Fragmentum – Masters Of Perplexity

Diverging Metal und die Mayas

Artist: Fragmentum

Herkunft: Belgien

Album: Masters Of Perplexity

Spiellänge: 62:01 Minuten

Genre: Death Metal, Melodic Metal

Release: 16.04.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/fragmentum.zone/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Jan Bruggemann
Gesang und Gitarre – Gunnar Nopens
Schlagzeug – Paul De Smet

Tracklist:

  1. Origination Of Mankind
  2. Prophecy Of The Infinite
  3. Victim Of The Gods
  4. Mountain Of The Dead
  5. Vision Of The Snake
  6. Clash Of The Clans
  7. Feast Of The Flesh
  8. Screechings Of The Sacrifice
  9. Trick Of The Twins
  10. Dwelling Of The Ghosts
  11. Welcome To The Afterlife
  12. Secrets Of The Stones

Das aus Flandern (Belgien) stammende Trio wirbelt seit dem Jahre 2015 herum. Nach einer EP im Jahre 2018 kam 2019 das Debüt namens Pugnacity hinterher und nun haut man gleich Album Nummer zwei auf den Markt. Gitarrist und Sänger Gunnar Nopens dürfte dem einen oder anderen Undergroundfreak ein Begriff sein, denn er musiziert ansonsten noch bei den doomigen Deathern von Bellator herum, die ja bereits seit 1995 aktiv sind.

Hm, beim Anfang des Openers Origination Of Mankind habe ich noch gedacht, ich bin im falschen Film. Irgendein Geklimper, okay, dann setzt Gitarre ein, aber dann ein irgendwie nach Eurodance klingendes Element mit Cleangesang. Wechsel des Parts und Growls erklingen. Dieses wiederholt sich. Hm, okay, vielleicht so ein spaßiger Einstieg. Es erfolgt ein melodischer Part und zwischendurch ballert die Doublebass, aber diese atmosphärischen Elemente bleiben, werden dann sogar wiederholt und wieder erklingt der Cleangesang. Und dann die Growls. Okay, das kann funktionieren, aber nur, wenn man auch richtig gute Parts und Riffs am Start hat, wie das z.B. bei Amorphis der Fall ist. Aber davon sind die Belgier, zumindest was dem Opener angeht, weit entfernt.

Was mich am Opener schon gestört hat, wird bei Prophecy Of The Infinite nicht besser. Die vorgetragenen Growls sind nicht druckvoll und viel zu sehr nach hinten gemischt. Ich bin ja ein fanatischer Anhänger von Growls und muss deswegen sagen, dass das hier mal gar nicht geht. Da gefallen mir ja sogar die Cleangesänge besser, obwohl die auch recht anstrengend sind. Vom metallischen Sektor und von der Melodie hier gefällt mir der Song besser als der Opener und ich habe mich an die Art und Weise der Herangehensweise der Band so langsam gewöhnt. Leider wiederholt man sich zu oft, aber ansonsten ist das schon okay. Nicht meine Baustelle aber kann man gut hören – rein musikalisch gesehen. Der Versuch, den Spaß dramatisch klingen zu lassen, ist durchaus gelungen.

Victim Of The Gods fängt ganz gut an. Gutes Riff, welches hängen bleibt. Im Midtempo vorgetragen, modern und melodisch. Aber diese Growls machen halt alles kaputt. Und der dramatische Keyboardpart ist lauter und nervt. Es folgt wieder der melodische Part. Das Riff ist echt gut. Kann man nicht anders sagen. Es wird wieder versucht, dramatisch zu klingen. Überzeugt mich nicht. Das Tempo wird rausgenommen, der Cleangesang fängt an und ein weiterer melodischer Part erfolgt. Ein druckvolles Riff wird rangehängt. Die Doublebass läuft durch und drückt den Aggressionslevel ein wenig nach oben. Der Anfang mit anschließendem Part wird wiederholt. Noch einige Synthieklänge und Schluss ist.

Mountain Of The Dead fängt wieder ganz geil an. Verträumte Cleangitarre. Kommt gut. Der Song baut sich so langsam auf. Leider mit Keyboardklängen. Langsam geht es weiter und die Growls setzen ein. Der Song fliegt so an mir vorbei.

Mal abgesehen, dass diese Art von Death Metal überhaupt nicht meine Baustelle ist, muss ich auch sagen, klingt das Ganze ein wenig konfus. Einige Melodien sind echt gut. Der Song Clash Of The Clans z.B. kann einen echt überzeugen. Geiles Riffing, treibende Drums. Hier wird Härte aufgebaut. Auch die atmosphärischen Elemente sind stark. Gute Mischung, der Song macht Spaß. Leider befinden sich auf dem Album zu wenig davon.

Textlich geht es um die Mayas.

Das Ganze läuft unter den Namen Death Metal, aber ob es noch Death Metal ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Sie selber nennen ihren Stil Diverging Metal. Vielleicht bin ich auch nicht geeignet für diese Art von Sound, das kann natürlich auch sein. Hört einfach selber rein.

Fragmentum – Masters Of Perplexity
Fazit
Eigenständigen melodischen Death Metal gibt es bei Fragmentum zu hören. Klänge von Dark Tranquility oder Insomnium mischen sich mit wirrem Synthiesound und cleanen und growligen Vocals. Meine Welt ist es nicht.

Anspieltipps: Prophecy Of The Infinite und Clash Of The Clans
Michael E.
5.5
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5.5
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