Artist: Centinex
Herkunft: Schweden
Album: With Guts And Glory
Spiellänge: 29:01 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 07.11.2025
Label: Black Lion Records
Link: https://www.facebook.com/Centinexofficial
Bandmitglieder:
Gesang – Henrik Andersson
Gitarre – Jörgen Kristensen
Bassgitarre – Martin Schulman
Schlagzeug – Florian Rehn
Tracklist:
1. Becoming
2. Your Religion Dies Tonight
3. Gods Of Guilt
4. I Am The Way
5. A Masterpiece In Flesh
6. In My Dreams
7. Symphony Of Screams
8. Sorrowtears
Die Schweden von Centinex rund um den Basser, Promoter und Labelinhaber Martin Schulmann, der ansonsten noch bei Demonical aktiv ist, sind aus dem Death-Metal-Kosmos schon länger nicht mehr wegzudenken. Seit ihrer Gründung im Jahre 1990 spielen sie echt viel und hauen auch die eine oder andere Veröffentlichung heraus – und das, obwohl sie von 2006 bis 2014 eine Pause eingelegt haben. Allerdings kam das elfte Album bereits im Jahre 2020 heraus und es wird wohl Zeit für neues Material. Man sollte aber durchaus erwähnen, dass sie zwischenzeitlich noch EP (2022) klargemacht haben. Sogar nichts machen, können sie auch nicht. Aber auch neben Centinex sind die Burschen recht aktiv. Neben Demonical werden u. a. noch die Bands Dead Awawken, Moth und Macabre Decay bedient.
Mit Becoming startet man, und so richtig schwedisch klingt das zu Beginn nicht. Ein rockiges Death-Metal-Riff wird präsentiert. Macht aber sehr viel Spaß und auch der Rest des Songs geht in die Richtung. Vor allem die langsame Uftata schockt und treibt ohne Ende. Die Riffs sitzen und lassen Platz zum Tanzen. Ein wenig crustig, das Ganze. Herrlich. Hier und da mal ein Suicide und weiter geht es. Das Midtempo wird bedient und es geht hin und her. Es bleibt rotzig, es bleibt rockig. Das Ganze ist einfach und simpel aufgebaut und erzeugt bei mir dabei noch mehr Freude. Geil, das schockt. Das ist wirklich nichts Neues oder Kompliziertes oder so, aber Becoming verbreitet einfach nur gute Laune, weil er immer schön treibend ist. Irgendwie ist hier alles vertreten. Death Metal, Thrash, ein wenig Crust, ein wenig Hardcore und auch ein wenig Punk und viel Rotz.
Auch beim Nachfolger Your Religon Dies Tonight bleibt man der Direktheit treu. Gitarre vorweg, Drums setzen dann ein und schon startet man wieder punkig und thrashig und liefert dann einen feinen Death-Metal-Part. Auch hier treiben die Drums wieder ordentlich. Die aggressiven Growls passen absolut ins Konzept und die Riffs sind wieder hervorragend, haben sogar an einer Stelle etwas von Motörhead, wie ich finde. Sicherlich begibt man sich auf dünnes Eis, denn so richtig neu ist das Ganze nicht, aber das muss ja auch nicht immer. So richtig schnell ist es auch nicht, und das muss es ja auch nicht immer. Death ’n‘ Roll könnte man vielleicht den Stil bezeichnen, aber ich finde, der Begriff ist etwas negativ belastet. Sei es drum. Wieder eine straighte Death-Metal-Nummer mit thrashigen, punkigen und rockigen Anleihen. Jawohl, das macht Spaß. Diese treibenden Momente lassen einen irgendwie überhaupt nicht ruhig sitzen. Hintern hoch und ab dafür. Wie gesagt, das hat mit schwedischem Death Metal im klassischen Stil überhaupt nichts gemein, würde ich jetzt mal so behaupten.
Gods Of Guilt und Masterpiece In Flesh gesellen sich in das rockige und crustige Grundgerüst ein und grooven ohne Ende. Allerdings vergisst man nicht, dass man es im Grunde mit einer Death-Metal-Band zu tun hat, und so lässt man auch einmal die Doublebass für sich sprechen.
Zwischen den beiden Songs hat man das Stück I Am The Way geparkt. Es erklingen Gitarrenläufe, die Drums betonen, dann setzen alle ein und man fängt an, den Knüppel zu schwingen. Dieses Teil ist so richtig fett und klingt nach alter Schule. Herrlich. Mit thrashigen Riffs aufgebaut, galoppiert man im death-metallischen Uptempo durch die Botanik und klingt dabei altbacken, aber frisch, auch wenn das Riffing sicherlich nicht neu ist. Aber das ist mir so was von egal, denn das Teil geht schön in die Magengrube. Die Drums treiben ohne Ende, die Vocals sind aggressiv wie sonst was und das Songwriting mehr als gelungen. Ich mag so was. Es ist zwar nicht stumpf, aber eben recht einfach gehalten. Lecker.
Auch In My Dreams geht in diese Richtung und hat sogar ein kleines, melodisches Lead am Start, ansonsten marschiert der Song einfach nach vorne los und verbreitet bei mir einfach gute Laune. Die Uftata ist am Durchdrehen und im gesunden Uptempo galoppiert man dem schwedischen Sonnenuntergang entgegen. Ein kurzes Break und eine rockige Grooveeinlage folgen. Ja, das darf und kann man so machen. Geil. Da werden die Haare aber so was von fliegen. Und dann diese aggressiven Growls dazu. Argh, Gitarre wieder vorweg und dann erneut Attacke. Genau mein Ding. Death Metal ist eben das, was mich glücklich macht, und wenn er so präsentiert wird, erst recht.
Dass die Burschen keine Achtzehn mehr sind, hört man insbesondere beim Song Symphony Of Screams. Als Jugendliche haben sie sicherlich auch das eine oder andere Mal Venom gehört. Sehr geil. Und dann diese Melodie dazu. Herrlich. Anchecken.





