Chthonic – Battlefields Of Asura

“Treffen den wunden Punkt auch ohne Salz!“

Artist: Chthonic

Herkunft: Taiwan

Album: Battlefields Of Asura

Spiellänge: 40:02 Minuten

Genre: Extreme Metal, Folk Metal, Black Metal

Release: 12.10.2018

Label: Ciong Zo Idea Corporation

Link: www.facebook.com/chthonictw

Bandmitglieder:

Gesang – Freddy, Left Face of Maradou
Erhu (Röhrenspießlaute) – Su-Nung, the Bloody String
Gitarre – Jesse, the Infernal
Bassgitarre, Gesang – Doris, Thunder Tears
Keyboard – CJ, Dispersed Fingers
Schlagzeug – Dani, Azathothian Hands

Tracklist:

  1. Drawing Omnipotence Nigh
  2. The Silent One’s Torch
  3. Flames Upon The Weeping Winds
  4. A Crimson Sky’s Command
  5. Souls Of The Revolution
  6. Taste The Black Tears
  7. One Thousand Eyes
  8. Masked Faith
  9. Carved In Bloodstone
  10. Millennia’s Faith Undone
  11. Autopoiesis

Es ist schon wieder fünf Jahre her, das Taiwans bekannteste Band Chthonic ihr letztes Album Bú-Tik veröffentlichten. In diesem Zuge haben wir damals ein Interview mit den Superstars aus Asien gemacht und haben dieses mit Battlefields Of Asura wiederholt, welches in diesem Oktober veröffentlicht wird. Hier geht es zum englischen Interview! Ich habe bewusst das Wort Superstars gewählt, denn in ihrer Heimat sind die sechs Musiker tatsächlich Stars und bilden die bekannteste Formation aus dem kleinen Land. Mehrere Jahre ist es her, da haben sie Bú-Tik auch live in Deutschland vorgestellt. Diese Tage blieben bis heute bei mir im Kopf hängen, denn Chthonic haben ein ganz eigenes, besonderes Feeling, welches auf der Bühne noch besser zur Geltung kommt. Als Mastermind zieht Freddy am Mikrofon die Fäden. Was machen Chthonic anders als andere Gruppen des Genres? Ganz klar – der asiatische Einschlag in ihren Stücken ist ein markanter Punkt, der dem Folk Black Metal ein eigenes Gesicht verleiht. Neben dem Black Metal nehmen sie Riffs aus allen Extreme Metal Genres, um ihre Kunst zu zementieren.

Als Einstieg fungiert Drawing Omnipotence Nigh. Das Zwei-Minuten-Intro sorgt für Dramatik und zeigt auf, wohin die Reise von Battlefields Of Asura gehen wird. Rasant, spielfreudig wie druckvoll treiben die sechs Musiker The Silent One’s Torch an. Düster mit einem guten Folk Anstrich bringen sie viele Fähigkeiten mit. Die Band lebt von vielen Seiten – eine kann man Cradle Of Filth in die Schuhe schieben, die andere Dimmu Borgir aber auch Arkona, Korpiklaani oder Obscurity findet man in den Werken wieder. Auf den Punkt gebracht: geballte Folk Power mit einem pechschwarzen Antlitz. Zudem haben sie verstanden, dass Refrains eben sein müssen. Das wiederum setzten sie geschickt bei Flames Upon The Weeping Winds um, ein Ohrwurm ist garantiert. Mir gefällt im Anschluss A Crimson Sky’s Command sehr gut – mein persönliches Highlight. Noch eine Spur weiter in altertümliche asiatische Klanggewänder gelegt, macht der Mix aus prasselnder Double Base, fiesen Growls und den harmonischen Melodien sehr viel Freude. Im weiteren Verlauf überzeugen ohne Probleme Souls Of The Revolution, Masked Faith oder Carved In Bloodstone in einem gelungenen Longplayer, der definitiv konkurrenzfähig ist. Authentisch mit der Liebe zum Detail machen sie alles richtig, schaffen einen eigenen Klang, erzeugen erneut starke Hits, setzten ihren Run von Bú-Tik fort und dürften spätestens jetzt auch in Europa weiter Fuß fassen. Gegen eine erneute Livesause, vielleicht sogar mal in einem kleineren Club, hätte ich ganz sicher nichts einzuwenden – dann am besten mit neuen Krachern wie One Thousand Eyes oder Millennia’s Faith Undone. Das Outro Autopoiesis rundet das Gebilde Battlefields Of Asura stilgerecht ab. Um dann mit dem Replayknopf den Silberling aufs Neue in Schwung zu bringen.

Fazit Rene W.: Für Exoten wie Chthonic ist es alles andere als einfach grundsätzlich den Erfolg ihrer Heimat mit in unsere Gefilde zu tragen. Klar bei Freddy und Gefolge spielt der ungewöhnlich Klang in die Karten, daher kaum verwunderlich, dass die Band zu Recht immer mehr Interessenten weltweit um sich vereint. Die Erwartungen steigen trotzdem und damit muss man zurechtkommen. Da bleibt höchstens die Frage, welche Fan-Base den Musikern am meisten Kopfzerbrechen bereitet: die aufgestachelte Heimat oder die angefixten Ausländer aus Deutschland bzw. ganz Europa sowie Nord- und Südamerika. Mein Daumen geht nach oben - die gute Leistung von vor fünf Jahren wurde unterstrichen, auch wenn der große WOW Effekt ausbleibt - ein spannendes Album, welches man gerne mal laufen lässt. Fazit Kai R: Also mal ehrlich, wenn ich an Taiwan denke, dann muss ich jedes Mal auch an die Band Chthonic denken, die 2013 mit dem Album Bu-Tik für Länderverständigung unter den Metalheads gesorgt hat. Jetzt, wenn ich mir das Review vom besagten Album durchlese, muss ich fast schon lachen, dass das Genre als Oriental Metal angegeben wird. So ist Taiwan ungefähr so weit weg vom Orient, wie McDonalds von fettfrei. Aber egal, das, was wichtig ist, ist, dass die Band mir damals im Kopf und in den Playlists geblieben ist. Heute noch liebe ich Songs wie Rage My Sword oder Defenders Of Butik Palace wie am ersten Tag und so starte ich in der 2018er-Release selbstverständlich mit einer gewissen Hoffnung. Glücklicherweise wird diese Hoffnung nicht enttäuscht. Nach einem fast schon cinematischen Start darf man sich über Atmosphäre freuen, die auf dem Album durchweg eine große Rolle spielen darf. Ebenso arbeitet die Truppe auch mehr mit Chor und orchestraler Untermalung, um zwischenzeitig Parallelen zu Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir zuzulassen. Highlight ist für mich klar der Song Souls Of The Revolution, da man hier gekonnt den gewissen Taiwan Charme ein wenig mehr ausspielt und doch die Black Metal-Karte nicht abgibt, um mit Breakdown und Chorgesang zu überraschen. So darf sich meine Spotify-Playlist ab Release um den einen oder anderen Track freuen. Ein Earcatcher (gibt es das Wort?) ist Carved In Bloodstone, denn hier wird ein Genremix mit Power Metal à la Sabaton oder Blind Guardian probiert – ich finde es gelungen – also das gesamte Album!

Anspieltipps: The Silent One's Torch und A Crimson Sky's Command
Rene W.
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Kai R.
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