Damnation Defaced – The Infernal Tremor

“Krasse Weiterentwicklung!“

Artist: Damnation Defaced

Herkunft: Celle, Deutschland

Album: The Infernal Tremor

Spiellänge: 42:36 Minuten

Genre: Death Metal, Meloidc Death Metal

Release: 27.02.2015

Label: Kernkraftritter Records

Link: https://www.facebook.com/damnationdefaced?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang – Philipp Bischoff
Gitarre – Lutz Gudehus
Gitarre – Lutz Neemann
Bassgitarre – Kim-Patrick Friedrichs
Schlagzeug – Lucas Katzmann

Tracklist:

1. The Infernal Tremor
2. The Grand Illusion
3. Witchcraft (Dark Messiah)
4. Magma
5. Ivory Tower
6. Panacea
7. Demon Eater
8. Systems Rule Systems
9. Aeons
10. The Blackening

Damnation Defaced - THE INFERNAL TREMOR

Die Niedersachsen von Damnation Defaced sind in ihrer Heimat kein ungeschriebenes Blatt mehr. 2006 haben sie sich gegründet und ihr Debütalbum Beyond The Pale ist nunmehr viereinhalb Jahre alt. In der Zwischenzeit hat sich viel getan, nicht nur Lutz Neemann ist zur Band gestoßen, nein, sie haben in den über hundert Konzerten ordentlich Erfahrung sammeln können, ebenso hat sich ihre gesamte Handschrift weiterentwickelt.

Das Cover von The Infernal Tremor erinnert noch an kernigen Schweden Tod der frühen Stunde, den die Deutschen gerne wie Grave oder The Crown zementiert haben – diese Einflüsse prägen Damnation Defaced nicht mehr ausschließlich. Neben dem klassischen, rohen Sound mischen sich experimentelle Passagen wie bei Magma in das Songwriting, was herrlich im Ohr klingelt. An Durchschlagskraft büßen die neuen zehn Stücke an nichts ein, nur im Verhältnis zur alten Kunst arbeiten die fünf Musiker viel melodischer. In diesem Atemzug wird die Brücke zum Melodic Death Metal geschlagen, eine – wie ich finde – weise Entscheidung, denn dadurch kommt die Klasse der beiden Gitarristen noch mehr zur Geltung. Gesanglich schließt sich Philipp Bischoff dem Trend an, der irgendwo im alten skandinavischen Growl liegt und in den modernen Death Metal-Shouts von Maroon mündet. Als weitere Highlights sind Panacea, der Titeltrack The Infernal Terror oder Demon Eater zu benennen, die sich im starken Paket noch einmal absetzen können. Groovig und griffig spricht alles für Damnation Defaced, die mit ihrem zweiten Alben einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht haben.

Fazit: Damnation Defaced weichen mit The Infernal Tremor dem Schubladendenken aus. Genre übergreifend arbeiten die Niedersachsen sich durch melodische, groovige, aber auch schnelle bzw. rasante Death Metal-Parts. Langweilige kommt da ganz sicher in der Spielzeit von etwas mehr als vierzig Minuten nicht auf. Gesanglich macht Philipp Bischoff alles richtig und versucht im Gegensatz zur meisten Konkurrenz nicht den "Wir growlen alles unverständlich runter"-Weg zu gehen. Klar, dabei ist nicht alles Gold, was glänzt, aber die Weichen für ein nachfolgendes Killeralbum sind gesellt und das können nicht alle von sich behaupten. Hört einfach selber mal in die Scheibe rein und lasst die einzelnen Titel auf euch wirken.

Anspieltipps: Magma und Panacea
Rene W.
8
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