Das Interview mit Him von den Excrementory Grindfuckers über das aktuelle Album und die anstehende Tour im Oktober

Artist: Excrementory Grindfuckers

Herkunft: Hannover, Deutschland

Genre: Grindcoretanzmusik / Grindcoredancemusic

Link: https://www.facebook.com/grindbook/info

Bandmitglieder:

Gesang – Kai
Gitarre, Gesang – Rob
Gesang, Trompete – Vorname3 Zuname3
Bassgitarre – ND
Keyboard – Mike
Schlagzeug – Christus

Excrementory Grindfuckers Band August 2014

Time For Metal / Rene W.:

Moin Him,

ich freue mich das du heute Zeit gefunden hast um über eure aktuelle Veröffentlichung Rampampampamm! – Weihnachten mit den Grindfuckers und die anstehende Tour im Oktober 2014 zu sprechen.

Excrementory Grindfuckers / Him:

Sprechen? Das ist doch nen Mailer-Inti. Oder sprichst Du beim Schreiben mit Deiner Topfpflanze? Ok, das muss man mögen.

Time For Metal / Rene W.:

Das Sprechen war eher sinnbildlich gemeint =). Ich muss gestehen, ich hatte bislang noch keine Möglichkeit in Rampampampamm! – Weihnachten mit den Grindfuckers herein zuhören. Umso verwunderter bin ich, dass ihr diesen Titel bereits im August veröffentlicht habt, schließlich sind es immerhin noch vier Monate bis Weihnachten. Was hat es also mit dem guten Stück auf sich?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Grundsätzlich feiern wir Weihnachten das ganze Jahr. Auf Tour gehen wir ja schon seit Jahren mit unserem Rentier-Schlitten, Mike hat eh immer nen dicken Sack, und im Probenraum gibt’s keine Deckenlampen, sondern nur nen Tannenbaum mit Lichterkette. Und die dicksten Glocken sieht man doch eher im Hochsommer. Oder hätte ich mir den Kalauer jetzt sparen können? – Naja, da wir alle überzeugte Evangelikale sind, wollten wir die Kampagne der gemäßigten evangelischen Kirche „Alles hat seine Zeit – Advent ist im Dezember“ radikalisieren und unseren Haufen oben drauf setzen: „Wir haben keine Zeit – Weihnachten ist im August!“ – Ihr Pisslappen!

Time For Metal / Rene W.:

Als nächstes würde ich gerne auf das Besetzungskarussell des Sängers ansprechen. Rob ist neue starke Kraft am Mikrofon und an der Gitarre. Könntest du ihn uns einmal vorstellen, zudem würden unsere Leser brennend interessieren, wie sich die Zeit mit ihm im Studio angefühlt hat und warum der Posten, den er eingenommen hat in der jüngsten Vergangenheit, des Öfteren gewechselt wurde?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Da hat sich aber einer bestens vorbereitet, Hase… aber es sei Dir verziehen, wir steigen ja selbst schon nicht mehr durch. Also, seit wir die Rekrutierung unserer Gesangskräfte von einer Leiharbeitsfirma durch polynesische Saisonarbeiter organisieren, können wir nicht mal die Namen mehr aussprechen. Also geben wir ihnen alberne Abkürzungen wie Horn, Mao oder Kai. Was war die Frage? Ach so: Nachdem Rufus Ende 2010 aus privaten Gründen das Handtuch geworfen hatte (ich glaube, er war einfach zu reich geworden), übernahm sich Horn mit dem Posten am Gesang. Nach 2 Jahren stellte sich aber heraus, dass er unseren illusorischen Ansprüchen an die Grindfuckers-Frontfigur nicht gerecht werden konnte und sich von der untersten Grindfuckers-Kaste nicht hochschlafen wollte. Nach einem Disput mit den übrigen Band-Diktatoren räumte er dann das Feld für Mao. Mao hielt es ein ganzes Jahr im Kreise dieser narzisstischen Terrorgruppe aus, bevor auch er sein Seelenheil in der Flucht suchen musste.

Mit Kai haben wir nun einen possierlichen Dummkopf in der Band, der bereitwillig Bier holt, keine Widerworte beim Anblasen gibt und auch schon mal live einspringt, wenn der Rest der Band gerade dringend zum Saufen weg muss. Was will man mehr?

Bei der „Ohne kostet extra“ ist noch Mao vertreten, der im Übrigen im Studio – nach einer gewissen Aufwärmphase – einen verdammt guten Job gemacht hat. Das ist der Platte auch anzuhören.

Time For Metal / Rene W.:

Wie stellt man sich auf neue Bandkollegen ein, bzw. welche Ansprüche hat man an neue Leute? Fürchtet man um „den Spirit“ der Band?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Mal ernst: Die Suche nach neuen Leuten war immer wieder verdammt schwierig. Wir haben regelrecht gecastet, es kamen Leute zur Probe vorbei und wir haben gecheckt, ob es menschlich und musikalisch passt. In erster Linie muss der Mann schreien können, clean Vocals sind nett, aber zweitrangig (dass kann Rob übernehmen). Und vor allem muss er locker auf der Bühne sein, um Himmels Willen NICHT gut aussehen wollen. Einfach eine authentische Person mit Selbstbewusstsein, der dazu noch Zeit (!) und Lust hat, für ein geiles Hobby einen Arsch voll Arbeit auf sich zu nehmen.

Time For Metal / Rene W.:

Mit 24 Hits ist Rampampampamm! – Weihnachten mit den Grindfuckers ein dickes Geschenkpacket für die Anhänger. Aus welchem Grund habt ihr euch auf das Konsumthema Weihnachten gestürzt und welche Message  möchtet ihr dem Hörer damit näher bringen?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Hm… keine? 24 Songs sind doch für unsere Verhältnisse ein Scheiß. Es gab Zeiten, da haben wir 99 Tracks aufs Album gepackt. Aber dann haben wir gemerkt, dass wir, wenn wir nur ¼ der Songs auf eine Platte packen, 4x so viel Cash machen. Das war ein rundum überzeugendes Argument. Noch dazu ein sehr weihnachtlicher, weil höchst ökonomischer Gedanke.

Aber im Ernst: ne Message mit nem Weihnachtsalbum? Vielleicht, dass die Leute ihren Stock aus dem Arsch fingern dürfen und ruhig das ganze Jahr Weihnachten feiern können, wenn ihnen danach ist? Warum denn immer warten, bis Lemmy Geburtstag hat? So wichtig ist der doch auch nicht.

Das Geschenkpaket an dem Album ist in meinen Augen eher der schöne Kalender, der die CD umgibt. Ein Ganzjahreskalender mit schönen Fotos von allen Beteiligten in weihnachtlichem Zusammenhang. Sehr stimmungsvoll.

Time For Metal / Rene W.:

Mit einer Menge Spaß in den Texten oder bei den Cover Versionen mit den abgefahrensten Versionen agierend ist es meist schwer ernsten Themen auch diesen Anstrich zu verpassen. Für dich und deine Kollegen ein Problem oder seit ihr mit der Rolle der spaßbringenden Grindfuckers vollstens zufrieden?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Das passt schon. Wenn wir uns im VIP-Zoo diverser großer Festivals so umschauen, vermuten wir, dass wir nicht die alleroberflächlichsten Volltrottel unterm Mucker-Himmel sind. Auf der Bühne sind wir in die Rolle der Spaßbereiter ja damals quasi durch Zufall hineingewachsen, wir sind halt mit Humor bekannt geworden, und das können wir auch ganz gut. Wer verbindet denn schon mit den Grindfuckers ne hochpolitische Scheibe, die sich vielleicht mit der Mütterrente oder dem Fachkräftemangel in Südthüringen beschäftigt? Eben.

Und doch haben wir immer wieder Seitenhiebe und sarkastische Texte, die uns auch wichtig sind. Jene Fans, die ihr Hirn vor dem Reinhören nicht vollständig betäubt haben, stolpern vielleicht über den ein oder anderen schmerzenden Nackenschlag in unseren Texten. Geld oder Krise von der Headliner der Herzen bietet da gleich eine ganze Reihe von. Schämt Euch oder Is aber nich greifen auch ironisch eigentlich ziemlich bittere Sachverhalte auf. Und wo ist eigentlich ein Song wie Trink aus lustig?

Time For Metal / Rene W.:

Neben dem Studio seit ihr eine Live Band, die auf jedem Festival gerne gesehen wird und auch auf ausgedehnten Touren die Fans beglückt. Im Oktober ist es endlich wieder soweit. Auf was dürfen sich die interessierten Besucher freuen wenn es am 11.10.2014 in Erfurt los geht.

Excrementory Grindfuckers / Him:

Die „ausgedehnten Touren“ beschränkten sich in der Vergangenheit ja eher auf Wochenendaktivitäten. Die längste Tour waren glaub ich die 4 Shows in Spanien, oder die Wurst & Käse-Polonaise anno 2011. Aber 8 Shows am Stück ist auch für uns neu. Was die Leute erwartet? Weihnachten in Reinform bis sie die Englein singen hören und der Stern von Bethlehem zum Pentagram mutiert. Ansonsten: Eine Band, die ihre Leidenschaft auf der Bühne auslebt und die Fans in allen musikalischen Facetten mitreißen wird. Und El Jimador.

Excrementory Grindfuckers Tour 2014 - Final

Time For Metal / Rene W.:

Neben den deutschen Stationen macht ihr auch bei unseren Nachbarn in Österreich halt. Was erwartet ihr von den beiden Gigs in Wien und Salzburg und wie hat sich die Zusammenarbeit mit Catapult Promnotion eingestellt, die im Alpenland beheimatet sind?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Mit Catapult haben wir schon ewig immer wieder Shows gemacht, vor allem die in Austria. Das startete anfangs etwas holprig, als wir alle noch nicht so ganz laufen konnten in dem Genre. Inzwischen ist das eine sehr freundschaftliche, aber gleichzeitig professionelle Zusammenarbeit. Wien und Salzburg gehen immer steil. Auslandsgigs sind eh schon immer geiler, und Österreich ist für uns irgendwie Heimspiel. Vielleicht liegt’s an unseren 2 EAV-Covern? Ich persönlich liebe ja (dank frühkindlicher EAV-Prägung) den Wiener Schmäh über alles.

Time For Metal / Rene W.:

Gibt es eine Veranstaltungsstätte oder Stadt auf die du dich am meisten freust, bzw. die aus der Vergangenheit in bester Erinnerungen geblieben ist?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Von denen auf der kommenden Tour? Salzburg und Wien wären schon meine Favoriten. Und Frankfurt, da wir da eigenartigerweise noch nie gespielt haben.

Time For Metal / Rene W.:

Habt ihr neben der Blast Christmas Tour 2014 bereits weitere Auftritte in Planung bei denen euch Fans sehen können, die nicht in der Nähe der acht Locations zu Hause sind oder sind gar schon Festivals für das nächste Jahr ins Auge gefasst worden?

Excrementory Grindfuckers / Him:

Wenn ich Christus, unseren Drummer & Booker, richtig verstanden habe, wird 2015 kein Jahr, in dem uns unsere Frauen und Freundinnen am Wochenende sehr oft für sich haben werden… es ist wohl einiges in Planung. Mehr wissen wir auch noch nicht, Christus ist da ne verschwiegene Sau, bis alles fix ist.

Time For Metal / Rene W.:

Ich bedanke mich bei dir für das Interview und wünsche euch viel Freude auf der Blast Christmas Tour 2014. Sobald uns Rampampampamm! – Weihnachten mit den Grindfuckers vorliegt, werden wir darüber berichten, da unsere Leser schon ganz heiß darauf sind. Das letzte Wort gehört dir und du kannst es ganz frei an eure Fans und unsere Leser wenden.

Excrementory Grindfuckers / Him:

Liebe Fans, liebe Leser: Kauft unsere neue Platte am besten gleich vier mal, gebt euer übriges Weihnachtsgeld für Bier und Schwänze lutschen aus und kommt mit uns im Oktober brandschatzen! Frohes Fest, ihr Nutten!