Das Interview mit Philipp und Lutz von Damnation Defaced zum aktuellen Langeisen Invader From Beyond

Artist: Damnation Defaced

Herkunft: Celle, Deutschland

Spiellänge: 42:26 Minuten

Genre: Melodic Death Metal, Death Metal

Label: Apostasy Records

Link: http://damnationdefaced.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Philipp Bischoff
Gitarre – Lutz Gudehaus
Gitarre – Lutz Neemann
Bassgitarre – Kim-Patrick Friedrichs
Schlagzeug – Lucas Katzmann

Time For Metal / Julian N.:

Hi Jungs! Erst mal vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, mit mir auf Time For Metal etwas über euer neues Album Invader From Beyond zu sprechen. Zu aller erst einmal, wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Konzeptalbum zu schreiben? Hat sich das einfach so ergeben oder schwirrte die Idee dazu schon länger in euren Köpfen herum?

Damnation Defaced / Philipp:

Die Idee für ein Konzeptalbum hat sich mit der konsequenteren Ausrichtung unseres Sounds ergeben. Also wenn man das Thema Science-Fiction bewusst in den Vordergrund stellt, warum dann nicht auch eine Geschichte passend zum Sound kreieren? An diesem Konzept wollen wir auch bei den kommenden Veröffentlichungen festhalten.

Time For Metal / Julian N.:

In alten Interviews von euch konnte ich entnehmen, dass ihr aufgrund eurer Entfernung zueinander nicht die typische Proberaumband seid und somit das Schreiben von Liedern über Dropbox und Ähnlichem abhandelt. Hat sich der Ablauf bei eurem neusten Werk etwas verändert oder ist das immer noch der Fall?

Damnation Defaced / Philipp:

An der Situation hat sich nicht viel verändert, auch wenn mittlerweile 3 von 5 Leuten wieder in Celle wohnen. Beruflich sind wir alle recht gut eingespannt, sodass es nach wie vor nicht möglich ist mit der gesamten Truppe regelmäßig zu proben. Dennoch probt zumindest die Instrumentenfront wieder häufiger als früher. Der Songwriting-Prozess sieht aber nach wie vor so aus, dass die Songs außerhalb des Proberaums geschrieben werden.

Time For Metal / Julian N.:

Lyrisch, sowie musikalisch hat Invader From Beyond einiges zu bieten – wie sammelt man Ideen für ein Konzeptalbum, wo es um die Bewohner Darnoc geht, die aufgrund chemischer Zerstörung nicht mehr auf dem geliebten Planet Zion leben können? Ich meine, man wird ja nicht einfach so wach und denkt an Darnoc 😛 Soll die ganze Geschichte ein Synonym bezogen auf unsere Welt sein oder ist die Interpretation der Songtexte dem Hörer selbst überlassen?

Damnation Defaced / Philipp:

Wer liebt nicht Science-Fiction Filme und Geschichten, die die Logik nicht ganz so ernst nehmen… Und natürlich zieht man sich auch aus diversen Werken seine Inspiration. Die konkreten Ideen kommen dann beim Schreiben, sprich mit jedem Songtext hat die Geschichte sich nach und nach geformt. Natürlich ist man auf Grund der Albumlänge inhaltlich limitiert, aber sie bietet viel Platz um die eigene Fantasie anzuregen und die Story im eigenen Kopf auszuschmücken. Ob man jetzt Parallelen zu unserer Welt ziehen möchte, das ist jedem selber überlassen, bewusst ist es nicht passiert.

Time For Metal / Julian N.:

Die auf Invader From Beyond vorhandene Atmosphäre, die vor allem durch die melodischen Gitarrenlines und der Einbringung der Synthesizer so atemberaubend wirkt, ist ja nicht gerade Death Metal typisch oder? Klar gibt es gerade im Melodic Death Metal viele Bands, die Keyboards oder Ähnliches verwenden, aber im Gesamtbild eures Albums stellt sich das ganze sehr einzigartig dar (was natürlich sehr positiv gemeint ist). Welche Bands haben euch also diesbezüglich inspiriert?

Damnation Defaced / Philipp:

Vielen Dank, dass Du das so wahrnimmst, weil wir genau das damit bezwecken wollten. Es geht nicht darum ein Keyboard als Konkurrenz zu den Gitarren aufzunehmen, sondern mit Klangteppichen und vereinzelnden Melodien Atmosphäre zu schaffen, um damit dem eigenen Sound mehr Individualität zu geben.

Time For Metal / Julian N.:

Invader From Beyond ist das erste Album zusammen mit Apostasy Records. Wie gefällt euch die Zusammenarbeit eurem neuen Label, das glücklicherweise mit Tomasz Wisniewski, von jemandem geleitet wird, der bereits viel Erfahrung im Deutschen Death Metal-Underground gesammelt hat? Seht ihr es als einen Vorteil einen Death Metal-Musiker an eurer Seite zu haben?

Damnation Defaced / Philipp:

Wir kennen Tomasz schon sehr lange und haben natürlich immer sehr intensiv verfolgt, was um Apostasy Records passiert ist. Das Label steht für Qualität und Enthusiasmus. Wir sind wahnsinnig stolz, dass wir ein Teil dieser Familie sein können. Wir haben bereits vorher von unseren sehr engen Freunden von Nailed To Obscurity schon nur positives über die Zusammenarbeit gehört, was wir nun auch aus eigener Erfahrung nur bestätigen können.

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Time For Metal / Julian N.:

Wie gestaltet ihr neben der Musik eure Freizeit? Bleibt da eigentlich noch Zeit für andere Hobbys oder ist man gerade nach einem Tag im Studio froh, wenn man mal nichts mit Musik um die Ohren hat? Ich stelle mir gerade die Produktionsphase eines neuen Albums ziemlich stressig vor…

Damnation Defaced / Philipp:

Mucke machen ist schon sehr vereinnahmend, sodass sich privat sehr sehr viel um die Band dreht. Für große andere Hobbys bleibt da kaum Zeit. Bis auf unseren Schlagzeuger Lucas sind wir alle große Fußball-Fans, aber ins Stadion schafft man es leider nie, weil man ja meistens Samstag Nachmittags im Proberaum oder auf der Autobahn zum Gig ist…aber da wird dann halt zur Konferenz im Radio eskaliert oder das Tablet mit Sky angemacht… zum Glück sind wir alle Anhänger des gleichen Vereins, der der am Borsigplatz geboren wurde haha. Darüber hinaus sind wir auch noch alle große Serienjunkies und empfehlen uns stets gegenseitig neue Entdeckungen.

Time For Metal / Julian N.:

Welche Pläne stehen in naher Zukunft noch auf dem Plan? Kommt da vielleicht demnächst eine Tour auf uns zu, in der wir vielleicht sogar Invader From Beyond von Anfang bis Ende erleben können? Wenn ein Konzeptalbum vorliegt, ist es ja nicht selten der Fall, dass dies auch in voller Länge live auf die Bühne gebracht wird. Vielleicht könnt ihr diesbezüglich ja schon kleine Andeutung machen…

Damnation Defaced / Lutz:

Derzeit sind wir auf Wochenendtour durch das Land und werden ab Release 13 Konzerte bis Weihnachten spielen. Die Ersten haben wir bereits hinter uns gebracht, und ich muss ehrlich sagen, dass wir durchweg Spaß hatten. Das neue Album mit der extra dazu entwickelten Lichtshow zu präsentieren, stößt bisher auf sehr positive Resonanz. Natürlich erhoffen wir uns gerade dadurch, dass wir einiges an Energie in das Konzept gesteckt haben, die ein oder andere Überraschung fürs kommende Jahr präsentieren zu können. Es sei so viel gesagt, dass dieses nicht auszuschließen ist 😉

Time For Metal / Julian N.:

Nachdem wir uns bis jetzt fast ausschließlich mit eurem neuen Silberling auseinandergesetzt haben noch zwei allgemeine Fragen an euch: Wie würde eure Traumtour aussehen? Und was war bisher die schönste Erfahrung in über 10 Jahren Bandgeschichte?

Damnation Defaced / Philipp:

Sagen wir mal so, meine persönliche Traumtour wäre wohl zusammen mit At The Gates, Edge of Sanity und The Crown, aber inhaltlich würde denke ich gut Hypocrisy, Mors Principium Est und Scar Symmetry passen. Schönste Erfahrungen… puh da gibt es so viele, aber vor allem die Trips nach Tschechien waren immer spektakulär, sowohl was die Shows, als auch die Party drum herum angeht.

Time For Metal / Julian N.:

Zu guter Letzt bedanke ich mich noch einmal recht herzlich, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Fragen zu beantworten! In meinem Review hat Invader From Beyond ja bereits ziemlich abgeräumt. Falls es unter unseren Lesern trotzdem noch Leute gibt, die ich noch nicht überzeugen konnte, habt ihr jetzt auch noch einmal die Möglichkeit die eben genannten zu überzeugen.

Damnation Defaced / Lutz:

Ja Leute, wer Spaß an Melodic Death Metal hat, und gerne seinen Horizont erweitert, sollte Invader From Beyond auf jeden Fall zu seiner Plattensammlung hinzufügen. Fans von Mors Principium Est, At The Gates oder auch Gojira werden sich in dem Album wiederfinden, dafür stehe ich mit meinem Namen.. haha!

Time For Metal / Julian N.:

Also jetzt noch mal an alle Fans und die, die es noch werden sollen: Was zeichnet euch als Band aus und was macht Invader From Beyond so besonders?

Damnation Defaced / Lutz:

Damnation Defaced ist keine Kopie irgendeiner Band. Grundsätzlich kann man uns als Melodic Death Metal Band bezeichnen, jedoch paaren wir die typischen Styles des Genres mit djentigen Elementen, Synths und einer ausreichenden Ladung an Sci-Fi. Invader From Beyond ist der Start in einen Kosmos, der nie gesehen wurde und doch sofort heimisch wirkt. Eingängige Hooks, gepaart mit fetten walzenden Riffs und der nötigen Menge an Synths ermöglichen es dem Hörer auch nach mehrmaligen Durchläufen noch neue Nuancen zu entdecken.

Wir freuen uns über Eure Kommentare, schreibt uns, was ihr von der Platte haltet und besucht uns gerne auf einer unserer Shows!

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