Artist: Dead Shape Figure
Herkunft: Finnland
Album: Refinement Of Hatred (EP)
Spiellänge: 20:05 Minuten
Genre: Melodischer Death Metal
Release: 26.08.2021
Label: Inverse Records
Link: https://www.facebook.com/deadshapefigure
Bandmitglieder:
Gesang – Galzi Kallio
Gitarre – Juhani Flinck
Gitarre – Seppo Nummela
Bassgitarre – Neissu
Schlagzeug – Ville Sahakangas
Tracklist:
- The Phantom Deceit
- Portrait Of A Dogmatic Idiocy
- Firebreather
- Stupidity Breeds False Idols
Die Finnen von Dead Shape Figure gehen seit 2003 unbeirrt ihren Weg und haben sich mittlerweile eine Fanbase erspielt. Ich habe sicherlich schon einmal etwas von ihnen gehört, bin mir da aber nicht so sicher. Das Quintett hat mittlerweile ja auch vier Alben auf dem Buckel, einige Singles und Demos. Letztes Jahr erschien dann ihre zweite EP. Diese ist mir nicht bekannt, aber mein geschätzter Schreibkollege Florian W. fand diese ganz gut (hier nachzulesen). Bin mal gespannt, was mich da erwartet.
Der Opener The Phantom Deceit wird langsam eingefädelt. Ein Riff läuft vorweg und eine schnelle Uftata wird hinzugefügt, kurze helle Gitarre dazu und dann wieder in den Part zurück. Nun wird es zum ersten Mal melodisch, aber man bleibt beim schnellen Tempo. Sehr schön. Dann wird aber das Tempo rausgenommen und es wird so richtig melodisch. Dead Shape Figure machen zum Glück nicht den Fehler und besingen diesen mit Cleanvocals. Das kann natürlich funktionieren, geht aber meistens in die verkehrte Richtung. So sehe ich es zumindest als Old School Death Metal Fan. Die Vocals bleiben also schön aggressiv, werden aber der Melodie angepasst. So soll es sein. Bis dahin alles gut. Es erfolgen Vorspieler und man geht wieder in den schon beinah thrashigen, schnellen Part und wiederholt die ganze Geschichte, inklusive des richtig geilen melodischen Parts, bis man dann ganz ruhig wird. Ein Herz fängt an zu schlagen, so klingt es zumindest und dann wird man wieder melodisch und langsam groovig. Langsame Uftata-Klänge. Der Part klingt irgendwie am Anfang nach Sepultura, wird dann aber sehr modern und man baut ein Solo mit ein. Man bleibt recht modern. Der melodische Part, der mit Keys kombiniert wird, erklingt noch einmal und so lässt man den Song dann, noch einmal mit einer drückenden Doublebass versehen, enden. Kann man definitiv so machen und kommt ganz gut, ist jetzt aber nicht zu 666 % ein Kassenschlager.
Portrait Of A Dogmatic Idiocy fängt mit einem romantischen Clean-Part an. Die Ruhe wird durch einen Midtempo-Part durchbrochen. Recht modern, aber kraftvoll geht man zu Werke. Über einen kleinen Groove kommt man wieder zur Melodie. Der Übergang zu einer schnelleren Sequenz ist nahtlos. Und die Rückkehr zur Melodie ebenfalls. Kurzes Zwischenspiel und dann kommt ein fetter, langsamer Part. Hier drückt und zwickt es an allen Ecken. Man klingt dabei recht modern, nimmt danach aber wieder Fahrt auf und wechselt wieder in den Midtempo-Part. Nun geht es wild weiter. Kurze Melodie, schnelle, kurze Melodie, dann ein kleines Drumsolo und ab in den melodischen Bereich. Klingt alles sehr ausgereift und durchdacht. Gute Songwriting. Dieser Song ist auch echt gut, nimmt mich aber auch nicht zu 100 % mit. Hier legt man mehr Wert auf epische Sequenzen, nicht so mein Fall.
Firebreather klingt am Anfang sogar ein wenig nach Gothic, wie ich finde, aber echt nur am Rande. Der Rest plätschert erst einmal so vorweg. Der Anfangspart wird etwas verändert noch einmal präsentiert und kommt echt gut. Der folgende Midtempo Death Metal Part ist zwar druckvoll, aber irgendwie nicht aussagend. Und so geht es weiter. Schade, denn der Hauptpart ist echt gut, da hätte man mehr rausholen kann. Der Rest vom Schützenfest ist sicherlich nicht schlecht, zumal sie auch mit Tempovariationen arbeiten, aber überzeugt mich nicht. Klingt ein wenig nach Flickwerk.
Stupidity Breeds False Idols beendet diese EP und diese 20 Minuten. Starkes Riff zu Beginn, Drums und Gesang agieren dann alleine und natürlich kommt auch hier der melodische Part. Dieser wird langsam vorgetragen und mit Keys kombiniert. Danach folgen wieder recht thrashige Riffs, die mit Drumming aus dem Death Metal Sektor verbunden werden. Ein langsamer, recht verspielter und atmosphärischer Part kommt zum Vorschein. Im Hintergrund erklingen cleane Vocals. Dann folgt ein geiles Solo und auch der nachfolgende melodische Part hat es in sich, wird aber leider unterbrochen und dann folgt wieder der melodische Hauptpart mit der geänderten Gesangstimme (aber nur im Hintergrund). Noch einmal kurz im Midtempo verweilen und dann ist Feierabend.
Der Vergleich mit Soilwork und The Haunted trifft auch auf diese vier neuen Songs zu. Gute Melodien, gute Hooks, messerscharfe Riffs und mittelmäßiger Death Metal, ich glaube, so kann man es umschreiben.