Dementia – Beyond The Pale

„Durch jahrelange Erfahrung geprägt“

Artist: Dementia

Album: Beyond The Pale

Spiellänge CD: 57:04 Minuten

Genre: Progressive Death Metal

Release: 25.02.2011

Label: MDD

Link: http://www.dementia-band.com/

Klingt wie:Swallow The Sun, October Tide

Bandmitglieder:

Joerg Rupp – Gesang, Gitarre
Martin Mueller – Gitarre
Stephan Nowotny – Gesang
Tobias Christ – Bass
Gerry Mayerhofer – Schlagzeug

Tracklist CD:

  1. The Stream
  2. Reveries In Abhorrence
  3. To Decay
  4. Your Antecedence
  5. Symmetrical Life Criticism
  6. A Bunch Of Laments
  7. The Scorn In Me
  8. Affliction Curse

Vor noch nicht langer Zeit haben Dementia bei MDD Records ihren Plattenvertrag unterschrieben und schicken jetzt ihr viertes Album ins Rennen. Beeindruckend ist vor allem, dass sich Dementia bereits Ende der 80iger gegründet haben und seitdem alle vier bis sechs Jahre mal ein Album rausbringen. So bin ich doch echt gespannt, was uns der Nachfolger von Nina aus dem Jahre 2004 bringt.

Ein Intro darf zur Einleitung natürlich nicht fehlen und so stimmen Dementia zwei Minuten lang den Hörer auf das musikalische Spektakel ein, bevor es mit dem eigentlichen Song los geht. Heftige Riffs eröffnen das Album, welches mit stimmigen Soli begleitet wird.

Der zweistimmige Gesang von Stephan Nowotny (Growl-Gesang) und Joerg Rupp (Clean Gesang) wechselt sich bei Reveries In Abhorrence in einem angenehmen Rhythmus ab. Allein der erste Song zeigt schon, wie vielseitig die Band aus Rottweil ist. Immer wieder werden starke Breaks, die die einzelnen Atmosphären unterstreichen, in die Songs eingebunden.

To Decay wird ebenso durch starken Leadgitarren-Sound geprägt, der nicht wirklich an Death Metal erinnert und genauso in anderen Genres (z.B. Power Metal) eingesetzt werden könnte. Die Blast-Beats lassen wieder mehr Death Metal-Stimmung aufkommen, die durch Stephan Nowotny zusätzlich unterstrichen wird.

Beyond The Pale als reine Progressive Death Metal-Scheibe zu betrachten, ist meines Erachtens falsch. In den einzelnen Stücken sind viele Melodic Death Metal-Elemente wiederzufinden. Allein der Gesang spiegelt eine durchgehend dunkle und progressive Stimmung wieder. Genretypisch sind die Songs sehr lang gehalten: zwischen fünf und elf Minuten ist alles dabei. Die Spielzeit von fast einer Stunde bei acht Tracks ist daher kaum verwunderlich.

Trotz langer Spielzeit kommt durch die enorme Abwechslung wie bei Your Antecedence keine Langeweile auf, auch wenn einige ruhige Sequenzen etwas langezogen sind. Dafür werden immer wieder besondere spielerische Raffinessen an den Tag gelegt, die besonders Gitarrenliebhaber mitreißen werden.

Symmetrical Life Criticism – mein persönliches Highlight – wird von harten Riffs und sanften Klängen gleicherweise geprägt. Geschwindigkeitswechsel sind hier fast sekundenweise festzustellen, was aber nicht als störend aufgenommen wird, sondern als Leckerbissen für die Gehörnerven.

Fazit: Dementia können auf ihrem vierten Langeisen Beyond The Pale ein großes musikalisches Spektrum vorzeigen. Dies unterstreicht noch einmal, dass sie sich nicht seit gestern mit der Musik auseinandersetzen und auf eine Menge Erfahrung zurück blicken können. Freunde von mitreißenden Melodien, die sich auch für ruhigere Parts begeistern können, kommen voll auf ihre Kosten. Die meisten Progressive Death Metal-Fans dürften von diesem Werk begeistert sein! Abzüge gibt es lediglich für die manchmal zu langwierigen, ruhigen Songparts, was aber sicherlich Geschmackssache ist! Anspieltipps: To Decay und Symmetrical Life Criticism
Rene W.
7.5
7.5