Destruction – Birth Of Malice

Zum Vierzigsten mal wieder ordentlich die Dreschsau rausgelassen

Artist: Destruction

Herkunft: Deutschland

Album: Birth Of Malice

Spiellänge: 50:33 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 07.03.2025

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/destruction

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgesang – Schmier
Gitarre – Martin FDamir Eskićuria
Gitarre – Damir Eskić
Schlagzeug – Randy Black

Tracklist:

1. Birth Of Malice
2. Destruction
3. Cyber Warfare
4. No Kings – No Masters
5. Scumbag Human Race
6. God Of Gore
7. A.N.G.S.T.
8. Dealer Of Death
9. Evil Never Sleeps
10. Chains Of Sorrow
11. Greed
12. Fast As A Shark

Als sich im Jahre 1983 die Heavy-Metal-Formation Knight Of Demon gründete, die einen Iron-Maiden-ähnlichen Sound zockte, konnte man wohl kaum ahnen, dass aus dieser Formation einer der Top vier Thrash Metal Bands Deutschland werden wird und eine der bekanntesten weltweit. Der Sound änderte sich noch im selben Jahr und ging dann eher in Richtung Venom. Man änderte den Namen in Destruction um und der Rest ist Geschichte. Schon die EP Sentence Of Death haute rein und die ersten Alben Infernal Overkill, Eternal Devastation und Release From Agony sind absolute Klassiker. Mittlerweile ist Bandgründer Schmier der letzte Anwesende der damaligen Zeit, denn der Gitarrist Mike verließ 2021 die Band. Dafür sind sie seit diesem Zeitpunkt zu viert. Mittlerweile ist man bei Album Nummer 18 angelangt. Respekt!

Destruction waren für mich immer auf dem vierten Platz, wenn es um die Top vier aus Deutschland ging. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, denn sie haben ja immer abgeliefert, aber im Vergleich zu Tankard, Sodom und Kreator fielen sie immer ein wenig ab, sowohl live als auch auf Alben. Dieses mag vielleicht ein wenig am Songwriting liegen und an der Stimme von Schmier. Kann ich gar nicht genau sagen. Gut war das Zeug immer, die Klassiker ja eh. Letztes Jahr in Gelsenkirchen bei den Top Four haben sie mir sehr gut gefallen. Sie sind ja seit Längerem zu viert und die herausgebrachten Singles vor diesem Album gefielen mir auch. Ich bin also gespannt.

Birth Of Malice dient erst einmal als Einstieg. Ein bedrohliches Intro muss eben sein. Nach einigen Sekunden fliegen einem auch gleich die Gitarren um die Ohren. Destruction startet mit Destruction und man lässt ein We’re Destruction von der Leine und los geht die Reise. Die Gitarren heulen, ein höher Scream erfolgt und los geht die wilde Reise. Nun geht das Gedresche so richtig los. Die Riffs gefallen mir richtig gut und Schmiers Gesang, bis auf die ganz hohen Töne, finde ich echt stark. Ein Mitsingpart mit We’re Destruction wird mit eingebaut, sodass der Song auch live sehr gut laufen wird. Ein sehr verspielter, teilweiser melodischer Gitarrenlauf rundet das Teil ab und man nimmt auch zwischenzeitlich ordentlich Fahrt auf. Ja, das macht Laune und bei den ganzem Thrash-Metal-Outputs, die mittlerweile herauskommen, sticht der Song durchaus hervor.

Auch der kurz spacige Anfang mit weiblichem Sprechgesang von Cyber Warfare überzeugt mich absolut. Auch hier kann mich das folgende Riffing absolut überzeugen. Schöne alte Schule und vor allem treibend. Der Kopf geht zwangsweise rauf und runter und hier holt man zur Attacke aus, baut natürlich einen Refrainpart mit ein und ein fettes Solo. Ja, das kann man so machen, auch wenn das Solo schon ziemlich lang ist. Der folgende Sologesang mit anschlagender Gitarre schockt dann aber absolut und überzeugt mich total. Ein melodisches Solo und eine thrashige Attacke hinterher und immer schön nach vorne. Der Refrainpart wird einem noch einmal um die Ohren geknallt. Ja, das ist absolut fett und gefällt mir noch besser als der Song davor.

Aber No Kings – No Masters setzt noch einen drauf. Diesen Song hatten sie ja schon vorher ausgekoppelt und der schlägt absolut ins Gemüt. Wie kann man in dem recht jungen, hohen Alter noch so eine Aggression verspüren? Fettes Riffing und das Teil geht nur nach vorne ab. Jawohl und dann am Ende des Riffs No Kings – No Masters. Auch das wird live bestens funktionieren, da bin ich mir absolut sicher. Ansonsten gönnt man dem Zuhörer keine Pause, nur das Solo gönnt einem ein paar Sekunden zum Ausruhen. Und dann wird ein melodischer Part inklusive wildem Soloritt herausgeholt. Fett. Die Gitarre spielt dann vor und man verbreitet irgendwie Chaos und Verwüstung und weiter geht es eindrucksvoll. Schmier schmettert am Ende noch ein No Masters in die Runde und fertig ist der Spaß. Lecker!

Scumbag Human Race und God Of Gore (geiler Anfang, totale Vernichtung, sehr aggressiv und einer meiner absoluten Faves aus diesem Album. Thrash Metal Deluxe) folgen und reihen sich nahtlos ein.

Der nächste Höhepunkt folgt dann aber mit A.N.G.S.T. Die ersten Sekunden erinnern an einen Einmarsch von Manowar und ich persönlich habe das Gefühl, dass die Amis hier und da Pate gestanden haben. Auch ansonsten ist der Song etwas anders und kein typischer Destruction-Song, obwohl sie auch hier zwischendurch die richtige Thrash-Metal-Keule herausholen. Ein Song, der sich entwickeln muss, aber dann einschlägt und zur Beruhigung echt fetzt. Textlich geht es um paranoide Ängste und dunkle Mächte, da ist der Begriff natürlich passend. Am Ende haut Schmier noch einmal Angst raus und der Drops ist gelutscht. Sollte keine dauernde Einrichtung werden, aber hier und da mal so ein Song wie A.N.G.S.T. hat schon was.

Und am Ende covern sie dann einen Klassiker und das absolut einzigartig. Fast As A Shark. Schon bei den ersten Sekunden wird jeder alte Metalhead verrückt. Ich bin Baujahr 1973 und das Knistern und das Heidi-Heido-Heidaaaaa bringt mich zum Ausrasten. Diese thrashige Variante des Accept-Klassikers ist absolute Weltklasse.

Destruction – Birth Of Malice
Fazit
Mit Birth Of Malice haben Destruction meines Erachtens das beste Album seit längerer Zeit herausgehauen und sich selber einer Verjüngungskur unterzogen. Zu viert zieht man nun übers Land und klingt dabei so was von aggressiv und zerstörerisch, wie ich es schon lange nicht mehr gehört habe. Mit einer richtig fetten Produktion, großartigen Riffs und geilem Songwriting im Gepäck darf man zum vierzigjährigen Jubiläum verdammt stolz auf sich sein. Thrash Metal Deluxe. Zugreifen.

Anspieltipps: No Kings – No Masters und God Of Gore
Michael E.
9.1
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