“Eingängiger und eigenständiger Stilmix“
Artist: Dis.Agree
Herkunft: Goslar, Deutschland
Album: Break The Chains
Spiellänge: 41:24 Minuten
Genre: Thrashcore
Release: 04.04.2014
Label: SAOL
Link: http://www.klingt-optisch.de
Produktion:Kevin Krüger
Bandmitglieder:
Gesang – Sebastian Lindner
Gitarre – Holger Schützler
Gitarre – Bastian Wiedenhaupt
Bass, Gesang – Jens Hagemann
Schlagzeug – Philip Kalischko
Tracklist:
1. Worls Collapse
2. Can`t Walk On
3. I Hate You
4. In Pieces
5. Break These Chains
6. Fading Away
7. Running Down My Dreams
8. Madness Intoxication
9. Into Damnation
10.Shizophrenia
Die aus der Kaiserpfalz Goslar stammenden Dis.Agree haben sich bereits 2006 gegründet und von da an zielstrebig an ihrem Fortkommen gearbeitet. Erstes Achtungszeichen waren das 2010er Debütalbum Dissertatio Humanitas und ein erfolgreicher Auftritt mit Cripper im März desselben Jahres. Umso schwerer wog der tragische Unfalltod des Sängers Denis Tietz, der die junge Band 2011 zum Pausieren zwang. Dennoch entschloss man sich zum Weitermachen und gewann Sebastian Lindner als neuen Frontmann. Das Ergebnis dieser Neuformation ist nun der zweite Longplayer Break The Chains, auf welchem das Quintett nach eigenen Angaben einen Mix aus Thrash und Death Metal sowie Hardcore-Elementen zelebriert.
Bereits beim Opener World Collapse kommt der angesprochene Mix zum Tragen. Dabei dominieren klar die thrashigen Parts, wobei sich die Einflüsse aus dem Death Metal und Hardcore-Bereich vor allem im Gesang erkennen lassen. In Bezug auf die Arrangements ist eine gewisse Nähe zu Heaven Shall Burn nicht zu überhören. Kraftvoll undenergiegeladen schallt Can`t Walk On aus den Boxen. Besonders durch den differenzierten Gesang von gewisperten Passagen über fiese Screams bis hin zu tiefen Growls und das abwechslungsreiche Spiel wird hier eine vielschichtige Atmosphäre erzeugt. Eine Spur rasanter geht`s beim folgenden I Hate You zur Sache, welches durch eingängiges Drumming und einen coolen Refrain zu überzeugen weiß. In Pieces wird dagegen von einem stampfenden Breakdown und regelrecht groovigen Riffs dominiert, weshalb es sich von den vorangegangenen Stücken deutlich abhebt. Obwohl die Texte insgesamt durchaus etwas mehr Tiefgründigkeit vertragen könnten, hat es mir die Textzeile ”rest in pieces” besonders angetan. Der anschließende Fast-Titeltrack Break These Chains knüppelt wieder heftig drauf los und vereint die bereits erwähnten Stile in eigenständiger und eingängiger Weise – eine Nummer, die auch live die Hallen zum Beben bringen dürfte. Fast melancholisch kommt dagegen Fading Away daher, was eventuell an einem thematischen Bezug des Songs zum tragischen Tod des ersten Sängers von Dis.Agree liegen könnte. Dennoch wird spätestens ab der zweiten Strophe klar, dass die dargebotene Emotionalität keineswegs mit einem Verlust an Aggressivität einher geht. Auch bei Running Down My Dreams wird das Energielevel durch brachiales Schlagwerk und cole Riffs hoch gehalten. Seine Genialität zeigt das Stück jedoch in einem absolut geilen Refrain, bei welchem mir besonders die grabestiefen Growls als Kontrast zu den hasserfüllten Screams gefallen. Das folgende Madness Intoxication ist mit knapp anderthalb Minuten Spielzeit der mit Abstand kürzeste Track der Scheibe und erweist sich als geradlinige Hardcore-Granate. Mit Into Damnation kehrt man wieder in thrashigere Gefilde zurück, was einmal mehr den Abwechslungsreichtum des Albums unterstreicht. Den Abschluss bildet dann der stampfende Nackenbrecher Shizophrenia, der sich erneut als gelungener Stilmix entpuppt.