Duel, Giöbia und Monocluster am 29.02.2020 im Vortex Surfer in Siegen

Großartiger Trip ins Vortex nach Siegen

Bands: Duel, Giöbia, Monocluster

Ort: Vortex Music Surfer Club, Auf den Hütten 4, 57076 Siegen

Datum: 29.02.2020

Kosten: 12,00 Euro zzgl. VVK Gebühr, 15,00 Euro AK, Studenten und Schüler ermäßigt

Genre: Stoner Rock, Heavy Rock, Acid Rock, Psychedelic Rock

Besucher: 200

Veranstalter: Freak Festival https://www.facebook.com/freakvalleyfestival/

Link: https://www.facebook.com/events/678081666031744/

Letzte Woche Siegen, diese Woche erneut Siegen ins Vortex Surfer. Einige Heavy Psych Sounds Bands sind momentan auf Tour. Letzte Woche war Nick Oliveri mit seinen Mondo Generator in Siegen. Diese Woche sind es Duel und Giöbia von Heavy Psych Sounds, die sich im Vortex die Ehre geben.

Das können sich Heike und ich natürlich nicht entgehen lassen. Zum einem haben wir die Mailänder Giöbia in Berlin beim Heavy Psych Sounds Fest kennen und lieben gelernt, zum anderen habe ich Duel beim letztjährigen Freak Valley in Netphen verpasst, weil sie irgendwie am Flughafen gestoppt wurden. Heute also die Gelegenheit Duel zu sehen.

Noch besser, beide Bands am gleichen Abend zu sehen. Kein Aufwand gescheut und erneut den kompletten Westerwald durchgequert, um zum Vortex Surfer nach Siegen zu gelangen.

Früh genug finden wir uns dort ein und werden auch schon von Carmen an der Kasse wieder nett begrüßt.

Heute sind, wie letzte Woche auch, drei Bands am Start. Es beginnen die Kölner Monocluster. Wie letzte Woche mit den Düsseldorfern von Gamma Brain erneut eine hörenswerte Entdeckung. Es erfreut mich immer wieder aufs Neue, dass es in Köln nicht nur Karnevalstruppen, sondern auch richtig gute Bands gibt. Monocluster gehören sicherlich zu Letzteren und beginnen den Abend richtig gut. Eine beeindruckende Mischung aus Stoner Psychedelic Death Blues bringt das Kölner Dreigestirn an den Mann. Nach dem Eröffnungssong, der stark atmosphärisch und psychedelisch angehaucht ist und sich langsam in die Gehörgänge der Besucher windet, zeigen sie, dass da noch einiges mehr ist. Das Publikum dankt es dem Trio, denn das ist bereits hier beim Opener Monocluster zahlreich erschienen. Die Kölner zählen solche Bands, wie Kyuss, Sungrazer, All Them Witches, oder auch Colour Haze zu ihren Haupteinflüssen. Da mag sich der eine oder andere Fan dann auch vorstellen, auf welchen Trip es mit der Band geht.

Das hat uns bereits sehr gut gefallen. Leider versäume ich es, mich mit den Musikern von Monocluster nachher zu unterhalten, was ich zu meiner Schande eingestehen muss. Ihre CD Ocean hätte ich mir dann bestimmt auch noch mitgenommen. Irgendwie habe ich mich zwischenzeitlich mit Jeff Henson von Duel draußen vor Tür festgequatscht, als die Jungs gerade am Merch waren. Später habe ich sie dann aus den Augen verloren, nachdem ich die Musiker von Giöbia begrüßt habe. Es wird sich bestimmt noch mal eine Gelegenheit ergeben, Monocluster zu sehen.

Habe ich eben bei Monocluster bereits das Wort Trip benutzt, so kann man bei den nun folgenden Giöbia von einem Trip Out Of Space sprechen. Giöbia katapultieren uns nun regelrecht aus der Umlaufbahn. Das Quartett aus Mailand besteht aus der jungen Dame an der Orgel, die sich Saffo nennt und den größten Teil des Gesangs beisteuert. An Gitarre und sonstigen Saiteninstrumenten, dazu gehört auch eine Bouzouki, finden wir Bazu vor. Für die Rhythmusfraktion sind die beiden Herren Detrji am Bass und Betta am Schlagzeug zuständig.

Die haben uns bereits im Bi Nuu beim labeleigenen Heavy Psych Sounds Fest in Berlin aus der Umlaufbahn geworfen und das tun sie heute Abend erneut. Die volle Dröhnung Acid Rock ist angesagt. Bei der Mucke von Giöra sind keine Drogen notwendig, das funktioniert auch so und man geht auf einen Trip. Ihrem letzten Werk Magnifier haben sie pünktlich vor ihrem Gig hier ihr neuestes Werk Plasmatic Idol (hier geht es zum Review) folgen lassen. Mit Siegen haben Giöra auch eine besondere Verbindung, denn hier wurde beim Freak Valley Festival 2016 ein Livealbum aufgenommen, welches ich mir bereits in Berlin am Merchstand mitgenommen habe.

Förmlich in die Weiten des Siegener Weltraum Abends rockt die Band hier im Vortex. Giöbia spielen schweren, psychedelischen Space Rock, der keine Kompromisse eingeht. Es gibt eine Fahrt durch komplexe Soundlandschaften. Keyboarderin Saffo legt einen dicken, wabernden Teppich an Effekten über das rockige Geschehen. Gitarrist Bazzu experimentiert im Vordergrund mit seinen Saiteninstrumenten, während die anderen beiden Mitspieler den langen Songs die Richtung geben. Zu den bereits bekannten älteren Songs gesellen sich neben dem Titelsong von Plamatic Idol die Songs wie Parhelion, The Escape, Far Behind und Heart Of Stone. Dies entspricht mehr als der Hälfte der Songs des neuen Albums.

Der Gesang, der von Saitenspieler Bazzu oder Organistin Saffo beigesteuert wird, klingt, als wenn er aus einem anderen Ende eines Tunnels käme, irgendwie surreal. Saffo verlässt irgendwann auch mal ihren Platz hinter ihrem Instrument und ist mit dem Mikrofon auf der Bühne unterwegs. Giöbia spielen kunstvollen  multiinstrumentellen Art Rock, der dich einfach nur wegbeamt Mr. Scotty!

Nachdem wir nun hier so in den Weltraum weggeschleudert wurden, müssen wir eigentlich Kontakt mit der NASA aufnehmen. Ok, wir nähern uns nun nicht ganz der NASA in Houston, Texas (Houston, wir haben da ein Problem“). Aber Texas ist schon richtig. Die nachfolgenden Duel kommen nämlich aus Austin, Texas.

Was hatte ich mich letztes Jahr doch auf Duel beim Freak Valley Festival gefreut. Da sind sie letztes Jahr leider jedoch nicht angekommen, denn Duel hatten Schwierigkeiten am Flughafen, weil es wohl Probleme mit dem Pass eines Bandmitglieds gab. Darüber habe ich mich vorhin noch draußen mit dem Gitarristen Jeff Henson unterhalten. Umso erfreuter bin ich, dass es heute Abend dann geklappt hat. Mit eben diesem Jeff Henson und mit Tom Frank an der Gitarre und Gesang spielen zwei ehemalige Scorpion Child Member bei der Band. Die habe ich mal beim Metalfest auf der Loreley gesehen (das gibt es leider nicht mehr). Von Jeff Henson erfahre ich, dass sich Scorpion Child, die einige Line-Up Wechsel hinter sich haben, wohl vor ein paar Tagen aufgelöst haben. Sehr schade!

Dafür stehen die ebenfalls aus Austin stammenden Duel voll im Saft. Das merkt man dem Quartett an. Da geht es von der ersten Minute an auf der Bühne voll ab. Oldschool Seventies Psychdelic Stoner Doomer Metal gibt es auf die sensiblen Öhrchen hier im Vortex.

Heavy Hard Rock und Metal, wie er sein sollte und nicht anders sein kann. Richtig Kick-Ass mäßig und schweinegeil – anders kann man das Ding, was der Vierer hier abreißt nicht nennen. Volle Power von der ersten Minute an.

Erst 2016 gegründet, befindet sich die Band auf der Überholspur. Mit Fears Of The Dead, Witchbanger, Live At The Electric Church und Valley Of Shadows schlagen bereits drei Studio- und ein Livealbum zu Buche! Bei Duel riechst du das Weed, schmeckst das Blut und den Schweiß. Die Jungs sind so was von Old School Seventies. Mehr geht nicht. Richtig geiles Zeugs, was die hier bringen.

Klar sind da Songs von allen Alben dabei, wie Devil (Witchtbanger), Fears Of The Dead (Fears Of The Dead) oder Broken Mirror (Valley Of Shadows). Songs der Alben werden rauf und runter gespielt: Heavy, Hard, Stoner und auch Doomer. Die Fans sind aus dem Häuschen!

Da wir mal wieder eine lange Fahrt zurück haben, hauen wir zum Schluss schnell ab. Mit den Jungs von Duel habe ich mich vorhin ja schon bestens unterhalten.

Fazit: Erneut ein großartiger Stoner Abend im Vortex Surfer in Siegen mit den beiden Heavy Psych Sounds Label Bands Duel und Giöbia, die unterschiedlicher in der Musik nicht sein könnten, aber alle Fans bestens unterhielten. Hier sind wirklich alle auf ihre Kosten gekommen. Monocluster aus Köln haben als Opener einen sehr guten Job gemacht und wunderbar in den genialen Abend hier eingeführt! Das Vortex Surfer in Siegen, wie immer eine Empfehlung! Das tolle braune Bosch Bier, welches ich bisher immer nur hier bekommen habe, sollte ich nicht vergessen zu erwähnen!