Grailknights – Muscle Bound For Glory

Hauen den nächsten Kracher raus

Artist: Grailknights

Herkunft: Grailham City, (Deutschland)

Album: Muscle Bound For Glory

Spiellänge: 49:02 Minuten

Genre: Superhero Metal, Heavy Metal, Melodic Death Metal

Release: 25.02.2022

Label: Intono Records / Rough Trade

Link: https://www.facebook.com/Grailknights.Metal/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Sir Optimus Prime
Gitarre – Sovereign Storm
Gitarre – Count Cranium
Bassgitarre – Duncan MacLoud
Schlagzeug – Lord Drumcules

Tracklist:

  1. Muscle Bound For Glory
  2. 40509
  3. Turbo Boost
  4. Legions Of Heroes
  5. Cybone One
  6. Lights
  7. Pinball Death Machine
  8. Powaa!!!
  9. Gojira
  10. Skyward Thunder Punch
  11. Fall Of A Kingdom
  12. The Holy Grail

Die deutschen Power Metal Spaßmacher Grailknights holen aus zum nächsten Ritterschlag. Dieses Mal soll und muss es Muscle Bound For Glory richten, der euch durch die Superhero Metal Landschaft peitscht. Die Ansprüche an die Recken aus Grailham City werden immer höher, können die Spielleute diesem Druck standhalten oder fallen sie wie ein ausgelutschter Hofnarr dem Löwen zum Fraß? Um an ihren bislang größten Geniestreich von 2018 Knightfall (das Review kann HIER! gelesen werden) heranzukommen, müssen unweigerlich alle Geschütze auffahren, die sie besitzen. Das Artwork zeigt die Heroes, bereit, diese wichtige Schlacht zu schlagen, für die abermals externe Unterstützung gewonnen werden konnte. Beim Label hingegen bleibt alles beim Alten – unter der Flagge von Intono Records / Rough Trade ziehen sie im gleichen Line-Up wie vor vier Jahren euphorisch in die Schlacht.

Wer außer als Muscle Bound For Glory kann den Startschuss setzen? Na klar, der Titeltrack, der die Marschroute vorgibt. Mit vielen Facetten ziehen die Lieblinge alle Register. Während wir uns die Finger wundschreiben, kämpfen die Musiker in Japan um den Heiligen Gral – ob die Asiaten auch schon neues Material auf die Ohren bekommen? Wie dem auch sei, weiter im Programm. Muscle Bound For Glory lässt flink die Zweifel an einem glorreichen Silberling verstummen. Stimmliche Unterstützung gibt es von niemand Geringerem als Thomas Laszlo Winkler alias Angus McFife, ehemaliger Frontmann der Band Gloryhammer und von Ben Metzner, Frontmann der Chartstürmer aus dem Napalm Records Mittelalterlager Feuerschwanz. Die elektronischen Spielereien haben auf Knightfall bereits mehr Platz bekommen, das soll sich auf der neuen Platte nicht ändern. 40509 schickt fiese Beats zu Dr. Skull. Den Power Party Modus längst aktiviert, knistert es vielversprechend in den Ausgabegeräten. Nach dem eh schon gelungenen Auftakt folgt die Knight Rider! Hommage Turbo Boost, bei der Ben Metzner ordentlich auf den Turbo drückt. Sir Optimus Prime gefällt, das muss hier nochmals unterstrichen werden, ebenfalls wieder sehr. Die Hannoveraner haben definitiv mehr verdient! Ihr Spielwitz, die unglaublichen tighten Texte, die Anlehnungen an so viel Kindheitserinnerungen, die glorreichen Umsetzungen und die Liebe zum Detail machen ihre Werke alles andere als zu Lachnummern. Wenn man lachen möchte, dann über die ergreifende Interpretation ihrer Gassenhauer, die jeden Fan zur Huldigung auf die Knie zwingt. Legions Of Heroes nutzt die Gunst der Stunde, um geschickt mehr epische Melodien einzuflechten. Sovereign Storm und Count Cranium an den beiden Äxten treiben die Sau durchs Dorf. Live taugen alle Nummern, hoffentlich bleibt die Tour im April bestehen. Der mystische Blick in die Zukunft Cybone One schwingt das Laserschwert im Sound, der uns in die wilden Anfänge des Keyboard Rock von vor über 40 Jahren führt. Klar, moderner, jedoch mit den gleichen Handschriften wie vor einigen Jahrzehnten. Die Begeisterung steigt, der Schulterschluss zu Knightfall scheint perfekt zu gelingen. Eine Ballade darf nicht fehlen, oder was meint ihr? Natürlich nicht! Lights offenbart eine verträume Landschaft. Mit dem Blick nach vorne sprudeln die Emotionen nur so aus dem Quartett, die im freien Fall einander ganz fest an der Hand halten. Party hard, Pinball Death Machine bringt die Widersacher in Stellung. Der nächste Volltreffer versenkt die ganze Flotte der untoten Schergen. Schlagzeuger Lord Drumcules bringt seine Ruderer immer wieder in den Takt. Die Gitarren schießen heiße Feuerbälle durch die Nacht. 80er Galaxie Powaa!!! aus den Händen von Grailknights kann einen nur zum Schmunzeln bringen. Der geschickte Break, um in das letzte Drittel abzubiegen, pusht enorm. Wild headbangend kann man die gefüllten Krypto-Hörner mit Space Met aneinanderschlagen, den Inhalt exen, während die fünf Helden den Gral retten müssen. Wow, mehr geht bald nicht, es folgen jedoch noch vier Kompositionen. Halleluja Gojira ist da. Das japanische Wort für Gorilla lässt Böses erahnen. Die Umsetzung mit japanischen Passagen bringt selbst einen hart gesottenen Musikredakteur ins Schwitzen. Dass Grailknights in Japan funktionieren, dürfte kein Geheimnis mehr sein, da sie ihren Fans in Fernost jedoch einen solchen Hit schenken und auch uns in Europa damit glücklich stimmen, dürfte die Deutschen in ihrem Lieblings-Fernweh-Land wohl noch weiter nach oben tragen. Skyward Thunder Punch schiebt den Tross weiter gen Ende, dort warten noch zwei Endgegner. Fall Of A Kingdom, ein erneuter Livetrack, stabst feuchtfröhlich durch die ihn anvertrauten vier Minuten. Die Härte steigt punktuell, der Partymodus bleibt. Der Text lädt in typischer Manier zum Mitgrölen ein. Liebevoll nenne ich die Band bei Freunden auch die Gröhlknights. Falls einer wegen des neuen Liedguts fragt, bleiben nur positive Worte kleben. Schluss aus, Micky Maus. The Holy Grail sorgt für den abschließenden Ritterschlag, den alle Beteiligten verdient haben.

Grailknights – Muscle Bound For Glory
Fazit
Sollte Muscle Bound For Glory nicht weit oben in den Albumcharts erscheinen, fresse ich einen Besen. Bei Knightfall wurde von meiner Seite bereits ein Überflieger vermutet. Muscle Bound For Glory bestätigt die Tendenz von den Grailknights zu 100 Prozent. Hits, gute Tracks und eine absolut stimmige Performance von Anfang bis Ende formen ein Top-Album, welches zwingend gehört werden muss. Ein Anwärter für das Album des Jahres, welches definitiv noch diverse Runden im Player absolvieren muss. 

Anspieltipps: Turbo Boost,  Pinball Death Machine und Gojira
René W.
9.5
Leser Bewertung10 Bewertungen
7.8
9.5
Punkte