Artist: Hangman’s Chair
Herkunft: Crosne, Île-de-France, Frankreich
Album: Saddiction
Spiellänge: 46:42 Minuten
Genre: Sludge, Doom, Post Metal
Release: 14.02.2025
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://www.facebook.com/hangmanschair
Bandmitglieder:
Bass – Clément Hanvic
Gesang, Gitarre – Cédric Toufouti
Gitarre – Julien Rour Chanut
Schlagzeug – Mehdi Birouk Thépegnier
Tracklist:
- To Know The Night
- The Worst Is Yet To Come
- In Disguise
- Kowloon Lights
- 2 AM Thoughts
- Canvas
- Neglect
- 44 YOD
- Healed?
Am 14.02.2025 ist das neue Album Saddiction der Franzosen Hangman’s Chair über Nuclear Blast Records erschienen. Erhältlich ist Saddiction als CD und Clear Vinyl.
Hangman’s Chair haben sich 2005 in Paris gegründet und sind mittlerweile eine der einzigartigsten Doom/Sludge/Stoner-Rock-Bands. Dabei hat man sich allerdings von der ursprünglichen Sludge Band immer mehr zu einer Post (Sludge) Metal Band hin entwickelt. Ich versuche immer, Vergleiche zu vermeiden. Die Band sieht sich allerdings selbst in einer Schnittmenge solcher Bands wie Type O Negative, Life Of Agony und Sisters Of Mercy.
Sieben Alben hat die Band bereits seit ihrer Gründung veröffentlicht. Das vorangegangene Album trägt den Titel A Loner / Einzelgänger. Dieses war der Beginn einer geplanten Trilogie, von der das nun vorliegende Album Saddiction die erste Fortsetzung ist. Dabei ist der Albumtitel eine Zusammensetzung der Wörter Sadness und Addiction, also Traurigkeit und Sucht.
Wie bereits beim Vorgänger A Loner, dem Debüt bei Nuclear Blast Records, bestimmt ein düsterer, schwerer, melancholischer Sound auch auf Saddiction das musikalische Geschehen. Über allen Songs liegt eine melancholische, dunkle Schwere, die so etwas wie ein Trademark von Hangman’s Chair ist. Positives Denken scheint nicht unbedingt das Ding der Band zu sein, selbst der Titel eines vorangegangenen Albums stellt dies fest: This Is Not Supposed To Be Positive (2015)
Während die vorangegangenen Alben bis zum bereits erwähnten This Is Not Supposed to Be Positive noch stark vom schweren Sound des Sludge geprägt waren, wird es ab A Loner wesentlich melodischer und ein weit ausgebreiteter Soundteppich ist die Basis der Songs.
Einsamkeit, düstere Stimmung und schwerer Sound sind die Attribute auf Saddiction, die durchaus dazu führen können, dass man mal nachts wach liegt und einem die 2 AM Thoughts durch den Kopf gehen. Bei 2 AM Thoughts haben übrigens die Niederländer Dool mitgearbeitet, mit denen man im letzten Jahr zusammen auf Tour war (hier kommt ihr zum Livereview des Konzertes 2024 im Club Volta in Köln).
Die stark mit Hall unterlegten Vocals von Frontmann Cédric Toufouti können durchaus zu einer Insomnia führen. Die Songs auf Saddiction lassen sich gerne etwas Zeit, um sich richtig aufzubauen. Ebenso ändern sie auch mal mittendrin ihren Klang und man meint, es würden da zwei Songs ineinander verschmelzen. Insgesamt ist es schon eine recht schwere Kost. Ich würde in diesem Fall fast schon von einer überbordenden Klangästhetik von Trostlosigkeit und Einsamkeit sprechen wollen.
„Bitte gebt uns nicht die Schuld für eure Saddiction“ lautet der Appell der Band. Da erwidere ich dann getrost: „Oh doch.“ Von wegen Healed?, wie es am Ende heißt! Nein, ziemlich krankes Zeugs, was die Franzosen Hangman’s Chair hier mit Saddiction abliefern.