Artist: Hiroe
Herkunft: Philadelphia, Pennsylvania, USA
Album: Wrought
Spiellänge: 27:04 Minuten
Genre: Post Metal
Release: 08.07.2022
Label: Pelagic Records
Links: Bandcamp, Instagram, Facebook
Bandmitglieder:
Gitarre – E.Kusanagi
Gitarre – TJ Schilling
Gitarre – Jeff Dent
Bassgitarre – Jill Paslier
Schlagzeug – Mike Norris
Tracklist:
1. Irusu
2. The Approach
3. Everyting Is Fine
4. Black Mountain
5. Doom Moon
Hiroe ist eine fünfköpfige Combo aus dem US-amerikanischen Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania. Künstler wie Mogwai, Radiohead, Pelican und Deftones zählen zu den Inspirationsquellen der Post Metal Band, die Gitarrist und Texter Eric Kusanagi im Jahr 2020 gründete. Insofern ist es keine Überraschung, dass das Wrought betitelte Debüt persönliche Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie musikalisch verarbeitet.
„Wrought“ bezeichnet ein gehämmertes Erzeugnis, etwas, das mit Gewalt in Form gebracht werden muss. Schmiedeeisen heißt im Englischen „Wrought Iron“. Wir haben es also auch mit einem Material zu tun, das sich das Kunsthandwerk zu eigen macht. Kein schlechter Titel für eine Post Metal EP, welche der Pressetext als eine „Ode an die Widerstandsfähigkeit und die Kraft des menschlichen Individuums“ anpreist, die Gefühle von Wut, Angst, Verlust, Hoffnung und Optimismus vermitteln soll. Und was sollen wir sagen? Das stimmt!
Unbedingt neu ist es nicht, was es auf Wrought zu hören gibt. Post Metal eben, Instrumental Rock. Nach knapp 30 Minuten haben die fünf Lieder der EP ausgespielt. Das reicht nicht. Noch einmal. Und noch einmal zuhören. Hineinhören in die Sehnsucht, die in jedem Song erklingt. Wieder einmal bewahrheitet es sich, dass es nicht immer neu sein muss. Sondern nur gut.
Die nach einem japanischen Frauennamen benannte Band verzichtet post-metal-typisch auf textliche Begleitung und lässt allein die Musik für sich sprechen. Doch auch ohne Lyrics brauen sich in jedem Stück von Wrought spürbar Emotionen zusammen. Hart, zart, gewaltig, verletzlich. Wie sich die einzelnen Strukturen überlagern und ergänzen, gleicht einer zielstrebigen Bergwanderung. Auf dem Gipfel angekommen, genießen die einen das metaphorische Panorama, die anderen bangen den Kopf. Felsmassive tauchen übrigens nicht nur im Titel Black Mountain, sondern auch im Video zu The Approach auf.
Bei drei Gitarren, Hiroe setzen mitunter Baritongitarren ein, sind Saitenexperimente freilich erwartbar. Insofern überrascht es, dass selbst das achtminütige Doom Moon verblüffend kurzweilig daherkommt. Wrought ist immer auf den Punkt gespielt, jeder Ton trägt Bedeutung, für Spielereien bleibt keine Zeit. Erfrischend.