Jinjer – Support Dead Label – am 21.08.2019 im Kubana in Siegburg

Jinjer mit super starkem Support im Kubana in Siegburg

Bands: Jinjer, Dead Label

Ort: Kubana Siegburg, Zeithstraße 100, 53721 Siegburg

Datum: 21.08.2019

Kosten: 17 Euro

Genre: Metalcore, Djent, Groove Metal, Nu Metal

Besucher:  400 (ausverkauft)

Veranstalter: Kubana Live Club http://www.kubana.de/live-club/

Link: http://www.kubana.de/live-club/index.php?option=com_ohanah&view=event&id=314

Setlisten:

Dead Label

1. Deadweight
2. Are You Ready To Kill
3. Flux
4. Salvation In Sacrifice
5. Triggered
6. Forget The Vanes
7. Slaves To A Modern Age
8. Pure Chaos

Jinjer

1. Words Of Wisdom
2. Ape
3. I Speak Astronomy
4. Just Another
5. Dreadful Moments
6. Teacher, Teacher
7. Who Is Gonna Be The One
8. Pisces
9. Perennial
10. Captain Clock
11. Outlander
12. No Hoard Of Value
13. Cloud Factory

Heute Abend ist in meinem Lieblingsclub im Kubana die Ukrainische Metal Maschine Jinjer angesagt. Lange schon ist klar: sold out!!! Das wundert mich bei Jinjer, die ich nun bereits zum vierten Mal innerhalb von zwei Jahren sehen werde, nicht!

Frühzeitig angekommen, bekomme ich sogar noch recht schnell einen Parkplatz in der Tiefgarage. Es ist recht warm und so sind die meisten Fans noch draußen und nehmen etwas Kühles im Biergarten zu sich. Auch meine Kumpels Udo, Rene und Markus treffe ich dort an.
Wir unterhalten uns noch etwas. Rechtzeitig gehe ich runter in die Venue, damit ich noch einen guten Platz zum fotografieren vor der Bühne beim Supporter Dead Label erwische. Obwohl es jetzt bereits sehr gut gefüllt ist, stellt dies kein Problem dar.

Supporter sind die Iren von Dead Label. Die habe ich bisher noch überhaupt nicht auf meinem Schirm gehabt, dabei haben sie bereits solche Festivals wie das Download Festival oder das Bloodstock Festival gespielt. Heute Abend landet die Band aber schnell auf meinem Radar! Von der ersten Minute an ist hier im Kubana Stimmung. Die Band kann den Steilpass, den ihr das Publikum gibt, in einen hervorragenden Gig umsetzen. Ich bin eigentlich von einem Trio ausgegangen. So habe ich es auf Facebook auch nachgelesen.

 

Es stehen jedoch vier Musiker auf der Bühne, bzw. stehen vorne drei Jungs an den Saiteninstrumenten und am Mikro und dahinter hat sich eine junge Dame an der Schießbude niedergelassen. Die junge Dame dahinten ist Claire Percival. Zu beschreiben wäre sie am ehesten so: klein, blond und zierlich. Wenn man sie vorher gesehen hat, hätte man überhaupt nicht erwarten können, welchen Abriss sie da hinten am Schlagzeug macht und die drei Jungs vor sich wie die Sau durchs Dorf treibt. Bei den oben angezeigten Attributen habe ich noch eins vergessen, denn sie ist auch noch äußerst sympathisch. Doch das kann ich während des Gigs noch nicht feststellen, erst im Anschluss, wo ich sie am Merch treffe und ich mich mit ihr nett unterhalte.

 

Da gibt sie mir auch Aufschluss darüber, dass aus dem ursprünglichen Trio in diesem Jahr ein Quartett geworden ist. Zu Dan O’Grady (Bass und Gesang) und Danny Hall (Gitarre) hat sich an der Gitarre noch Mick Hynes hinzugesellt. Dan O’Grady ist sehr stark mit seinen Growls und trifft diese perfekt. In der Mitte platziert, wird er von seinen beiden männlichen Bandkollegen rechts und links flankiert. Im Hintergrund vor abgedecktem Jinjer Equipment an ihrem Schlagzeug sitzend, treibt Claire Percival die Jungs ohne großartige Showallüren an.

 

Das ehemalige Trio und jetzige Quartett hat sich 2008 in Irland firmiert und mittlerweile mit Sense Of Slaughter und Throne Of Bone zwei Longplayer am Start. Leider haben sie diese auf CD nicht dabei. Da hätte ich direkt was mitgenommen. Von der Band gibt es Metalcore mit einem gehörigen Anteil an Groove Metal auf die Ohren. Auf der Setlist sind einige Songs, die auf den Alben nicht zu finden sind. Da gehe ich mal davon aus, dass da demnächst wieder was kommen wird. Das letzte Album ist ja schon bereits drei Jahre alt. Das Quartett ist ausgelassener Stimmung und spielt einen erstklassigen Gig. Das passt absolut gut als Support zu den nachfolgenden Jinjer, denen sie mit ihrem eigenen energetischen Gig bereits Tür und Tor öffnen.

 

Die Ukrainer Jinjer gehören seit ein paar Jahren mit zum besten Metalexport des Landes. Die Band erhielt 2013 und 2016 den Best Ukrainian Metal Act Award. Die letzten drei Jahre sind Jinjer fast ununterbrochen auf Tour, mal in Europa, mal in Nordamerika. Es sind Headliner Touren, Supporter Touren und Festivalauftritte on Mass. Dadurch hat man schon mit Bands wie Arch Enemy, Cradle Of Filth, Nailed To Obscurity, Tribulation oder Wintersun die Bühne geteilt. Die Band tourt sich regelrecht den Arsch ab. Das hat ihr mittlerweile einen Bekanntheitsgrad beschert und so ist es nicht verwunderlich, dass das Konzert heute schnell sold out war. Sold Out bedeutet im Kubana, dass es wirklich kuschelig eng ist. Das bedeutet andererseits auch, dass es schwierig ist, Fotos zu machen. Ein Umhergehen vor der Bühne (es gibt keinen Graben) ist schier unmöglich. So entscheide ich mich, vorne rechts zu bleiben. Ich schlängele mich durch und komme ziemlich nahe vorne dran. Meinen Hintermännern / Hinterfrauen gebe ich zu verstehen, dass ich dort nur die ersten beiden Songs verbleiben werde und mich anschließend wieder nach hinten begeben werde. Dies passiert sehr freundlich und ist überhaupt kein Problem.

 

Die Fans hier sind heiß auf Jinjer, die den Fans das geben, was diese haben wollen. Eine großartige Performance ohne Schnickschnack und optische Beigabe der Band. Die einzige optische Beigabe auf der Bühne ist natürlich Frontfrau Tatiana. Die Band um Tatiana braucht keine große Aufmachung und Show drumherum. Sie überzeugt mit ihrer musikalischen Performance! Die ukrainische Metalcore/Djent Band haut mit ihrer Darbietung gleich voll auf die Fresse. Ich habe Jinjer in den letzten beiden Jahren dreimal gesehen, sowohl bei kleinen Clubkonzerten, als auch bei einem großen Gig u.a. mit Arch Enemy (wo sie eindeutig mehr begeistert haben als Arch Enemy).

 

Tatiana kommt, wie immer, sehr natürlich rüber. Der Sound ist sehr eigenständig und fernab vom Einheitsbrei verschiedener anderer Bands. Tatiana ist bekannt dafür, zwischen Cleanvocals und Growls in Sekundenschnelle zu wechseln. Da kommt auch kaum eine(r) dran. Heute gibt es da zu Beginn leider etwas Probleme. Die Growls sitzen wie immer, die Cleans sind zunächst jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Schade, eigentlich bin ich das anders gewohnt. Mit Verlauf des Gigs wird dies jedoch zunehmend besser. Der Stimmung der Fans vor der Bühne tun die anfänglichen Schwierigkeiten keinen Abbruch. Da wird von Beginn an schwer mitgegangen. Auf der Setlist stehen unter anderem solche Topsongs wie I Speak Astronomy, Pisces oder Outlander. Leider ist der Titelsong ihres letzten Albums King Of Everything nicht dabei. Der ist einer meiner Favoriten. Dafür steht ganz am Ende mit Cloud Factory der Titelsong ihres lange vergriffenen ersten Albums Cloud Factory. Mittlerweile wurde dieses Album von Napalm Records wieder veröffentlicht, auch auf Vinyl.

 

Fazit: Guter Metalcore/Djent Abend im ausverkauften Kubana in Siegburg, bei dem der Opener Dead Label einen mehr als superben Job gemacht hat. Dead Label dürften sich hier eine Menge neuer Fans erspielt haben. Die mittlerweile (berechtigterweise) gehypten Ukrainer Jinjer mit anfänglichen Problemen bei den Cleanvocals, die sich mit Verlauf ihres Gigs minimierten. Hier zeigt sich vielleicht, dass das permanente Touren auch etwas auf die Substanz gehen kann. Ein wenig abschalten dürfte der Band auch guttun. Im Herbst ist sie jedoch bereits erneut auf großer Headliner Tour!