Event: Invincible Shield Tour – Europe 2024
Bands: Uriah Heep, Saxon, Judas Priest
Ort: Barcleys Arena, Hamburg
Datum: 01.07.2024
Kosten: Stehplatz 77,50 €, Sitzplatz 90,80 €
Zuschauer: ca. 9.000
Genre: Heavy Metal
Links: https://judaspriest.com/
Setlisten:
- Panic Attack
- You’ve Got Another Thing Comin‘
- Rapid Fire
- Breaking The Law
- Riding On The Wind
- Devil’s Child
- Love Bites
- Sinner
- Turbo Lover
- Invincible Shield
- Victim Of Changes
- The Green Manalishi (With The Two Prong Crown)
- Painkiller
Zugabe: - Electric Eye
- Hell Bent For Leather
- Living After Midnight
- Hell, Fire And Damnation
- Motorcycle Man
- Power And The Glory
- Madame Guillotine
- Heavy Metal Thunder
- Crusader
- Strong Arm Of The Law
- Denim And Leather
- Wheels Of Steel
- And The Bands Played On
- 747 (Strangers In The Night)
- Princess Of The Night
- Save Me Tonight
- Grazed By Heaven
- Rainbow Demon
- Hurricane
- Free ‚N‘ Easy
- Gypsy
- Easy Livin‘
- Lady In Black
Was für eine Nacht, was für ein Abriss!
Zum zweiten Mal streift der Zug dieses Heavy Metal Dreigestirns das deutsche Hoheitsgebiet. Den Auftakt macht der Norden mit der Hamburger Barcleys Arena. Bereits um 17 Uhr ist Einlass. Jörn Rüter, Sänger der Hamburger Band KneipenTerroristen, verteilt persönlich vor der Halle Flyer für dessen anstehendes Konzert. Zwei von drei Besuchern tragen Kutte, 98 Prozent der Gäste sind schwarz gekleidet. Die Altersstruktur vor der Bühne ist überraschend gut gemischt, was man von den Protagonisten auf der Bühne nicht behaupten kann. Da ich als Fotograf heute nicht zugelassen bin, habe ich Zeit, mich mit Freunden und dem Metality Chapter Kiel vor dem Event zu treffen und ein wenig auszutauschen. Für mich eine seit Jahren nicht erlebte, ungewohnte Situation. Die hier verwendeten Bilder stammen aus dem Archiv.
Punkt 19 Uhr steht die erste der drei Old School Rockbands auf der Bühne. Uriah Heep sah ich zum ersten Mal im April 1978 auf der Innocent Victim Tour. Natürlich ist von der Urbesetzung nur noch Gitarrist Mick Box über. Sänger Bernie Shaw (seit 1986), Bassist Davey Rimmer (seit 2013), Schlagzeuger Russell Gilbrook (seit 2007) sowie Keyboarder Phil Lanzon (seit 1986) komplettieren die Band. 40 Minuten bleibt der Band für ihre musikalische Lebensgeschichte. Als Überraschung stellen sie einen Song vor, den die drei Bands gemeinsam auf der Tour geschrieben haben. Hurricane reiht sich nahtlos in die Songs der Band ein. Was folgt, sind die Songs, die wohl jeder von Uriah Heep kennt. Free ‚N‘ Easy, Gypsy und auch Easy Livin‘ begründen den Erfolg der Band. Natürlich singt die ganze Halle bei Lady In Black, dem Überhit, zum Abschluss des (zu kurzen) Sets mit.
25 Minuten Pause, um sich zu stärken. Danach stehen die nächsten Heavy Metal Urgesteine auf der Bühne. Auch hier steht mit Sänger Peter „Biff“ Byford nur noch ein Gründungsmitglied auf der Bühne. Bei Saxon war mein erstes Konzert 1981. Auch damals waren sie der Support von Judas Priest. Heute stehen mit Bassist Tim „Nibbs“ Carter (seit 1988), Gitarrist Doug Scarratt (seit 1995) sowie Schlagzeuger Nigel Glockler (1981–1987, 1988–1998, seit 2005) auch schon lang gediente Mitglieder auf der Bühne. Seit 2022 verstärkt sie Gitarrist Brian Tatler auf der Bühne. Ihr Set umfasst schon 60 Minuten und auch hier möchte das Volk die alten Kracher hören. Und die bekommt sie. Den Start macht zwar der Titelsong Hell, Fire And Damnation vom gleichnamigen aktuellen 2024er-Album, aber schon danach kommt mit Motorcycle Man einer der alten Kracher von 1980. Die Menge fordert jedoch die großen Hits und bekommt mit Heavy Metal Thunder, Denim And Leather und Wheels Of Steel zumindest einen Teil davon. Die Princess Of The Night beschließt den einstündigen Gig.
Wieder dauert der Umbau 25 Minuten. Schon beim Black Sabbath War Pigs Intro merkt man deutlich, die Phonzahl wird merklich erhöht. Nachdem die Band dann zu Invincible Shield Tour Anthem auf die Bühne kommt, gibt es 95 Minuten mächtig auf die Ohren. Hier ist von den Gründungsmitgliedern gar keiner mehr dabei. Immerhin sind Sänger Rob Halford (1973–1992, seit 2004), Gitarrist Glenn Tipton (seit 1974) sowie Bassist Ian Hill (seit 1970) sind seit den Siebzigern dabei. Gitarrist Richie Faulkner seit 2011 und Drummer Scott Travis, seit 1990 dabei, ergänzen die Band.
Auch Judas Priest beginnen das Konzert mit Panic Attack, einem Song vom neuen Album. Auch sie lassen dann einen Kracher ihrer Musikgeschichte folgen. You’ve Got Another Thing Comin‘ lässt erahnen, welches Feuerwerk sie abbrennen werden. Breaking The Law, Victim Of Changes, Painkiller. Alles da, was der geneigte Hörer so haben möchte. Das weiß der nunmehr 73-jährige Rob Halford ganz genau und spielt nach Victim Of Changes mit dem Publikum. Gemeinschaftliches Singen fördert den Spaß. 95 Minuten dauert die Show. Eine Show, die sich nach 43 Jahren wohl nicht noch einmal so wiederholen wird.