Kalmah – Palo

Nach fünf Jahren ganz sicher nichts verlernt!“

Artist: Kalmah

Herkunft: Pudasjärv, Finnland

Album: Palo

Spiellänge: 46:14 Minuten

Genre: Death Metal, Melodic Death Metal

Release: 06.04.2018

Label:  Spinefarm / Universal

Link: https://www.facebook.com/kalmahofficial/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Pekka Kokko
Gitarre und Backgroundgesang – Antti Kokko
Bassgitarre – Timo Lehtinen
Keyboard – Veli-Matti Kananen
Schlagzeug – Janne Kusmin

Tracklist:

  1. Blood Ran Cold
  2. The Evil Kin
  3. The World Of Rage
  4. Into The Black Marsh
  5. Take Me Away
  6. Paystreak
  7. Waiting In The Wings
  8. Through The Shallow Waters
  9. Erase And Diverge
  10. The Stalker

Die fünf Finnen von Kalmah haben endlich was Neues gemacht. Nach den letzten Festivalgigs im Sommer 2017 steht seit wenigen Tagen Palo in den CD Regalen und beendet die Durststrecke von fünf Jahren ohne neue Platte. Denn Seventh Swamphony aus dem Jahre 2013 ist das letzte Lebenszeichen aus einem Studio, was die Skandinavier ans Tageslicht gefördert hatten. Die neue Reise startet in die Melodic Death Metal Weltmeere über Spinefarm / Universal. Der Silberling umgarnt die eingefleischten Anhänger in 46 atmosphärischen Minuten. Die zehn Hymnen greifen wie ein Rad in das nächste und beweisen einmal mehr, das feine Händchen, wenn es darum geht, harte Stücke mit einem weichen Kern punktgenau zu servieren.

Nach dem Auftritt letztes Jahr auf dem Party.San hatte man schon das Gefühl, dass langsam die Zeit gekommen war für neues Material. Mal eine längere Pause einzulegen ist sicherlich die bessere Option, als halbgaren Kram als gelungenes Material aufzufrischen. Nach diesem Motto tankte Sänger und Gitarrist Pekka Kokko neue Energie für ein Album, das im Kopf bleiben soll. Mit Erfolg, denn schon zu Beginn bemerkt man, dass nicht nur die Gitarrenfront für Feuerwerke bestens auflegt einzelne Passagen im Fluge positiv anreichern kann. Schnelle Demonstrationen der eigenen Kunst wie bei Paystreak beweisen, dass man in einem Melodic Death Metal auch noch die Subgenre Power/Speed mit einmischen kann. Das darf nicht auf den Gesang bezogen werden, sondern auf die flinken Riffs, die Palo nur zu gerne bis in die Grundmauern erzittern lassen. Schon der erste Titel Blood Ran Cold hat Hitcharakter und das ganz ohne einleitendes Intro, das gänzlich fehlt, aber kaum vermisst wird. Wer Kalmah schon länger im Auge hat, dürfte seit der Demo Svieri Obraza von 1999 wissen, dass sie ihre Klasse stets weiterentwickelt haben und trotzdem auf Hammerwerke wie Swamplord, Swampsong oder 12 Gauge zurückblicken. Charterfolge gab es bislang verwunderlicherweise nur in der Heimat. Das erinnert einen beinahe an die Landsleute von Ajattara, die im Land der tausend Seen als Götter gefeiert, auf dem großen Globus nie den Durchbruch schafften. Da wiederum steht die Chance von Kalmah deutlich besser, das liegt unter anderem am englischen Songwriting. Fans von Amorphis, Children Of Bodom oder Dark Tranqullity kommen stets auf ihre Kosten.

Fazit: Aus reiner Sicht der Präsenz hätten Kalmah ihr neues Werk Palo mindestens zwei Jahre früher veröffentlichen müssen. Auf der anderen Seite tat dem wilden Haufen die Schaffenspause hörbar gut, und eins ihrer besten Alben wurde gerade erst vor einer Woche geboren, um eure müden Horchlappen zum Rauschen zu bringen. Einzelne Höhepunkte - man könne da The Evil Kin nennen - leben von dem gesamt starken Langeisen, das keine Schwachpunkte aufweist, sondern voll ins Melodic Death Metal Herz sticht.

Anspieltipps: The Evil Kin und Paystreak
Rene W.
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