Kavrila: präsentieren neues Video zu „Expulsion“ – Rituals II EP erscheint nächsten Freitag

Es braucht nur einen kleinen beunruhigenden Moment, um aus einer ruhig grasenden Büffelherde eine mörderische Stampede zu machen. Kavrila sind auf Rituals II beides: Auslöser und entfesselte Herde. – VISIONS MAGAZIN

…pure Trauer, Wut und Frust, die durch Mark und Bein geht. – GUITAR

Ein weiterer Brocken aus dem Hause Kavrila. Keine Ahnung, welcher Dämon am Ende der Rituals betitelten Reihe aus dem zähen Schwarz entsteigen wird, aber ich geh mal grob davon aus: Schön wird es nicht, bestimmt irgendwas mit Zerstörung. – FUZE

…eine der spannendsten Livebands Deutschlands. Wer Bock auf ein Gemisch hat, das klingt, als würden Trash Talk einen auf Iron Monkey machen, sollte sich dieses Release definitiv näher zu Gemüte führen. – TRVEFRYKT ZINE

Ein musikalisches „Fuck You“ an all den Unbill dieser Welt. – STREETCLIP.de

Nächsten Freitag erscheint der zweite Teil der EP Trilogie von Kavrila, Rituals II. Heute präsentieren Kavrila den Song Expulsion und machen noch einmal klar, worauf sich Hörer und Livezuschauer gefasst machen können.„Der Song geht um eine der wohl ausgereiftesten Fähigkeiten des Menschen. Die Verdrängung. Stattdessen wäre es in vielen Fällen besser sich mit den Problemen, Erfahrungen und Ereignissen auseinanderzusetzen, auch wenn es sich scheiße anfühlt. Wenn man es nicht tut, kann sich der Dreck gegen dich wenden, den du die ganze Zeit runterschluckst. Und wer will schon von seinen Problemen innerlich aufgefressen werden…“ so Sänger Alex.

[youtube]ywWZxloyV9o[/youtube]

Ein weiterer Vorbote war der Song Lidless, den ihr unten hören könnt. Sänger Alex erklärt den Track:““Die Lyrics von Lidless beschäftigen sich im groben mit dem Verhältnis zwischen dem Menschen und seiner Endlichkeit. Ich habe das Gefühl, das wir uns teilweise immer noch nicht als Teil der Natur sehen, in dem der Tod ein wichtiger und fester Bestandteil ist. Wir gehören nun mal zum Kreislauf dazu, auch wenn wir an der Spitze der Nahrungskette stehen. Es schadet nicht, sich regelmäßig damit auseinanderzusetzen. Diese Gedanken sind natürlich nicht sehr angenehm, aber sie können dich wieder neu sortieren und eine befreitere Sicht auf die Dinge erzeugen“.

Wenn ihr euch live von der Band überzeugen wollt habt ihr dieses Jahr noch ein letztes mal die Chance die Band zu sehen:
27.12. Hamburg – Sankt Hell Festival – Grünspan

[youtube]89tdFUtTbNg[/youtube]
Hamburg weinte wohl, als es 2016 Kavrila gebar. Wer bringt schon gern ein Kind zur Welt, das sich seinen Weg in die Freiheit kratzt und beißt und schreit als würde es innerlich verfaulen? Mit der EP Rituals I bricht die Band damals in die deutsche Heavy-Szene und martert der Visions-Redaktion direkt den Titel „Demo des Monats“ aus dem Leib. Noch abgründiger präsentieren Kavrila ihre Mischung aus Sludge, rasendem Hardcore Punk, Noise und Doom auf dem Debütalbum Blight (2017).

Rituals II führt die Angriffslinie nun konsequent fort. Dem zweiten Teil Kavrilas als Trilogie angelegter Rituals-EP-Serie zu lauschen, fühlt sich an als würde man eine Erdspalte hinab rutschen und merken, wie die Wände zu bröckeln beginnen. Mass Misery donnert als sichelbewehrter Streitwagen durch die Finsternis. Der Opener Lidless mutiert zur verheerenden Crust-Böe. In Kindred entfesselt das Quartett seine Durchschlagskraft mit mahlendem Groove statt Geschwindigkeit.

Für passenden Sound sorgte die Band erneut selbst. Federführend bei Recording und Mix im eigenen Proberaum war Schlagzeuger Miltiadis, mit Unterstützung von Gitarrist Andreas. Das Mastering übernahm wie schon bei Blight Olman Viper (Hertzwerk).

Ins Songwriting brachte sich neben den bisherigen Hauptverantwortlichen Miltiadis und Andreas nun auch Bassist Daniel stärker ein. Die Grundfesten Kavrilas bleiben dabei unverändert: Leid und Katharsis treiben die Musiker an.

[youtube]De4QrHZFibc[/youtube]

Katharsis war die Arbeit an Rituals II vor allem für Sänger Alex. Monatelang, auch während der Gesangsaufnahmen, litt er unter Angstzuständen. „Etwas davon ist bereits in die Texte auf Blight eingeflossen, obwohl ich zu dem Zeitpunkt dachte, es gehe mir gut. Wenig später hat es mich bewusst getroffen“, erzählt er. „Man wundert sich schon, wie viele Menschen damit zu kämpfen haben, wenn man sich gezwungenermaßen damit beschäftigt. Noch schlimmer ist eigentlich, dass die meisten es verschweigen, weil sie denken, es sei eine Schwäche.“

Ein konkret ausgearbeitetes Konzept verbindet die bisher erschienenen EPs nicht. Den roten Faden bildet vor allem die mentale Einstellung der Band. Gemäß dieser schlagen Kavrila musikalische Brücken. Wer genau hinhört, wird auf Rituals II Elemente aus Rituals I wiedererkennen. Gemeinsam ist den Werken außerdem eine experimentelle B-Seite in der Vinyl-Fassung: Für Days Of Wrath verließen Kavrila ihre Komfortzone und schufen ein Biest, das klingt, als hätten sie in Frankenstein-Manier das Hirn Massive Attacks in den Körper Amenras verpflanzt.

Zweite Teile gelten oft als die ungeliebten Mittelstücke von Trilogien. Rituals II aber könnte als das Äquivalent zu George A. Romeros Dawn Of The Dead in die Kavrila-Geschichte eingehen.