Keitzer – Pandemonium Humanitas

Bisschen Grind, bisschen Death und ´n bisschen Black

Artist: Keitzer

Herkunft: Stadtlohn, Münster, Osnabrück, Essen

Album: Pandemonium Humanitas

Spiellänge: 40:32 Minuten

Genre: Death Metal/Grindcore

Release: 27.09.2024

Label: FDA Records

Link: https://keitzer.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang – Christian Chaco
Gitarre – Nicolai Hinse
Gitarre, Gesang – Michael Dölle
Bass – Simon Venig
Schlagzeug – Tim Terhechte

Tracklist:

  1. Our Funeral Pyre
  2. Pandemonium Humanitas
  3. Scorned Messiah
  4. Scaenger And Woe
  5. … Of Eden
  6. In Darkness You Feel No Regrets
  7. Scorched Earth
  8. Call Of The Void
  9. To Drown This World

Keitzer zählen, neben der Bremer Band Mörser, zu den deutschen Grindcore Urgesteinen schlechthin. Seit 1999 unterwegs, sieben Alben und diversen Touren, ob in Europa oder Übersee, können die Fünf mittlerweile auf ihren Lebenslauf schreiben. Unterstützt werden Keitzer schon seit einiger Zeit von dem Label FDA Records, das eigentlich eher für Old School Death Metal steht und schon Bands wie Deserted Fear oder Slaughterday großgemacht hat.

Am 27.09.2024 ist dann die achte Platte Pandemonium Humanitas auf die Menschheit gefeuert worden und Keitzer machen das, was sie am besten können: STRESS! In Form gepresst wurde die Scheibe wieder von Jörg Uken (ein weiteres Szene-Urgestein), bei dem die Fünf schon seit einigen Alben Stammgäste sind. So merkt man auch, dass Jörg weiß, wie man den recht wilden Stil gut einfangen kann. Ein organischer Sound, bei dem vor allem die Drums dieses Mal eine Portion Liebe bekommen haben. Ach, schon allein bei dem Snare Sound geht mir das Herz auf! Ordentlich Attacke bei den Blasbeats und bei den „ruhigeren“ (wenn man das mal so nennen möchte) Parts klingt es so, als wenn man mit einem Baseballschläger Autotüren zerkloppt.

Ja, natürlich ist der Rest auch super, ohne Frage. Ob es nun der richtig schön füllige Bass ist, der untenrum für eine Soundwand sorgt, die Gitarren, die sich wie ein ziemlich angefressener Bienenschwarm in die Ohren fräsen, oder Herrn Chacos Vocals, die zwischen Gebölke, Screams und Grwols alles hinrotzen und es dabei trotzdem schaffen, relativ gut verständlich zu sein. So ist der Titeltrack mit dem Refrain Pandemonium Humanitas einfach ein 1 A Ohrwurm (schönen Dank auch, den werde ich nie wieder los!). Alles wieder, wie man es von Keitzer kennt.

Besonders möchte ich Songs wie Scorned Messiah hervorheben, der im Anfangsteil einen verhältnismäßig jazzigen Einstieg auf den Drums hat. Das sorgt zwischen dem ganzen Blastbeat-Geknüppel für ordentlich Abwechslung und ist auch für den Melodieteil ein super Einstieg. Das macht auch den Sound richtig weit auf und man neigt bei solchen Parts dazu, vielleicht die Anlage ein kleines bisschen lauter zu drehen.

Aber keine Sorge, hier driftet man nicht ins Schunkeln ab. Denn am Ende bedient man sich hier immer noch der klassischen Elemente von Death Metal und Grindcore. Aber was ist denn mit … Of Eden los? Tatsächlich könnte der, wenn hier mehr gekeift werden würde, so eins zu eins von einer Black Metal Band kommen. Chapeau, die Herren! Hier werden Genre-Grenze aufgeweicht und für ordentlich Abwechslung gesorgt, statt sich in seiner Komfortzone zu suhlen! Etwas mehr wagen, das vermisse ich bei einigen Bands heutzutage sehr.

Schade nur, dass es keine instrumentalen Stücke wie auf der Ascension gibt (Alter! Ich kriege immer noch Gänsehaut von dem Track Rituals).

Keitzer – Pandemonium Humanitas
Fazit
Mein lieber Schollie, die Platte macht echt Spaß und es lohnt sich, ein Ohr zu riskieren. Ich persönlich bin seit der Last Defence Fan der Band und würde Neulingen vielleicht nicht die Pandemonium Humanitas zum Einstieg empfehlen (As The World Burns oder die extrem geile Ascension sind aber auch super). Hier muss man schon ein „Death Grindcore-Veterane“ sein, aber es lohnt sich!

Anspieltipps: Pandemonium Humanitas, Scorned Messiah und …Of Eden
Christian 'Lommer' W.
8.9
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