Lords Of Black – Mechanics Of Predacity

Klangige Prog Power Metal Odyssee aus Spanien

Artist: Lords Of Black

Herkunft: Spanien, Madrid

Album: Mechanics Of Predacity

Spiellänge: 59:52 Minuten

Genre: Power Metal

Release: 15.03.2024

Label: Frontiers Records

Link: http://www.lordsofblack.com

Bandmitglieder:

Gesang – Ronnie Romero
Gitarre – Tony Hernando
Bass Gitarre – Dani Criado
Schlagzeug – Jo Nunez

Tracklist:

  1. For What Is Owed To Us
  2. Let The Nightmare Begin
  3. I Want The Darkness To Burn
  4. Let It Burn
  5. Can We Be Heroes Again
  6. Crown Of Thorns
  7. Obsessions Of The Mind
  8. Build The Silence
  9. A World That’s Departed
  10. Born Out Of Time

Zehn Jahre nach ihrer Gründung beehrt uns die spanische Melodic Power Metal Band Lords Of Black mit ihrem sechsten Longplayer Mechanics Of Predacity und klingt alles andere als mechanisch.
Aber kurz noch einmal zurück nach Spanien ins Jahr 2014, als in der Landeshauptstadt Madrid Lords Of Black von Gitarrist Tony Hernando und Sänger Ronnie Romero gegründet wurden, um schon im Mai 2014 ihr selbst betiteltes Debütalbum an den Start zu bringen. Zwei Jahre später, wie schon beim Debüt, agierten Tony Hernando und Roland Grapow als Produzenten. Der Mix und das Mastering wurden von Roland Grapow in den Grapow Studios in der Slowakei veredelt und II, so der Albumname, zeigte eine Kombination aus klassischem Heavy Rock und Heavy Metal mit progressiven Elementen.

Im September 2016 eröffnete die Band für Künstler wie Axel Rudi Pell, nachdem sie mehr als ein Jahr lang nonstop getourt war. Mit der Absicht, danach mit dem Schreiben und Produzieren eines Folgealbums zu beginnen, schlossen Lords Of Black 2016 mit ihrer ersten Show in Japan beim Loud Park Festival und einer weiteren European Tour als Headliner von Merciless Over Europe Tour im Herbst 2016 ab.

Während sie weiterhin zur Unterstützung des Albums II tourten und auf großen Festivals wie Wacken oder Prog Power USA debütierten, schrieb und nahm die Band auch Demos für ihr drittes Album auf. Die Aufnahme dauerte über ein Jahr und das Album mit dem Titel Icons Of The New Days wurde am 11. Mai 2018 veröffentlicht. Die Band spielte jedoch nur zwei Shows, als Vorgruppe für Ozzy Osbourne und Judas Priest, und ging anschließend nicht offiziell zur Unterstützung des Albums auf Tour. Nach mehreren Monaten ohne öffentliche Auftritte gab Ronnie Romero am 4. Januar 2019 seinen Austritt aus der Band bekannt. Dadurch wurde es sehr still um die Band, bis dann am 11. Mai 2020 die Rückkehr von Ronnie Romero und der Abschluss der Produktion des Folgealbums Alchemy Of Souls erfolgte. Später wurde Jo Nunez, der das Schlagzeug auf dem Album einspielte, als Ersatz für Cobos angekündigt.

Und nun sind wir im Jahr 2024 und die schwarzen Lords sind wieder zurück, mit einem neuen Album, das der Power Metal Gemeinde nicht entgehen sollte.

Schon der Opener For What Is Owed To Us sowie Let The Nightmare Come geben direkt die Richtung vor und setzen positive Vibes. Mit treibender Doublebase und schnellen Gitarrenriffs wird einem mit viel Power und Spielfreude ordentlich eingeheizt. Beide Songs haben starke und einprägsame Choruslines, die live mit Sicherheit lauthals mitgesungen werden.

Mit I Want The Darkness To Stop kommen wir zum ersten Höhepunkt von Mechanics Of Predacity, denn hier wird jedem warm ums Herz, bei diesem epischen, anmutenden Song. Hier stimmt einfach alles. Der langsame Halbballadenaufbau, der dann in einem komplexen Powermonster mit sehr viel Ideenreichtum der Gitarrensoli seinen Höhepunkt findet. Hier kann man auch die richtig fette Produktion loben, die dazu beiträgt, dass es alles klar und straight rüberkommt.

Let It Burn – ein guter Stampfer, der leichte Accept-Anleihen hat, und mit Can We Be Heroes Again ist auch ein kommerzieller Hit mit an Bord, der die Vielseitigkeit der Band ausdrückt. Hier säuselt Frontmann Ronnie Romero in einer Zartheit, die zeigt, was er stimmlich zu leisten vermag.

Crown Of Thorns stampft im Midtempo mit einem Basspart drauflos, um dann mit der Gitarre einen eingängigen und schweren Rhythmus durch das ganze Lied zu tragen. Alle Songs werden immer leicht durch Keyboardsound im Hintergrund unterstützt, die aber nie so weit hervortreten, dass sie nerven oder die Power einschränken. Der Song könnte auch aus der Feder von Whitesnake alias David Coverdale stammen.

Obsessions Of The Mind kann leider den bisherigen Songs nicht ganz standhalten, zu durchschnittlich, ohne wirklich Akzente zu setzen.

Ein Nackenhauer ist Build The Silence, der einen von Anfang an mitwippen lässt und der sich live bestimmt gut anhört. Da lässt auch Gitarrist Toni Hernando mal so richtig die Flitzefinger fliegen und auch der Chorus regt zum Mitgrölen an. Passt einfach als Ganzes.

Über elf Minuten ist A World That’s Departed lang und lässt vom Gesang her ein wenig an James LaBrie erinnern und auch insgesamt wird hier sich am Prog Metal à la Dream Theater versucht. Natürlich nicht so technisch, aber durch die verschiedenen Breaks und Pianoeinlagen kann man auch hier schön die Bandbreite der Band erkennen, die sich traut, so ein langes Epos zu schreiben. Und trotz viel Abwechslungen und Geschwindigkeitswechsel ist A World That’s Departed einfach ein runder Song, der mit zu den Höhepunkten des Albums gehört.

Gediegen gitarrenlastig geht der letzte Song Burn Out Of Time, um dann zu dem kompromisslosen Rausschmeißer zu werden, der alles noch mal niedermäht, was sich ihm in den Weg stellt. Eigentlich schade, dass es damit schon vorbei ist, aber zum Glück kann man ja wieder von vorne anfangen, um sich wieder an dem Album Mechnics Of Predacity von Lords Of Black zu erfreuen.

Lords Of Black – Mechanics Of Predacity
Fazit
Jeder, der auf Power Metal steht, sollte hier mal reinhören, denn das Album hätte es nicht verdient, in der Masse der Veröffentlichungen unterzugehen. Freue mich schon, sollten sie in meiner Nähe ein Livekonzert geben.

Anspieltipps: I Want The Darkness To Stop, A World That's Departed und Let The Nightmare Begin
Johannes K.
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