Artist: Mass Worship
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Mass Worship
Spiellänge: 27:59 Minuten
Genre: Doom Metal, Extreme Metal, Crust
Release: 18.10.2019
Label: Century Media
Link: https://www.facebook.com/massworship/
Bandmitglieder:
Gesang – Claes Nordin
Gitarre – Søren Bomand
Gitarre – Gustav Eriksson
Bassgitarre – Dadde Stark
Schlagzeug – Fred Forsberg
Tracklist:
- Celestial
- Spiritual Destitution (Album Version)
- Sibylline Divination
- Serene Remains
- Below
- Proleptic Decay
- Dreamless Graves
- Downpour
In diesen Tagen, in denen es leider keine Liveshows gibt, die ich fotografieren könnte, und in denen wir ja sowieso alle zu Hause bleiben sollen, habe ich mir mal wieder unseren Reviewpool vorgenommen. Da stieß ich dann auf dieses Album und nach kurzem Reinhören in den Song Dreamless Graves, zu dem im März ein Visualizer veröffentlicht wurde, habe ich mir das Teil zum Review gegriffen. Veröffentlicht wurde das selbst betitelte Album von Mass Worship bereits im Oktober 2019 über Century Media.
Wenn Sänger Claes Nordin erzählt „…we see a clear connection between metal and punk, and bands that successfully mix the two have always made a huge impact on us. We want this band to make use of the urgency and pure force of punk without losing the finesse and intricacy of metal…“, darf man ja mal gespannt sein, wie sie das umgesetzt haben.
Den Opener Celestial, der sich träge, düster und fast schon unheilbringend aus den Boxen wälzt, würde ich nicht als einen Mix aus Punk und Metal, sondern eher als einen Cocktail aus Doom Metal, Crust und Hardcore bezeichnen. Auch Spiritual Destitution kommt mit seiner Albumversion von 2:15 Minuten Spielzeit zwar mit ein paar Beats per Minute mehr daher, aber die sich ständig wiederholenden Riffs, das ewig hämmernde Schlagzeug und dieser ganz besondere Gesangsstil von Claes bauen weiter eine Intensität auf, die während der gesamten Spielzeit eher noch zu- als abnimmt.
Bei Sibylline Divination scheinen Mass Worship die Gitarren noch drei Oktaven niedriger gestimmt zu haben. Die Kruste, die sich mittlerweile gebildet hat, wird im Chorus regelmäßig mit sägenden, dissonanten Riffs durchbrochen. Diese fast schon nervenzerfetzenden Riffs behält man dann im letzten Drittel gleich mal komplett bei.
Mit Below zeigen Mass Worship dann auch mal so eine Art progressive Ader, es gibt ständig Tempoverzögerungen, und hier arbeiten die Männer sogar mal mit einem relativ harmonischen, sehr zurückgenommenen Interlude. Hier fällt mir, nicht zum ersten Mal, auch die großartige Arbeit von Fred am Schlagzeug auf. Der verdrischt im Hintergrund die Felle, aber die Doublebaseattacken sind dank des tollen Mixes – dass ich das mal im Zusammenhang mit Doublebase schreibe, hätte mir mal vorher jemand sagen sollen! 😀 – sehr zurückgenommen, so dass sich hier wirklich die Saiten-Tieftöner ihre Duelle mit den dissonanten Riffs liefern dürfen.
Der längste Song ist Dreamless Graves, der ist mit seinen fast sechs Minuten fast doppelt so lang, wie alle anderen Tracks auf dem Album. Fred scheint vorrangig auf die Becken einzuschlagen, und Mass Worship experimentieren auch mal wieder mit Interludes.
Was mit dem letzten Track passiert ist, weiß ich nicht. Auf der Trackliste steht Downpour, aber es schallt noch einmal Spiritual Destitution aus den Boxen. Den hatten wir ja schon, wobei auch der hier eine Spielzeit von 2:15 Minuten aufweist. Wenn das also wieder die Albumversion ist, würde ich ja gern mal die Single- oder Edit-Version hören.