Artist: Mastic Scum
Herkunft: Österreich
Album: Icon
Spiellänge: 39:25 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 07.10.2022
Label: MDD Records
Link: https://www.masticscum.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Maggo Wenzel
Gitarre – Harry Gandler
Bass – Pati Jay
Schlagzeug – Man Gandler
Tracklist:
- Digital Dementia
- Room 23
- Slavebreed
- Front Toward Enemy
- Doomsayer
- Virtual Irreality 3.0
- Twice The Pain
- Negation
- Create And Destroy
- Retribution
Hast du schon mal was von der Band Fear Factory gehört?
Okay, das ist ein doofer Einstieg, aber da kommen wir später noch mal drauf zurück.
Mastic Scum ist ein Paradebeispiel für eine wandelbare Band, die seit fast 30 (!) Jahren unterwegs ist und (zumindest bei mir) nie wirklich auf dem Radar war. Der Stil war zu Anfang der 90er-Jahre noch eine Mischung aus Death Metal und Hardcore, wechselte dann in den Grindcore, um dann in eine Mischung aus Death Metal und Industrial, mit leichten technischen Einschlägen, zu wechseln. Das letzte offizielle Album ist auch schon eine Ecke her. Denn die Platte CTRL erschien 2013. Dazwischen gab es zwar die eine oder andere Split, EP oder Compilation, aber Fans mussten sich jetzt gedulden.
Aber du hast noch nie was von Mastic Scum gehört? Kein Thema, hier kommen wir auf die Frage vom Eingang zurück:
Vom Sound und etwas vom Stil her erinnern Mastic Scum an Fear Factory: Eine fette Produktion mit Stakkato-Riffs und dem einen oder anderen Industrial Effekt. Statt eine stumpfe Kopie zu sein, haben aber Mastic Scum ihren eigenen Stil entwickelt. Der Gesang hat einen Hardcore-Einschlag und die Musik ist eine deutliche Ecke technischer als von Fear Factory, was diese somit auch ein stückweit interessanter macht.
Statt ständig auf Eingängigkeit und typischen Songstrukturen (Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, C-Teil und Refrain) zu setzen, lassen die Wiener ihren Songs Raum, sich zu entfalten.
Es gibt zwar auch Ausnahmen, Songs wie z.B. Slavebreed (ja, man kann auch geile Songs in einem gängigen Gewand schreiben), doch Songs wie der kurze knackige Negation brechen da ein wenig aus.
Das Album ist einfach abwechslungsreich wie Sau und hat eine Menge zu bieten: Von Stakkato-Riffs und Blastbeat-Gewitter bis zum atmosphärischen Rausschmeißer Retribution, der sich mit seinen sechs Minuten Spielzeit auch genug Raum nimmt zum Entfalten, ist einfach alles dabei.