Mosh-Pit Justice – The Fifth Of Doom

Schweizer Label Doc Gator hat erneut eine exotische Nummer am Start

Artist: Mosh-Pit Justice

Herkunft: Burgas, Bulgarien

Album: The Fifth Of Doom

Genre: Thrash Metal

Spiellänge: 42:27 Minuten

Release: 14.08.2020 (CD), 28.08.2020 (Vinyl)

Label: Iron Shield Records (CD) / Doc Gator Records (Vinyl)

Link: https://mosh-pitjustice.bandcamp.com/album/the-fifth-of-doom

Bandmitglieder:

Gesang – Georgy „Peich“ Peich
Gitarre, Hintergrundgesang – Staffa Vasilev
Bass – Marian Georgiev

Tracklist:

  1. Designed To Suffer
  2. Destined To Row
  3. Voices Below
  4. Into The Light
  5. Down We Bleed
  6. The Fifth Of Doom
  7. To Find Peace
  8. My Transgressions

Die aus Bulgarien stammenden Thrasher Mosh-Pit Justice bringen im August ihre neue Scheibe The Fifth Of Doom heraus. Am 14.08.2020 wird das Album auf CD bei Iron Shield Records erscheinen. Zwei Wochen (28.08.2020) später wird die Vinylausgabe bei Doc Gator Records folgen. Das kleine Schweizer Label Doc Gator hat sich bereits seit einiger Zeit den recht exotischen Bands gewidmet. Von sich reden machen konnte man mit Against Evil aus Indien, die man nach deren Vinylveröffentlichung von All Hail The King sogar mithilfe einer Heavy Metal Facebook-Gruppe nach Deutschland holte und hier auf Tour schickte (hier geht es zum Livebericht im Florinsmarkt). Danach veröffentlichte man das aktuelle Album der Brasilianer Electric Poison auf Vinyl. Nun hat man mit Mosh-Pit Justice zwar eine europäische Band am Start – exotisch bleibt man trotzdem, da Bulgarien ja nicht unbedingt als Metal Hochburg bekannt ist.

Die Vinylfans dürfen sich auf folgende limitierte Farben freuen: Schwarz, Rot, Clear. Die Stückzahlen sind mit jeweils 100 extrem limitiert. Also schnell zuschlagen heißt es da für den Fan.

Burgas am Sonnenstrand (Goldstrand) an der Schwarzmeerküste ist bei den Touristen sehr beliebt. Insbesondere die Techno und House Szene sind hier der Renner. Aber Metal, speziell Thrash Metal!? Das soll sich nun ändern!

Die Band hat sich 2012 in der jetzigen Besetzung zusammengefunden und bietet seitdem einen hohen Output. Nach einer vorangegangenen EP folgte bereits 2015 das selbst betitelte Debütalbum. 2014 erschien das Album Justice Is Served. Stop Believing Lies erschien 2016, dann letztes Jahr mit Fighting The Poison, der Vorgänger des neuen Outputs The Fifth Of Doom. Produktiv sind die Bulgaren also schon.

Nach den vorangegangenen vier Alben jetzt also das Fünfte. Was folgt also auf die vier Reiter der Apokalypse? Die Post Apokalypse? Auf jeden Fall ist es gestandener (bulgarischer) Thrash Metal.

Auf The Fifth Of Doom ist traditioneller Old School Thrash Metal angesagt. Auf musikalische Experimente lässt man sich nicht ein. Da gilt eigentlich nur eine Devise: Bang or die!

Die Bulgaren zeigen schon mit dem Opener Designed To Suffer, der wie eine Walze das Album eröffnet, dass sie ein tolles Riffing beherrschen. Bereits beim Opener fällt die, ich will es mal so sagen: etwas andere Stimme, von Georgy „Peich“ Peich auf. Ein wenig irritiert der Mann am Mikro mich da zumindest schon.

Mit Destined To Row kommt ein Stück US Power Metal in die Platte rein. Gar nicht mal so schlecht. Dass Georgy „Peich“ Peich nicht unbedingt der geborene Shouter ist, zeigt er hier gerade in den höheren Stimmlagen. Das gleicht jedoch das filigrane Spiel an der Gitarre aus.

Einen Ritt auf der Rasierklinge ist Voices Below. Da kracht es nach dem Intro gewaltig und die Handbremse, wenn sie vorher überhaupt da war, wird gelöst. Hier zeigt sich, dass der Sänger im normalen Bereich durchaus seine Stärken hat, bei den Shouts jedoch gelegentlich an seine Grenzen stößt. Hier kann man ihm eigentlich nur den Tipp geben: Keep Your Voices Below. Die Gang Shouts kommen richtig gut rüber.

Ob sich Mosh-Pit Justice mit Into The Lights ins rechte Licht rücken können, bleibt abzuwarten. Tolle Gitarrenarbeit zeigen sie hier auf jeden Fall. Gerade das Solo ist zum Niederknien.

Down We Bleed gehört für mich zu den Glanzpunkten des Albums. Irgendwann hat man sich an die Stimme irgendwie auch gewöhnt. Und wie gesagt, wenn der Sänger nicht zu hoch hinaus will, dann ist es auch in Ordnung. Auch hier muss ich erneut das geniale Gitarrensolo hervorheben.

Aus dem Thrash Rahmen fällt das Titelgebende The Fifth Of Doom, welches mit akustischer Gitarre beginnt. Eigentlich sind wir in diesem Song stark im US Power Metal verfangen.

Voll zurück in den Thrash Metal kommt man mit To Find Peace. Das bringt mir dann auch den Frieden zurück. In schöner Thrash Manier rumpelt es wieder ordentlich.

Das Album wurde bereits mit einer richtigen Thrash Metal Walze begonnen, genauso endet es auch mit My Transgressions. Richtig guter Abschluss nach fast 43 Minuten.

Mosh-Pit Justice – The Fifth Of Doom
Fazit
Richtig guter (bulgarischer) Old School Thrash Metal kann man hier hören. Musikalisch überzeugt mich das fünfte Album The Fifth Of Doom durchaus, wenn ich einmal den titelgebenden Song hier etwas ausnehme. Ziehe ich diesen ab, dann begeistern mich sieben Glanzstücke auf der Scheibe. Den Genuss schmälert aus meiner Sicht der Gesang von Georgy „Peich“ Peich. Der ist wirklich schon etwas mehr als gewöhnungsbedürftig. Vor allem, wenn es in höhere Gefilde gehen soll, malträtiert er die Ohren des Hörers. Im mittleren Bereich klingt er ganz passabel. Ja, irgendwie gewöhnt man sich beim Hören der Platte zwar an ihn, aber trotzdem schränkt es dann doch den Genuss etwas ein. Ich denke einmal, das dürfte die Thrash Metal Fans doch extrem in zwei Lager teilen und für Diskussionen sorgen. Auch ich komme mir da bei der Bewertung schon etwas gespalten vor. Auf jeden Fall sollte der Band im Mosh-Pit Gerechtigkeit widerfahren, denn man merkt den Jungs ihre Spielfreude an!

Anspieltipps: Designed To Suffer, To Find Peace und My Transgressions
Juergen S.
7.3
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