No Shelter. – Remission/Resolve

Wütend schnaufende Münsterländer im D-Beat-Galopp

Artist: No Shelter.

Herkunft: Deutschland

Album: Remission/Resolve

Spiellänge: 31:21 Minuten

Genre: Death Metal, Hardcore

Release: 25.07.2025

Label: This Charming Man Records

Link: https://www.facebook.com/NoShelterBand

Bandmitglieder:

Gesang – Basti
Gitarre – Lars
Gitarre – Darius
Bassgitarre – Steffen
Schlagzeug – Ritchie

Tracklist:

1. Intro
2. Rotten
3. Voice Of Madness
4. Shizophrenia
5. I
6. Doomed
7. Pale Eyes
8. No Hope – No Life
9. Ultimate Disgust
10. II
11. Soaked In Fear
12. Wolverine Blues (Entombed)

No Shelter. wurden im Mai 2017 im schönen Emsdetten von Mitgliedern der Bands Weathered, Unrest, Maré (früher Kalypso), New World Depression, Under Hoods und Lizard Fist gegründet und mögen ziemlich gerne live spielen. Ich habe sie auch schon des Öfteren live gesehen. Live mag ich besonders die D-Beat-Passagen. Mit einem Demo fing alles an, es folgte eine EP und dann das Debüt namens Rest In Death im Jahre 2020. 2022 erschien Album Nummer zwei Erasing Life, eingebettet in zwei Splits. Und nun also Album Nummer drei.

Und so fängt man mit einem Intro an. Ein Ton bleibt länger stehen und die Drums schlagen langsam Alarm. Langsam wird der Song aufgebaut. Drückend und gewaltig, mit einem blackigen Riff versehen und eigentlich ist es mehr als ein Intro, schon fast ein Instrumentalstück, welches aber von der Spielzeit recht kurz ist. Knappe zwei Minuten regnen auf einen ein.

Obwohl der nachfolgende Song Rotten sogar noch einige Sekunden weniger auf der Uhr hat, kommt er dafür absolut brutaler und hektischer aus den Boxen geknattert. Die Gitarren sind brutal verzerrt und die screamigen Vocals düster und absolut angepisst. So schreitet man wütend und aggressiv vorwärts, der Bass brummt und donnert und der HM2-Sound regiert auf seine eigene Art und Weise die Welt, in der No Shelter. am liebsten unterwegs sind. Dann wird das Konzept komplett unterbrochen und eine langsame Stop and Go-Passage erhellt das Dunkle der Nacht. Zwischenzeitlich denkt man mal kurz, es sei schon Schluss, doch dann drücken sie einem doch noch einmal die Faust in die Magengegend.

Die Liebe zum Schweden-Death-Metal hört man besonders beim Song Voice Of Madness. Hier erfolgen neben den fiesen Screams, die meines Erachtens jetzt nicht ganz ins Bild passen, auch growlige Stimmgeräusche. Diese passen dann natürlich wie die Faust aufs Auge. Das Riff ist aber so was von schwedisch und auch der rollige Part danach erinnert an Entombed zu ihrer Death ’n‘ Roll-Phase, aber dann kommt ein schneller Part mit diesen atmosphärischen Riffs aus Stockholm. Diese werden ja ansonsten eher langsam vorgetragen, aber nicht bei No Shelter. Hier wird es runtergeballert. Ein reines Krachmanifest. In der Kürze liegt die Würze und so wurde auch dieser Song recht kurz gehalten.

Auch der Song Shizophrenia wurde nicht gerade mit einer Überlänge ausgestattet, dafür erwartet euch eine intensive Nummer, die innerhalb von 144 Sekunden das Nervenzentrum zerstört. Klingt ganz schön sick der Spaß und an einigen Stellen auch verwirrend. Hier passt dieser wütende und kranke Schreigesang wieder absolut und fetzt ohne Ende. Abgehackte Riffs und der HM2-Sound eröffnen das Vergnügen und dann ein verzerrter Sprachgesang, bevor man das Geknüppel und den D-Beat herausholt. Das Tempo wird dann verschleppt und die Gitarre fängt an zu trillern. Schon starker Tobak, dann eiert man langsam weiter herum und alles klingt ein wenig wirr und durcheinander, aber hat durchaus Hand und Fuß. Man wiederholt den Anfang, ballert aber dazu und dann noch einmal den Anfang in der Ursprungsform.

Irgendwie braucht man nach diesen drei Attacken erst einmal eine Entspannung und diese erfolgt in Form des cleanen Stücks I.

Natürlich bietet man dann wieder was für die Feingeister unter euch. Mit Doomed geht die Reise im schwedischen Stil weiter. D-Beat und ein langgezogenes Riff zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht, macht Laune. Man variiert wieder schön mit dem Tempo und so wundert es nicht, dass ich durchaus Bock habe, meine Tanzbeine zu schwingen. Es tut mir leid, aber wahrscheinlich ist es nur mein Problem, aber an einigen Stellen passt mir der Schreigesang nicht. Dafür ist die Musik völlig geil. So soll es sein. Schon krankes Zeug.

Pale Eyes haut dann zu Beginn wieder einen schönen schwedischen Death-Metal-Part heraus, der schön schnell aus den Boxen kommt. Ja, so muss das.

Bei diesem hypnotischen und kranken Part von No Hope – No Life passt der Schreigesang wieder hervorragend. Das Riffing ist auch geil. Ein angepisster Song, der von kranken Momenten und nicht von der Geschwindigkeit lebt und dann auch die Hardcore-Einflüsse deutlich macht. Aber geballert wird hier auch.

Am Ende gebührt dann Ehre, wem Ehre gebührt, und man covert Wolverine Blues von Entombed – damit sind ihre musikalischen Vorlieben wohl gut umschrieben. Dürfte live wohl ordentlich abgefeiert werden.

No Shelter. – Remission/Resolve
Fazit
Alles ganz schön intensiv und krachend, was man auf dem dritten Album der Band No Shelter. zu hören bekommt. Keine Ahnung, wie man diesen Sound nennen mag, ist aber ja auch egal. Schwedischer Death Metal mit D-Beat, Hardcore und ein bisschen Wahnsinn. Laut Label ist der Sound mit Bands wie Trap Them, Nails oder Entombed zu vergleichen und wer wäre ich, wenn ich dieser Beschreibung widersprechen würde. Kurz, knackig und intensiv und vor allem aggressiv, brutal und angepisst geht man zu Werke. Aber man kann auch langsam und erdrückend sein. Hört es euch an und macht euch ein eigenes Bild. Kommt gut.

Anspieltipps: Shizophrenia und Doomed
Michael E.
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