OTEP – Support: tHola am 21.02.2019 im Kubana in Siegburg

„OTEP – Support: tHola am 21.02.2019 im Kubana in Siegburg“

Band: OTEP

Vorband: tHola

Ort: Kubana Siegburg, Zeithstraße 100, 53721 Siegburg

Datum: 21.02.2019

Kosten: 22Euro zzgl. VVK Gebühr, 27 Euro AK

Genre: Nu Metal, Alternative Metal, Crossover, Power Metal, Thrash Metal

Besucher: ca. 70

Veranstalter: Kubana Live Klub http://www.kubana.de/live-club/

Link: http://www.kubana.de/live-club/index.php?option=com_ohanah&view=event&id=306

Setlisten:


1. Babawanga
2. Ride Your System
3. Vertical Sky
4. Dark Garden
5. 17
6. Imprisonment Of Your Mind
7. Wolfburn
8. X-Treem

1. T.R.I.C.
2. Halt Right
3. Battle Ready
4. Lords Of War
5. Molotov
6. Tortured
7. Blood Pigs
8. Apex Predator
9. Zero
10. Boss
11. My Confession
12. Menocide
13. Equal Rights, Equal Lefts
14. Confrontation
15. Wake Up (Zugabe – Rage Against The Machine Cover

Das erste Mal in diesem Jahr bin ich in meinem Lieblingsclub Kubana in Siegburg. Was freue ich mich! Und dann auch gleich noch eine Hammernummer. Die Kult Band OTEP um Sängerin Otep Shamaya gibt ein Konzert im Kubana. Als Support sind neben tHola aus der Schweiz mit Psycho Village, Still Awake und My Own Ghost gleich noch drei weitere Bands angekündigt. Also fünf Bands an einem Donnerstagabend im Kubana. Das kann eigentlich nicht gut gehen. Gleich fünf Bands, da sind doch viele Fans in der Woche mit überfordert.

Pünktlich um 19:00 Uhr im Kubana, jetzt sollte eigentlich Beginn sein. Ist aber nicht. Ich erfahre, dass heute nur zwei Bands spielen, nämlich OTEP und tHola. Finde ich persönlich nicht so schlecht, dann wird es nicht so spät heute Abend. Ich muss morgen schließlich noch arbeiten. Wieso heute Abend nur zwei Bands da sind, kommt nicht klar rüber. Die noch beteiligten Bands halten sich da doch schon zurück. Irgendwie fließt durch, dass sich Sängerin Otep Shamaya mit den anderen beiden Bands überworfen haben soll. Wieso und ob das stimmt, weiß ich allerdings nicht. Otep Shamaya sei nicht all zu umgänglich. Auch das kann ich nicht beurteilen, denn man sieht sie heute nur auf der Bühne. Weder vor dem Gig von OTEP, noch danach ist sie zu erblicken. Ihre Musiker sehr wohl. Die sind sehr umgänglich, vor allem Schlagzeuger Justin Kier, der sehr freundlich ist und mit dem ich mich nett unterhalte.

Ein Grund, wieso sie nicht rauskommt, könnte auch der geplante Verkauf von Meet and Greet Tickets als Upgrade zum normalen Ticket im Vorfeld sein. Dies Upgrade konnte man für lockere 55 Euro erwerben. Keine Ahnung, ob da jemand bei diesem Sonderangebot zugegriffen hat. Ich denke, diese Taktik sollten sich die Bands mal genau überlegen, denn das könnte die Fans doch verärgern und sie veranlassen, bereits schon im Vorfeld zu Hause zu bleiben. Da dürfte sich das Prinzip Angebot und Nachfrage irgendwann auch mal von selbst regulieren. Eine gute Idee finde ich den von OTEP betriebenen Bonus beim Merchverkauf. Wer ein Shirt kauft, bekommt ein signiertes Poster umsonst dazu. Da haben heute Abend einige Fans zugegriffen. An Tonträgern haben sie leider nichts dabei. Ich hatte insgeheim auf das neues Album Kult 45 auf Vinyl gehofft. Naja, ist halt nicht.

So richtig füllt sich der Club heute Abend nicht, halt so, wie ich es erwartet habe. Es sind ca. 70 Leute hier. Das hat sich für die Band wohl so abgezeichnet, also hat man im Vorfeld noch schnell einige Karten über die Facebookseite verlost. Wie viel zahlende Zuschauer heute Abend da sind, kann ich daher leider nicht abschätzen.
Heute wurde von OTEP über die Facebookseite für das abendliche Konzert ein Schlagzeug gesucht. Was dafür der Hintergrund ist, weiß ich allerdings nicht. Auf jeden Fall steht gleich beim Gig von tHola ein Schlagzeug auf der Bühne, welches anschließend von OTEP auch noch benutzt wird.

  

Also einige Merkwürdigkeiten vor dem heutigen Konzertabend. Davon lassen sich die Schweizer tHola in keiner Weise abschrecken. Das Quintett aus Brig macht heute den Opener. Die Jungs um Sänger Fredy Salzmann kommen selbstbewusst rüber. Und man merkt ihnen an, dass die von dem ganzen Zirkus drum herum recht unbeeindruckt sind, denn sie gehen schön in die Vollen. Thrash und Power Metal so wohltuend, wie Schweizer Kräuterbonbons gibt es satt. Die Jungs sieht man heute trotz der spärlichen Kulisse sehr spielfreudig. Fredy Salzmann performt mit gutem Gesang und toller Bühnenpräsenz. Die beiden Gitarristen Patrick Ambord und Rolf „Rodo“ Studer beeindrucken mit technischer Raffinesse.

  

Die Songs gehen richtig gut ab und schnell hat die Band das anwesende Publikum auf ihrer Seite. Tolle Bühnenpräsenz von Bassist Thommy Ambiel, der dem Ganzen mit seinem Saiteninstrument den nötigen Druck gibt, unterstützt von Drummer Sven Imsand. tHola, der Name kommt aus dem Ostindischen, heißt übersetzt Wolf. Hungrig wie die Wölfe sind sie auch. 2016 gegründet, haben sie im gleichen Jahr bereits ein Demo veröffentlicht. 2017 folgt in Eigenregie mit dem Album Wolfburn quasi die Geburt der Wölfe. Es wurde zu Hause mit dem heimischen Equipment aufgenommen, wie mir Sänger Fredy Salzmann nach dem Gig noch erzählt. 2018 veröffentlichte man dann eine erweiterte und im Studio eingespielte Fassung unter dem Titel Stalking Tender Prey. Sehr eifrig also die Eidgenossen in der Kürze ihres Bestehens, genauso wie heute Abend auf der Bühne. Acht starke Songs bringen es auf die Setlist. Den Applaus haben sich die Wölfe von tHola redlich verdient. In der Umbauphase unterhalte ich mich noch etwas mit den sympathischen Schweizern.

  

Nach dem gewohnt perfekten und schnellen Umbau im Kubana geht es mit Otep Shamaya und ihren Jungs mit der gleichnamigen Band OTEP weiter. Wer denkt, dass aufgrund der vorangegangen Umstände jetzt nur ein laues und seichtes Lüftchen kommt, den muss ich leider enttäuschen. Jetzt kommt äußerst aggressive Kraft auf die Bühne. Otep Shamaya, recht klein und zierlich da oben zwischen ihren Bandkollegen, ist ein Energiebündel pur. Sehr aggressiv in ihrem Gesang und permanent in Bewegung. Eine richtige Frontsau eben. Apropos Sau!!!

  

Da hängt doch später bei einem Song wirklich ein Schweinekopf am Mikroständer (natürlich aus Gummi) und noch etwas später dann nochmals ein anderer Schweinekopf, so denke ich jedenfalls. Beim genauen Hinsehen bemerke ich dann, dass es der Kopf von US Präsident Trump ist. Und wirklich, die Ähnlichkeit beider Köpfe ist frappierend. Da hängt er also, der Schweinekopf von Trump, also eindeutige Stellung der Band zur US-Politik bzw. zum US-Präsidenten.

 
Nachdem die letzte Europatour von OTEP abgesagt wurde, sind sie nun endlich da. Otep Shamaya betritt endlich eine deutsche Bühne!!! Nach der Bandgründung 2000 wurden sie, ohne zumindest ein Demo zu haben, von Sharon Osbourne (ja richtig: die Frau von Ozzy – sie ist auch noch Musikmanagerin) entdeckt und für das Ozzfest 2001 gebucht. Seitdem nimmt die Karriere der Band ihren Lauf. Wieso hier heute Abend nur 70 Leute erschienen sind, ist nicht nachzuvollziehen. Die Fans, die hier sind, feiern OTEP ab. Perfekt starten sie mit T.R.I.C, dem Hit vom Album Sevas Tra. Schnell sind die Fans vor der Bühne in Bewegung und veranstalten einen kleinen Pit. Ist Otep Shamaya beim ersten Song noch mit Jacke erschienen, entledigt sie sich derer recht schnell.

 

Schweißtreibender Metal absoluter Härte wird hier auf annähernd 70 Minuten geboten. Die Lady versteht es, das Publikum zu pushen.  Sängerin und Band bilden eine Symbiose, das rockt einfach hier. Die Mucke ist eine explosive Mischung aus Genres wie Nu Metal, Alternative Metal und Crossover. Sprechgesang der Sängerin Otep Shamaya wechselt sich mit Rapeinlagen und Gegrunze ab. Die Frau ist einfach großartig und ein Wirbelwind. Performt werden sowohl Songs wie Halt Right, Equal Rights, Equal Lefts, Lords Of War und Molotov der letzten beiden Alben Kult 45 und Generation Doom, aber auch ältere Sachen. Blood Pigs und Confrontation hauen einfach nur rein. Wie der Songtitel Confrontation es schon vermuten lässt, ist es eine absolute musikalische Konfrontation, die mit der Zugabe Wake Up, einem Rage Against The Machine Cover Song endet.

  

Die Musiker sind sehr schnell am Merchstand. Otep Shamaya lässt sich leider nicht blicken. Das bedauern einige Fans doch sehr. Das hätte sie bei den wenigen Zuschauern hier schon machen können. Aber was soll´s. Drummer Justin Kier hatte mir versprochen, dass ich die mitgebrachten Vinyls signiert bekomme. Von allen, also auch von Otep Shamaya. Der hält sein Wort und verschwindet Backstage. Zurück kommt er mit den signierten Covern. Vielen Dank Justin!

  

Fazit: Wieder mal ein Konzert hier im Kubana, welches sich gelohnt hat und wesentlich mehr Besucher verdient gehabt hätte. Vielleicht spielen da aber auch die Vorfälle im Vorfeld einen Grund mit.