Artist: Pighead
Herkunft: Deutschland
Album: Relapse Into Absurdity (EP)
Spiellänge: 23:39 Minuten
Genre: Brutal Death Metal
Release: 04.04.2025
Label: Rising Nemesis Records
Link: https://www.facebook.com/PigheadOfficial
Bandmitglieder:
Gesang – Emanunel Oropesa
Gitarre – Denny Hahnke
Bassgitarre – Lommer
Schlagzeug – Ruben Schwartz
Tracklist:
1. Convulsed In Decomposition
2. Vicious Cacophonic Chants
3. Relapse Into Absurdity
4. Drenched In Purulence
5. Insidious Vows By Spiritual Impostors
6. Shattering Pulse Of Revulsion
Pighead aus unseren Breitengraden sind schon seit 2007 dabei und haben auch schon drei Alben auf dem Buckel, aber irgendwie nie den Sprung über die normale Messlatte geschafft. Muss ja auch nicht, der Underground ist ja auch eine herrliche Plattform. Im Jahre 2012 fiel alles ein wenig auseinander und einige Musiker kamen und gingen. Nur Gitarrist Denny blieb übrig. Nun hat er eine neue schlagkräftige Truppe zusammen, u.a. mit Lommer, Ex-Critical Mess. Also auf zu neuen Ufern bzw. zur Erschaffung neuen Materials. Nach neun Jahren meldet man sich zurück in Form dieser EP. Unterstützt wird man dabei vom Label Rising Nemesis Records. Das klingt nach einer positiv gelaunten, unheiligen Allianz.
Neue Musiker, neues Glück, neue Richtung? Natürlich nicht, das schon einmal vorweg. Die Handschrift von Denny ist natürlich klar zu hören. Langsam wird bei Convulsed In Decomposition eingefädelt und der Untergang nimmt seinen Lauf. Schönes Geballer im old schooligen brutalen Death Metal Sinne. Das Tempo ist schnell und dann wechselt man in einen groovigen, beinahe slammigen Part und so geht es hin und her. Dabei vergisst man den technischen Aspekt niemals. Die Riffs sind sehr markant und bleiben hängen und so geht es hin und her bis zu einem Break. Nun ändert man das Riffing, die Spielweise geht aber so weiter. Sehr schön. Immer Wechsel zwischen Geschwindigkeit und Gemütlichkeit, ohne dabei den Druck zu verlieren. Man muss wohl nicht erwähnen, dass die Vocals megatief sind und passend dargeboten werden. Jo, ein Song, der Spaß macht, sofern man sich der Musikrichtung hingezogen fühlt. Hat eben was von der alten Schule, auch produktionstechnisch. Gefällt mir.
Mit einem horrormäßigen Intro startet man bei Vicious Cacophonic Chants und leitet das Geschehen dann ein, bevor man die Kelle herausholt. Wechsel in einen etwas langsamen Moment, der absolut brutal ist und sehr dynamisch. Ein technisches Break und weiter geht das Geballer. Dieses kommt aber nicht 08/15 aus den Boxen, sondern wird immer mit Tempo- bzw. Rhythmuswechsel kombiniert und ein genaues Zuhören ist schon vonnöten. So geht es hin und her, bevor man dann wieder ins Slammige abdriftet. Aber auch hier bewegt man sich weder stumpf noch drucklos. Man nimmt wieder Fahrt auf, kombiniert alles, bietet coole Riffs und ein angenehmes Songwriting und verarbeitet die technischen Skills so, dass sie keinen stören. Man hört, aber spürt sie nicht. Der Rhythmus des Songs wird dadurch nicht gestört und das ist meiner Meinung nach die Krux des Ganzen.
Drenched In Purulence ist die zweite Singleveröffentlichung dieser EP, um im Vorfeld schon einmal der Meute einzuheizen. Eine unheimliche Begegnung und somit ein Intro zu Beginn, um nach ca. 60 Sekunden gleich einen Growler mit Vorschlaghammertaktik ins Rennen zu schicken. Brutal, technisch, gut. Schönes Geblaste. Recht lang und schön zerstörend. So bleibt es natürlich nicht, denn das Gegroove darf natürlich nicht fehlen. Kurz und knapp, dann wieder Geknatter hoch zehn, aber mit wechselnden Rhythmen. Das Tempo wird jetzt im Laufe des Songs weiter schön variiert, bis man ein Break einbaut und ein Sprecher loslegt, einige News zu berichten. Cooler Einfall, denn danach legt man im Slowtempo die Messlatte an sich selber sehr hoch. Yeah, fetziges Riff in Slowmotion-Tempo. Schockt. Das Riffing wird ausgebaut, die Vocals bleiben natürlich schön tief und gerade bei diesem Song hört man, dass Pighead eine gewisse Weiterentwicklung vorgenommen haben. Den Song lässt man dann so austrudeln.
Insidious Vows By Spiritual Impostors war das erste Lebenszeichen, welches man von der Band zu hören bekam und alle Trademarks, die ich hier schon beschrieben habe, sind natürlich zu hören. Auch hier ist es ihnen wieder gelungen, den Spagat zwischen schneller Brutalität und groovendem Druck fachgerecht zu einer sportlichen Angelegenheit werden zu lassen. Zu Beginn wird gleich einmal die Sau durch das Dorf getrieben, welche sich danach ihre Genossen schnappen kann, um eine Runde zu drehen. Danach wird sie natürlich wieder gejagt und so weiter. Ihr kennt das Schweineprinzip. Sehr schöne Angelegenheit, die natürlich nicht neu ist, das ist klar. Warum auch? Funktioniert ja so ganz gut, zumal sie sehr fettes Riffing am Start haben und es schaffen, einen Song so zu konstruieren, dass keine Langeweile aufkommt.
Mix und Mastering wurden dabei in den Insidious Sound Labs vorgenommen. Dieses hört man und ich finde, die haben ihren Job sehr geil gemacht.