Pilots Of The Daydreams – Angels Are Real

Bleibt von der Musik der Schweizer nur ein Tagtraum übrig?

Artist: Pilots Of The Daydreams

Herkunft: Ost-Schweiz

Album: Angels Are Real

Spiellänge: 43:12 Minuten

Genre: Rock

Release: 01.03.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://potd.ch/pilots-of-the-daydream/

Bandmitglieder:

Gitarre und Gesang – Marco Predicatori
Bassgitarre – Walo Bortoletto
Schlagzeug und Perkussion– Biagio Anania

Tracklist:

  1. Angels Are Real
  2. Lost Brotherhood
  3. Picture Of My Sin
  4. That’s What We Are
  5. Calling The Gods
  6. Closer To The Sky
  7. God’s Fire
  8. Starlight
  9. Hunted By Love
  10. Walk On Water

Anfang des Monats veröffentlichten die Schweizer Eid „Rock“ Genossen von Pilots Of The Daydreams ihr Debütalbum Angels Are Real. Eine erste Duftmarke setzte das Trio bereits im letzten Jahr mit dem Video zu Lost Brotherhood. Vor Kurzem erschien dann die Single Picture Of My Sin, ebenfalls als Video, um einen weiteren Höreindruck zu vermitteln. Ich hab die Jungs, besser die Mucke, heute zum ersten mal auf dem Plattenteller und höre mir das mal an. Sie selbst sagen von ihrer Musik: „Unsere Musik ist organisch, ungeschliffen und authentisch – so soll Rock ’n‘ Roll klingen.“ Ob das so ist, stelle ich in den folgenden Zeilen sicherlich fest. Des Weiteren beziehen sich die drei Schweizer mit italienischen Wurzeln auf Bands wie The Tea Party, The Cult, Stone Temple Pilots oder U2. Das nennt sich dann, so die eigene Aussage, High-Energy-Rock. Schaut man sich die Homepage oder das Facebook-Profil einmal an, fällt auf, dass es sich nicht um drei Jungspunde handelt, sondern um gestandene Männer, die die Instrumente bedienen und bereits in anderen Projekten ihre Erfahrungen gesammelt haben. Aufgrund der Instrumentalisierung könnte man das Genre auch mit Klassik Rock betiteln, was aber leider nicht immer ganz zutreffend ist.

Der Opener und gleichzeitig Titeltrack hält das auf jeden Fall. Auffällig ist die kräftige Stimme von Marco Predicatori. Gitarrenmäßig fühle ich mich etwas an U2 erinnert. Lost Brotherhood geht auch noch gut, ist zwar wesentlich getragener, wird aber durch ein cooles Solo von Marco interessant und nimmt zum Ende hin noch Fahrt auf. Dann kommt die bereits erwähnte Vorabveröffentlichung Picture Of My Sin, bei der mir sofort Muse in den Sinn kommen. Die Melodie und der Refrain gefallen mir gut, wobei der Bass von Walo Bortoletto richtig gut akzentuiert rauskommt. Das Video hänge ich einmal unten mit an. Leider halten sich die in den ersten Tracks erworbenen positiven Eindrücke nicht durchgängig. That’s What We Are, God‘s Fire, mit leichten Southern Rock Anleihen oder Hunted By Love können nicht so überzeugen.

Dafür sind dann aber auf der anderen Seite Songs wie Calling The Gods, das als Ballade durchgeht und mit dem verhaltenen Tempo die mir gut gefallene Stimme von Marco hervorhebt. Auch Closer To The Sky kann man sich nur schlecht entziehen, da der Track etwas leicht Hypnotisches ausstrahlt. Starlight, mit leichten psychedelischen Nuancen, ist ebenfalls einer der Songs, der nicht von schlechten Eltern ist. Nach zehn Tracks endet das Erstlingswerk der Schweizer mit Walk On Water. Leichte U2-mäßige Gitarre und Gesang lassen nochmals auf musikalische Einflüsse schließen und festigen die bisherigen Eindrücke.

Pilots Of The Daydreams – Angels Are Real
Fazit
Das in Eigenregie produzierte Werk zeigt, dass mit nicht vielen Mitteln etwas geschaffen werden kann. Die musikalischen Wurzeln sind nicht immer zu verleugnen, sollen wohl auch nicht. Es wechseln sich gute Rocksongs mit einigen, meiner Meinung nach, nicht ganz so gelungenen Stücken ab. Dass die Jungs ihr Handwerk verstehen, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Gerade Sänger und Gitarrist Marco Predicatori beweist das hier eindrucksvoll. Um auf die anfangs erwähnten Aussagen der Band zu ihrer Musik zurückzukommen: Organisch, ok; ungeschliffen, stimmt an einigen Stellen; authentisch, kann man unterschreiben. Rock 'n' Roll ist es auf jeden Fall. Mal sehen, was da noch so kommt, denn an einigen Stellen ist ihnen richtig gute Musik gelungen. Somit geht das Trio nicht nur als Tagtraum in die Analen ein.

Anspieltipps: Angels Are Real, Closer To The Sky und Lost Brotherhood
Kay L.
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