Racino Rocks am 01.06.2024 am Racino in Ebreichsdorf

Racino Rocks lockt rund 60.000 Fans zu Metallica und Co.

Event: Racino Rocks 2024

Künstler: Unpeople, Ice Nine Kills, Five Finger Death Punch, Metallica

Ort: Ebreichsdorf (bei Wien), Österreich

Datum: 01.06.2024

Kosten: ab 146

Genre: Alternative Metal, Metalcore, Heavy Metal

Besucher: ca. 60.000

Link: https://www.racino-music-summer.com/racinorocks/

Setliste Metallica:

  1. Whiplash
  2. Creeping Death
  3. For Whom The Bell Tolls
  4. Enter Sandman
  5. 72 Seasons
  6. If Darkness Had A Son
  7. The Day That Never Comes
  8. Shadows Follow
  9. Orion
  10. Nothing Else Matters
  11. Sad But True
  12. Lux Aeterna
  13. Seek & Destory
  14. One
  15. Master Of Puppets

Das Racino, die Reitsportanlage im niederösterreichischen Ebreichsdorf, ist am Samstag, dem 1. Juni, Schauplatz für das Racino Rocks. Dort sorgen neben dem Headliner Metallica Unpeople, Ice Nine Kills und Five Finger Death Punch für die musikalische Unterhaltung der Metalgemeinde, die aus nah und fern dem Örtchen nahe Wien beiwohnt.

Unpeople

Die Anreise erfolgt für die rund 60.000 Fans ohne größere Schwierigkeiten, dagegen ist Unmut nach dem Konzert zu hören. Von stundenlangen Wartezeiten, Staus, zu wenig Shuttles und Chaos bei den Ausgängen ist da zu lesen sowie Überforderung des Gastropersonals. Positiv äußerte sich dagegen die Polizei, dass es nur zu kleineren Einsätzen gekommen sei – eine typische Bilanz nach einem Open-Air-Konzert.

Kommen wir zu den positiven Aspekten des Nachmittags bzw. des Abends: Das Wetter hält, was es verspricht, und der Platz füllt sich nach dem Einlass um 15 Uhr nach und nach mit den Fans. Alle sind gut drauf und freuen sich auf die Bands, die bald darauf starten.

Um 16:45 Uhr dürfen die Briten von Unpeople das Set eröffnen. Die anfangs als Projekt gedachte Verbindung von Jake Crawford (Sänger/Gitarre), Luke Caley (Gitarre) sowie der Bassistin Meg Mash und dem Schlagzeuger Richard Rayner will mit ihrer Musik eine Message voller Energie und leidenschaftlicher Feindseligkeit gegenüber dem Zustand der Welt und ihren Auswirkungen auf die Menschheit rüberbringen. Für die junge Band ist der Gig in Ebreichsdorf der erste Auftritt vor einem so großen Publikum und mit ihrem frischen Sound, einer gehörigen Prise Alternative Rock und musikalischer Intensität werden Themen wie existenzielle Angst, psychische Gesundheit und die allgemeine gesellschaftliche Verachtung den Hörern in den Gehörgang getrieben.

Ice Nine Kills

Nach einer halben Stunde ist der Einstand geglückt und die Briten machen die Bühne frei für Ice Nine Kills, die ab 17:45 Uhr eine dreiviertel Stunde lang ihr „Horrormusiktheater“ zelebrieren, frei nach ihrem aktuellen Album Welcome To Horrorwood: The Silver Scream 2. Eine frische, blutige Hommage an die VHS-Zelluloid-Klassiker im Stil von Shining, Halloween, Nightmare On Elmstreet usw., von denen Sänger Spencer Charnas schon in jungen Jahren fasziniert war und noch ist. Die Schockrocker präsentieren zeitlose und zeitgemäße Musik, indem sie Metal, Hardcore und Punk mit zugänglichen Melodien mischen. Sprich: Hardcore-trifft-Horror-Hymnen wie bei den Songs Hip To Be ScaredRainy Day, Meat & Greet, The American Nightmare und A Grave Mistake. Spencer lebt seine Faszination für den Schrecken und die Besessenheit für das Böse aus, wedelt mit Scherenhand, Axt und Kettensäge herum, kickt einen abgehackten Kopf über die Bühne, lässt Hannibal Lecter wiedererwecken und lässt Frauen vor Zombies fliehen. Eine großartige Show mit viel Unterhaltungswert. Für mich eines der Highlights des Konzerttages.

Schlag auf Schlag geht es weiter mit unseren Lieblingsamerikanern von Five Finger Death Punch, die sich wie Metallica gerade auch auf Tournee befinden und Ice Nine Kills eh mit im Gepäck haben. Sprich, das Racino ist eine (Fast-)Wiederholung der Metallica Konzerte von München am 24. und 26. Mai.

Five Finger Death Punch

Die US-Amerikaner sprühen eine Stunde lang ab 19 Uhr vor Spielfreude und sind ständig auf der Stage, die sich laufstegförmig zu den Fans hinzieht. Dass es neben den zwei Golden Circles noch eine Snake-Pit-Area direkt vor der Bühne gibt, ist für die zahlreichen Golden-Circle-Besucher irritierend. Und auch wir können bei Live Nation leider nichts dazu finden, wer da wohl reindarf bzw. was es dem Fan dort wert ist. Die Gäste dort haben auf jeden Fall den besten Blick des Abends, alle anderen sind an der Seite der sehr hohen Bühne besser bedient.

Sänger Ivan Moody filmt mit fremden Handys, wirft fast sein gesamtes Outfit in die Menge, sowie eine Vielzahl von Plektren und bekundet immer wieder, wie gern er mal wieder in Österreich ist und dass die Band ihre Fans „wirklich liebt“. Ihm kauft man das auch ab, er stoppt auch zwischendrin mal nen‘ Song, um die Stimmung des Publikums noch zu steigern, und genießt mit seinen Mannen sichtlich den Auftritt bei schönsten Temperaturen. Five Finger Death Punch zuzuhören ist immer wieder ein Genuss, die Fans singen und tanzen, was das Zeug hält, und feiern die Metaller, die ursprünglich aus Las Vegas kommen. Songs wie Lift Me Up, Trouble, Wash It All Away, Jekyll And Hyde oder The House Of The Rising Sun gehören einfach zu ihrem Showprogramm dazu und dafür lieben wir sie auch. Immer wieder gerne, immer wieder schön anzuhören! Eine meiner Lieblingsbands mit dem Prädikat wertvoll!

Kommen wir zu dem Headliner des Abends, den Metalheroen, die sämtliche Schichten und Generationen verbinden und es sich auch leisten können, 20 Minuten später die Bühne zu betreten: Metallica. Statt 20:30 Uhr geht die zweistündige Show erst um 20:50 Uhr los, aber die Verspätung wird, natürlich, reingespielt. Die meisten Besucher sind natürlich wegen der US-Band vor Ort, bei ihrem einzigen Konzert im schönen Österreich und sie sollen auch gebührend belohnt werden!

Metallica

Die Helden „mit Leder und Heavy Metal“ sind ein Garant für volles Haus, für Klassiker, die jeder kennt, und eine Show, die ihresgleichen sucht. Seit über 40 Jahren im Geschäft kann ihnen kaum einer was vormachen. Und seitdem die inneren Querelen besiegt sind, sind die Jungs mehr denn je in Form.

Nach einem Drumsolo von Lars Ulrich kommen die Songs zu Gehör, wieso die Fans da sind: Whiplash, Creeping Death, For Whom The Bell Tolls, Enter Sandman sowie natürlich auch die Songs vom neuen Album 72 Seasons wie der Titelsong If Darkness Had A Sun, Shadows Follow und Lux Aeterna sowie eine Coverversion von Der Kommissar von Falco, The Day That Never Comes, das gefühlvolle Nothing Else Matters, Sad But True sowie die Zugaben Seek And Destroy, One und als Abschluss Master Of Puppets. Immer umrahmt von Feuersäulen, Videoeinspielungen und Lichteffekten sowie natürlichen Gitarren- und Soloeinlagen. James Hetfield lobt die Gemeinde als „Familie“ und fordert sie immer wieder zum Mitsingen und Mitfeiern auf. Ein wahres Musik- und Showerlebnis, das immer wieder schön anzusehen und -hören ist. Wir sind alle Metallica – das hat das Racino Rocks eindrucksvoll bewiesen. Uns hat’s gefallen, wir kommen gerne wieder! Tschau und Baba!