Rise Of Kronos – Imperium

Mit griechischer Mythologie auf den Spuren von Endseeker

Artist: Rise Of Kronos

Herkunft: Hamburg

Album: Imperium

Genre: Death Metal

Spiellänge: 41:37 Minuten

Release: 11.10.2024

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/riseofkronosofficial

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Tom Robinson
Schlagzeug – Marco Bechreiner
Gitarre – Hendrik Schmidt
Bass, Gesang – Tim Broscheit
Gitarre – Jhonnie Ritter

Tracklist:

01. Incorporate (Introduction)
02. Arrival Of Delusion
03. Children Of Leprosy
04. Separate The Sheep From Goats
05. Know Thyself
06. Proclaiming Empery
07. Legio Titanum
08. Imperial (Interlude)
09. Forthcoming Void
10. The Offering
11. The Hour Of Departure
12. Rope Of Sand
13. Despoiler Of Worlds

Die Hansestadt Hamburg ist nicht gerade bekannt als Death Metal Hochburg. Das Aushängeschild in dem Genre sind Endseeker, die mit einem schwedischen Sound unangefochten die Speerspitze der lokalen Death Metal Szene sind. Ebenfalls aus dem Großraum Hamburg kommen Rise Of Kronos, die im kommenden Jahr ihren 15. Bandgeburtstag feiern. 2010 formierten sich die Herren als Surface und beackerten bereits damals die griechische Mythologie. Bis zum Debütalbum dauerte es nur ein Jahr und es ging um die Götter des Olymps bei Where The Gods Divide. Der jetzige Namensgeber folgte 2015, von dem der Titeltrack und jetzige Bandname auch heute einer der Must-Play-Tracks auf jedem Gig ist.

Die Gegenwart heißt Imperium und das grundsätzliche Thema und die stilistische Ausrichtung sind nicht anders als zu den Anfängen. Es gibt markigen Death Metal, der primär durch die Vocals von Tom Robinson veredelt wird. Beim ersten Blick fällt die Masse an Tracks auf. 13 Stücke, aber allesamt kurz und knapp, inklusive Interludes und Intro. Damit machen die Herren genau dort weiter, wo bei Council Of Prediction der Stift zur Seite gelegt wurde.

Ordentlich auf die Zwölf haut Arrival Of Delusion nach dem Intro. Robinsons Vocals und die Stakkato-Riffs erinnern teilweise an den Surf-Death-Grind der Marke Stillbirth. In einem ähnlichen Tonfall sind Children Of Leprosy, Separate The Sheep From Goats oder Know Thyself unterwegs, wobei die Vocals auf den Death-Grind-Ansatz verzichten.

Wer nun denkt, dass Rise Of Kronos ausschließlich Geballer auf die Scheibe gepresst haben, der wird mit Proclaiming Empery oder Legio Titanum eines Besseren belehrt. Nein, Balladen gibt es nicht, aber der Anfang und auch der Refrain schnuppern am schwedischen Todesblei, inklusive des einen oder anderen Melodiebogen.

Ein instrumentales Interlude leitet zum zweiten Teil von Imperium über, wo Forthcoming Void, The Offering oder The Hour Of Departurean an die beiden Vorgängernummern anknüpfen. Death Metal mit ordentlichem Geballer, aber einem roten Faden, sodass die Hörerschaft die Tracks gut verfolgen kann. Mit Despoiler Of Worlds geht die Scheibe knurrend und scheppernd ihrem Ende entgegen.

Wer die Herren auf der Bühne sehen möchte, bekommt am 19.10.2024 im Juki 42, Ahrensburg die Gelegenheit. Rise Of Kronos veranstalten dort ihr eigenes Festival und haben als Gäste unter anderem Hiraes, Stillbirth oder Act Of Creation eingeladen. Los geht es am Samstag um 15 Uhr, ab 14:30 Uhr ist Einlass. Wichtig: den Regionalzug (nicht die U-Bahn) von Hamburg nach Ahrensburg nehmen. Das Juki 42 ist wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt.

Rise Of Kronos – Imperium
Fazit
Rise Of Kronos kommen dunkel und kräftig scheppernd um die Ecke. Anscheinend haben die vergangenen Jahre Spuren im Songwriting bei den Death Metallern hinterlassen. Gerade der Anfang mit Arrival Of Delusion und Children Of Leprosy klingt wütend und pflügt das Gelände kräftig um.

Das melodisch instrumentale Interlude zieht die Aufmerksamkeit auf sich und weckt die Erwartungen nach einem Richtungswechsel, der aber nicht folgt. Auch im zweiten Teil dominieren wütende Riffs und die tiefen Growls von Tom Robinson. Tracks mit dem Potenzial von Your The One I Hate sind mit der Lupe zu suchen, sodass der hervorstechende Hit Rise Of Kronos auf der neuen Scheibe fehlt. Wer seinen Death Metal gerne direkt auf die Zwölf bekommt, wo ordentlich geballert und geknurrt wird, der findet mit Imperium passenden Stoff für den Herbst.

Anspieltipps: Children Of Leprosy, The Offering und Despoiler Of Worlds
Franziska W.
8.5
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