Rotor – Sieben

Es rotiert wieder

Artist: Rotor

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Sieben

Genre: Instrumental Rock, Stoner Rock, Psychedelic Rock, Kraut Rock

Spiellänge: 38:01 Minuten

Release: 10.02.2023

Label: Noisolution

Link: http://rotorotor.de/rotor

Bandmitglieder:

Gitarre – Tim Mentzel
Gitarre – Martin Fischer
Bass – Marco Bahle
Schlagzeug – Milan Pfützenreuther

Tracklist:

1. Reibach
2. Auf Grund
3. Aller Tage Abend
4. Schabracke
5. Mäander
6. Kahlschlag
7. Sieben

Rotor, die minimalen Maximalisten oder maximalen Minimalisten!? Egal, was denn auch jetzt! Rotor, deren Bandnamen von hinten genauso gelesen wird wie von vorne, werden am 10.02.2023 ihr neues Werk herausbringen. Einige wenige, genauer gesagt 100 Fans haben das Album bereits seit dem 15.01.2023 in ihren Händen. Das sind diejenigen Fans, die das Glück hatten, das Album in der Noisolution Club 100 Edition zu ergattern. Gerade einmal fünf Minuten hat es gedauert, bis die 100 Exemplare weg waren. Ab dem 10.02.2023 folgen dann die „normalen“ Ausgaben auf CD und Vinyl (schwarz, 140 Gramm).

Wie es bei Rotor eben mal so ist, nummerieren sie ihre Platten einfach nur durch. Das neue Album hat den Titel Sieben. Genau, es ist damit auch das siebte Album in ihrer fünfundzwanzigjährigen Bandgeschichte. Was, Rotor schon fünfundzwanzig Jahre!? Ja, genauso ist es und kaum einer hat es gemerkt, dass die Band aus Berlin schon fünfundzwanzig Jahre präsent ist. Minimalistisch wie auch in der Betitelung ihrer Alben geben sie sich auch bei der Angabe ihrer Bandmitglieder. Auf der Bandseite steht dazu 4! Passend zum Albumtitel Sieben gibt es auch sieben Titel. Da war man nun ja doch recht spendabel – beim Vorgänger Sechs waren es nur sechs Titel.

Um die Band verstehen zu können, benutze ich hier einmal die Definition von Wikipedia zu dem, was ein Rotor darstellt: „Ein Rotor (lateinisch rotare = drehen) ist der sich drehende (rotierende) Teil einer Maschine oder eines Aggregates.“ Und so genau kommen mir Rotor mit ihrem Werk Sieben auch vor: Sieben ist der perfekt drehende Teil einer Maschine, der sich dreht und dreht. Dabei kann es einem manchmal schwindelig werden. Aber keine Angst, da passt alles. Eine perfekte Wartung und Feinabstimmung sorgen dafür, dass die Rotorblätter nicht abbrechen.

Rotor, Desertfest Berlin 2022
Pic by Big Simonski

Die aus vier Instrumentalisten bestehenden Rotor werden genretypisch dem Instrumental Rock zugeordnet. Dabei rotieren sie schwerelos im Stoner und Psychedelic Rock, Kraut und auch Prog Rock.

Werte Hörer nehmt Platz im Cockpit, schnallt euch an und lasst die Rotoren laufen. Die perfekte Musik, um auf einen akustischen Trip zu gehen. Ob sie mit diesem Album wirklich Reibach machen, lasse ich mal dahingestellt. Reibach ist zumindest ihr erster Song, der nur so vor Spielfreude groovt und strotzt.

Im Spätsommer letzten Jahres bezog das Quartett einen alten Tanzsaal in Mecklenburg-Vorpommern und brachte all das Equipment mit, was für eine Aufnahme nötig ist. Charlie Paschen (Coogans Bluff) räumte sein Studio in Leipzig leer, um dem Ganzen mal Auf (den) Grund) zu gehen. Auf Grund ist der zweite Song, der total anders rüberkommt als der Opener, sich langsam entwickelt und zu einem richtigen Kracher wird. Noch ist jedoch nicht Aller Tage Abend, dieser Song kommt wesentlich gechillter rüber und geht mit psychedelischen Anklängen einher, ohne an Spannung zu verlieren.

Ein fettes Riffmonster folgt mit Schabracke, ein Song, der richtig mächtig heavy daherkommt. Das anschließende Mäander macht seinem Namen alle Ehre, denn das ist voller Windungen, Schleifen und einer dichten Aufeinanderfolge in seinem Verlauf. Nach einem kurzen Trommelwirbel setzen sich die Rotoren behäbig in Bewegung und es kommt zu einem heftigen und unerbittlich musikalischen Kahlschlag, bevor es zum Endspurt geht.

Sieben endet doch tatsächlich auch mit Sieben, wer hätte das gedacht!? Damit schaffen die Mini- / Maximalisten Rotor das ideale Outro verträumt und unerwartet auf ihrem Album Sieben. Gerade so, wie man es sich wohl im Cockpit des Institutes Für Wohlklangforschung vorstellen muss. Dort wurde das Album jedenfalls in Leipzig gemischt und gemastert.

Live kann ich Rotor übrigens empfehlen. Das letzte Mal habe ich sie 2022 beim Desertfest in Berlin gesehen und werde versuchen, sie bei der Präsentation des neuen Albums dieses Jahr wiederzusehen.

Hier die anstehenden Tourtermine:

27.01.2023 DE – Berlin – Festsaal ROTOR XXIV  NACHHOLTERMIN!!!!!!!w/ Kaskadeur
15.04.2023 DE – Leipzig, Conne Island
16.04.2023 DE – Hannover, Mephisto
17.04.2023 DE – Rostock, JAZ
18.04.2023 DE – Hamburg, Knust
19.04.2023 NL – Nijmegen, Merleyn
20.04.2023 LU – Luxembourg, Kulturfabrik
21.04.2023 DE – Köln, Gebäude 9
22.04.2023 DE – Mannheim, Forum
24.04.2023 CH – Winterthur, Gaswerk
25.04.2023 DE – München, Feierwerk
26.04.2023 AT – Wien, Arena
27.04.2023 DE – Nürnberg, Z-Bau
28.04.2023 AT – Linz, Kapu
29.04.2023 DE – Dresden, Chemiefabrik

Rotor – Sieben
Fazit
Die Berliner Rotor lassen auch auf ihrem siebten Werk die Rotoren wieder mächtig kreisen. Hart, mächtig und betörend zugleich. Also ab ins Cockpit und anschnallen. Sei bereit, mit Rotor Sieben zu rotieren/abzuheben. 

Anspieltipps: Reibach, Schabracke und Mäander
Juergen S.
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