Skid Row – The Atlantic Years 1989-1996

5-CD oder 7-LP-Box der erfolgreichsten Jahre der Band

Artist: Skid Row

Herkunft: New Jersey, USA

Album: The Atlantic Years 1989-1996

Spiellänge: 198:49 Minuten

Genre: Heavy Metal, Hard Rock, Glam Metal

Release: 03.12.2021

Label: BMG

Link: https://www.skidrow.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Sebastian Bierk alias Sebastian Bach
Leadgitarre – Dave „Snake“ Sabo
Rhythmusgitarre – Scotti Hill
Bass – Rachel Bolan
Schlagzeug – Rob Affuso

Tracklist:

Skid Row
1. Big Guns
2. Sweet Little Sister
3. Can’t Stand The Heartache
4. Piece Of Me
5. 18 And Life
6. Rattlesnake Shake
7. Youth Gone Wild
8. Here I Am
9. Makin’a Mess
10. I Remember You
11. Midnight / Tornado

Slave To The Grind
1. Monkey Business
2. Slave To The Grind
3. The Threat
4. Quicksand Jesus
5. Psycho Love
6. Get The Fuck Out
7. Livin‘ On A Chain Gang
8. Creepshow
9. In A Darkened Room
10. Riot Act
11. Mudkicker
12. Wasted Time

Subhuman Race

1. My Enemy
2. Firesign
3. Bonehead
4. Beat Yourself Blind
5. Eileen
6. Remains To Be Seen
7. Subhuman Race
8. Frozen
9. Into Another
10. Face Against My Soul
11. Medicine Jar
12. Breakin’ Down
13. Iron Will

Subhuman Beings On Tour
1. Slave To The Grind (Live in London)
2. Delivering The Goods (Live)
3. Beat Yourself Blind (Live in London)
4. Psycho Therapy (Live in London)
5. Riot Act (Live in London)
6. Monkey Business (Live in London)

B-Sides Ourselves
1. Psycho Therapy
2. C’mon And Love Me
3. Delivering The Goods
4. What You’re Doing
5. Little Wing

Warum zum Teufel ist bei mir diese Band bis heute komplett unter dem Radar geflogen?
1989, das Debütalbum wird besonders in den USA millionenfach verkauft. Aber auch danach hält der Erfolg an und wir Wessis leben ja nicht komplett im Tal der Ahnungslosen. Klar, es war Wendezeit, ich hatte gerade eine neue Beziehung, der Hang nach Metal war gerade nicht so ausgeprägt. Die besuchten Konzerte waren allesamt gemäßigter Natur, wie die Eintrittskarten an der Wand belegen. Pink Floyd, Prince, Rolling Stones und Tina Turner sprechen eine eindeutige Sprache.

„Lieber spät als nie“, dachte ich mir, als ich das Box-Set im virtuellen Regal der Redaktion sah. Wundert mich, dass meine ebenso „älteren“ Kollegen nicht bereits zugeschlagen hatten. Ich such mir alle Infos zusammen, denn bis auf das Cover und das Outboxing-Picture steht mir nix zur Verfügung. Ist wohl irgendwie verloren gegangen. Oder steht das Ding deswegen noch im Regal?

Also erst mal zur Historie. Mitte der Achtziger gründet John Bon Jovi seine Band und sein Kumpel Dave „Snake“ Sabo, mit dem er schon in mehreren Bands gespielt hat, parallel Skid Row. Der amerikanische Ausdruck „Skid Row“ bezeichnet das Armengetto amerikanischer Städte. Als Sänger wurde der Kanadier Sebastian Bierk, der unter dem Künstlernamen Sebastian Bach auftrat, mit dem Geld von Bon Jovi aus einem Vertrag herausgekauft, nachdem mehrere Kollegen nicht überzeugten. Bon Jovi vermittelte auch den Kontakt zu Management und Marketing. So weit das Wichtigste in aller Kürze aus Wikipedia.

Das Boxset enthält entweder 5 CD-Digipacks oder sieben LPs, die die ersten drei Alben plus Extras der Band bei Atlantic Records darstellen. Jede Platte wurde zudem neu gemastert. Die Box beinhaltet im Prinzip genau den Zeitraum, der die Band groß gemacht hat und der deren Erfolg begründete. Zwar besteht die Band noch immer, hat sogar für 2022 eine neue Scheibe angekündigt, konnte mit neuem Personal aber nie wieder an die Erfolge in diesem Zeitraum anknüpfen.

Hinein mit dem Debütalbum Skid Row in den Player. Es wundert mich nicht, dass mir die Platte irgendwie bekannt vorkommt. Besonders die Ballade I Remember You mit dem hervorragenden Gitarrensolo aktiviert sofort die kleinen Zellen aus der hinteren Reihe. Das Album wurde von Heavy-Metal-Spezialist Michael Wagener produziert. Vielleicht deswegen hört sich das ganze Album nach Frühwerken von Judas Priest an.

1991, zwei Jahre später, veröffentlichen Skid Row mit Slave To The Grind ein deutlich härteres Doppelalbum. Allein in den USA verkauften sie dieses Album über zehn Millionen Mal. Hits wie Slaves To The Grind , Monkey Business und das atmosphärische Quicksand Jesus waren wochenlang in den Charts.

Die dritte CD B-Side Ourselves ist eine Sammlung von B-Seiten, die von je einem Bandmitglied beigesteuert wurden. Es sind allesamt Coversongs dabei herausgekommen. War es Absicht, dass die Cover in der Reihenfolge immer älter wurden? Psycho Therapy ist ein 83er Punkklassiker von den Ramones. Song zwei ist allerfeinster Stadionrock von Kiss. C’mon And Love Me stammt vom Dressed To Kill-Album aus dem Jahr 1975. Highlight dieses nur fünf Tracks umfassenden Albums ist die Judas Priest Nummer Delivering The Goods vom 1978er Album Killing Maschine. Auch das Rush-Cover What You’re Doing ist aus den Siebzigern, genauer 1974. Der letzte und älteste Song ist aus dem Jahr 1967. Hier versuchen sie sich an Little Wing von Jimi Hendrix.

CD 4 ist die ehemals nur in Japan erhältliche Live-EP Subhuman Beings On Tour. Highlight hier ist ganz klar eine Live-Aufnahme des Judas-Priest-Covers Delivering The Goods. Hier steht Rob Halford selbst am Mikro. Aber auch die Liveversion des Ramones Klassikers Psycho Therapy ist Spitzenklasse. Subjektiv gesehen…

Wohl nur wenige Hardcorefans hätten sich B-Side Ourselves und Subhuman Beings On Tour im Einzelkauf geholt. Das ist der Vorteil einer solchen Box, hier passen sie hervorragend hinein.

Abschluss ist dann das Studioalbum Nummer drei. Das 1996 herausgekommene Album Subhuman Beings spricht mich persönlich kaum an und blieb auch in der Realität der Vergangenheit weit hinter den Erwartungen zurück. Es war der Anfang vom Ende des Selbstdarstellers Sebastian Bach bei Skid Row. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung trennten sich die Wege des Sängers und der Band. Alle drei Alben haben einen anderen Stil, spiegeln den jeweiligen Geist der Band wider. Selten eine Band erlebt, die sich im Laufe der Jahre dermaßen verändert hat.

Skid Row – The Atlantic Years 1989-1996
Fazit
Die Box spiegelt die erfolgreichen Jahre wider. Durch die beiden EPs erhält die Box einen Archivcharakter. Hier wäre mehr Sorgfalt bei den Booklets wünschenswert gewesen. Ich war und bin immer noch kein Freund von diesen Postern. Seit meiner Bravo-Zeit ist das vorbei, und das waren schon ein paar Jahre....

Anspieltipps: Müßig bei einer solchen Box. Immer noch der Überhit I Remember You und die beiden Cover von Ramones und Judas Priest. Absolute Highlights der Box!
Norbert C.
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