Band: The Mansters
Ort: Norwegen
Album: Snapshots From A Shitshow
Label: Loyal Blood Record
Release: 01.10.2025
Genre: Hardcore, Punk Rock
Link: https://themansters.bandcamp.com/music
Bandmitglieder:
Bass – Simon Hvitstein
Schlagzeug – Ole Christian Langedrag
Gitarre – Andreas Winje
Gitarre – Filip Hvitstein
Vocals – Jan Henrik Skinnes
Tracklist:
- The World Is My Ulcer
- Badeland Hardcore
- The Beach
- Lessons In Giving Up
- Home Til I Die
- Something
- I Should Be Getting More Likes
- Panicboy 2
- Run To The Pils
- Yngves Fault
- No Money, I’m Worried
- Johnny Is Single Again
- Snapshots From A Shitshow
Hardcore hat viele Phasen durchgemacht, seit Bad Brains das Fundament für diese aggressive Spielart des Punkrocks gelegt hat – vom unbekümmerten, wütenden Lärm, über emotionale und politische Wege, religiöse Wirrungen, kindische Reinheitsgebote, Dicke-Hose-Macho-Phantasien, als Produktplatzierung und wieder zurück. Was ist geblieben? Eigentlich ist Hardcore nur noch dann wirklich relevant, wenn er aus tiefster Überzeugung und Leidenschaft gespielt wird. Genau dies tun die fünf Norweger von The Mansters seit 2012. Snapshots From A Shitshow ist ihre aktuelle Scheibe, die den naiven Charme, die unbändige Energie und die in Musik kanalisierte Wut aus der Gründerzeit des Genres einfängt. Dabei kommen auch Respekt und Humor nicht zu kurz.
Freunde der klaren Worte werden sich über die Begrüßung freuen: The World Is My Ulcer. Geradeaus in die Fresse rotzen The Mansters ihre Meinung zum Status unserer Welt raus. Mit dem kuriosen, mehrstimmigen melodischen Chorus ist das ein Auftakt nach Maß. Kein Schnickschnack, nur krachenden, simplen Hardcore, der den Strand wichtiger nimmt als sich selbst, pfeffert uns der Fünfer aus Tønsberg in den allzu bequemen Arsch. Bleib doch zu Hause, bis du stirbst. Jung blieben halt nur die 7 Seconds. Gib doch endlich auf! Oder feier einfach den Scheiß, den alle Leben nennen. Hack’ die ein, sing mit! Zeig allen den Mittelfinger! Bier ist okay. Brokkoli auch.
Knapp 20 Minuten lang bescheren uns The Mansters wildes Armkreisen, unregelmäßiges Zucken in den Beinen, unkontrollierte Kopfbewegungen in alle Richtungen – wer jetzt noch unberührt blöd herumsitzt, ist tot. Dreizehn Mal wird auf uns herumgehackt, dass es eine wahre Freude ist. Ob flegelhaft direkt, brutal ironisch, alle fünf zusammen mit Gebrüll oder mitleidig lachend, die Tracks sind so mit das Beste, was in den letzten Jahren auf uns losgelassen wurde. All die guten Sachen haben die Norweger drauf – neben bereits genannten auch noch Descendents, Negative Approach, SNFU, Minor Threat oder Ramones. Das ist ein Kopfsprung ins Hardcore-Wunderland, blaue Flecken und Tinnitus inklusive.
Kein einziger Griff in die Mottenkiste kommt peinlich rüber. Die schnellen Nummer sind Nackenbrecher, aber auch die Midtempo-Stücke mit den Oh-oh!-Chören versprühen einen guten, positiven Hardcore-Vibe: Nichts kriegt uns unter! Das norwegische Gelaber zwischendurch ist maximal lustig. Was wollen die uns sagen, verdammt noch mal? Vielleicht: Hardcore ist der Herr im Haus! Undisputed Attitude made in Norway. Nur viel geiler! Jeder Schnappschuss ist eine unmissverständliche Aufforderung zum Slammen. Und eins, und zwei, und drei … und Pause.