The Retaliators

The Retaliators

Blut, Schweiß und Metal ... und Blut

Filmtitel: The Retaliators

Sprachen: Englisch

Untertitel: ???

Laufzeit: 97 Minuten

Genre: Horror, Rachethriller, Splatter

Release: Herbst (es liegt noch kein deutscher Starttermin vor)

Regie: Bridget Smith, Samuel Gonzalez Jr.

Link: www.retaliatorsmovie.com

Produktion: Better Noise Films

Schauspieler:

Michael Lombardi, Marc Menchaca, Joseph Gatt, Katie Kelly, Abbey Hafer, Jacoby Shaddix, Brian O’Halloran, Shannan Wilson, Zoltan Bathory, Ivan L. Moody, Chris Kael, Spencer Charnas, Craig Mabbitt, Tommy Lee, Jason Hook

The Retaliators

Horror und Metal passen gut zusammen. Das weiß auch die Produktionsfirma Better Noise Films, die mit The Retaliators beide Fanlager bespaßen möchte. Wir haben uns den Film, der bereits bei einigen Festivals lief, im Rahmen eines exklusiven Screenings für euch angesehen. Hierzulande soll The Retaliators ab Herbst verfügbar sein.

Im Film rächt ein aufrechter Pfarrer (namens, ehm, Bishop?!) den Mord an seiner Tochter, was den jungen und viel zu gut aussehenden Gottesmann (Michael Lombardi) eine emotionale Achterbahnfahrt durchleiden lässt. Zur simplen Rachegeschichte gesellen sich Splatter sowie Torture Porn verpackt in eine undurchsichtige Mischung aus Gangsterfilm, Copthriller und Zombiegedöns. Wobei es gar keine Zombies sind. Ha!

The Retaliators präsentiert zu Beginn einen cleveren Twist, der über eine ausladende Rückblende zum blutigen Finale führt. Im Verlauf des Films geht jedoch viel Potenzial verloren. Die niederen Instinkte kommen trotzdem auf ihre Kosten und wer wollte nicht täglich an den großartigen Evil Dead II (Tanz der Teufel) erinnert werden. The Retaliators ist ein munteres Gemetzel, das mitunter sadistisch krasse Spezialeffekte serviert. Wir sagen nur: Holzhäcksler.

Metal Maniacs

Die Handlung des Films zu erklären ist genauso müßig wie redundant, denn die Autoren Darren Geare und Jeff Allen Geare hatten vermutlich schlicht den Auftrag, irgendeine Geschichte um die kaufmännisch gewitzte Grundidee des Films herum zu tippen: Cameos aus der Metalszene inklusive passendem Soundtrack.

Die holprigen Handlungsbögen erlauben Gastauftritte von Jacoby Shaddix von Papa Roach, Five Finger Death Punch, Tommy Lee oder Spencer Charnas von Ice Nine Kills. Für Fans ist das durchaus cool und man sieht den Laiendarstellern ihren Spaß an; vor allem Horrorfan Charnas genießt sein filmisches Ableben. Schauspielerische Offenbarungen gibt es jedoch nicht zu entdecken, selbst wenn Shaddix als irrer Killer eine gute Figur macht. Von dieser Rolle abgesehen sind die meisten Kurzauftritte genau das. Dreimal blinzeln und vorbei. Schön: Auch Brian O’Halloran (Dante Hicks in Clerks) schaut mit Cameo vorbei.

Zur allgemeinen Besetzung gehören unter anderem Joseph Gatt (Game of Thrones, Dumbo) und Marc Menchaca (Ozark). Gatt machte zuletzt mit einer Verhaftung auf sich aufmerksam, er soll mit einer Minderjährigen über sexuelle Inhalte gechattet haben.

Musikalisch handelt es sich bei The Retaliators im Gegensatz zu Konzept-Soundtracks wie Judgement Night (Stephen Hopkins, 1993; Rap + Metal) oder Spawn (Mark A.Z. Dippé, 1997; Electronica + Metal) um eine Compilation mit zugegeben interessanten Features. Insgesamt sind die folgenden Bands bzw. Mitglieder im Film zu sehen oder auf dem Soundtrack zu hören:

  • All Good Things ft. Johnny 3 Tears & Charlie Scene von Hollywood Undead
  • Asking Alexandria ft. Within Temptation
  • Bad Wolves ft. Spencer Charnas von Ice Nine Kills
  • Cory Marks ft. Tyler Connolly & Jason Hook
  • Escape the Fate ft. Lindsey Stirling
  • Eva Under Fire ft. Spencer Charnas von Ice Nine Kills
  • Five Finger Death Punch
  • From Ashes to New ft. Anders Fridén von In Flames
  • Ice Nine Kills
  • Papa Roach
  • Sixx A.M.
  • Tempt ft. Dorothy
  • The Hu ft. Jacoby Shaddix
  • Tommy Lee

Für die Regie von The Retaliators sind Bridget Smith und Samuel Gonzalez Jr. verantwortlich. Smith hat ebenfalls das Musikvideo zu Wolf Totem von The Hu ft. Jacoby Shaddix inszeniert, in der Vita von Gonzalez Jr. findet sich die Regiearbeit für The Ending von Papa Roach. Beide Tracks sind auf dem The Retaliators Soundtrack zu hören.

Die Filmdatenbank IMDB listet zudem Michael Lombardi als Regisseur, der mit The Retaliators als Hauptdarsteller (Bishop), Produzent und Head of Production & Development bei der Produktionsfirma Better Noise Films wohl ein Herzensprojekt umgesetzt hat. Natürlich gehen auch zwei Musikvideos (Asking Alexandria ft. Within TemptationFaded Out und Bad Wolves ft. Spencer CharnasIf Tomorrow Never Comes) auf sein Konto. Und ja, diese Videos durften im Vorfeld The Retaliators bewerben.

Produktionstechnisch bewegt sich der Film auf durchschnittlichem Niveau, doch wer sich diesen herrlich ungenierten Unsinn reinzieht, hat ohnehin andere Präferenzen. The Retaliators suhlt sich fröhlich im Blut und sei primär Gorehounds empfohlen, die auf der Suche nach einem rockigen Partyfilm sind. Also solche, die man idealerweise bei kühlen Drinks und ausgeschaltetem Gehirn verfolgt.

Für den Bildungsauftrag verlinken wir euch hier die Soundtracks von Judgement Night und Spawn!

The Retaliators
The Retaliators
Fazit
Keine Frage: Die Idee von The Retaliators ist gut und beim Anblick des Poster-Artworks steigt die Lust auf den exploitativen Ausnahmezustand. Trotz vereinzelt guter Einfälle und heftigen Splattereffekten - leider nicht immer handgemacht -, hinterlässt der Film jedoch einen faden Nachgeschmack. Dass The Retaliators mit Cameos und Soundtrack ein kalkuliertes Fanevent ist, stößt dabei weniger auf. Insgesamt ist der Film zu wirr und unglaubwürdig, um jenseits der Schauwerte zu überzeugen.
Christian D.
7
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9.9
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Punkte