“Tour 2017 – Magma Waves und the journey of Eric Taylor in den Paraplufabrieken, Nijmegen (Niederlande)“
Eventname: Magma Waves Tour 2017
Headliner: Magma Waves
Support: the journey of Eric Taylor
Ort: Paraplufabrieken, Nijmegen (Niederlande)
Datum: 18.11.2017
Genre: Post Rock, Ambient, Post Metal, Alternative Rock, Alternative Metal
Veranstalter: Magma Waves (https://www.facebook.com/magmawaves/)
Link: https://www.facebook.com/events/2038619229707133/
Setlisten:
- Prolog
- Memo
- 912
- Decay Of Dreams
- Shutter
- Awakening
- I Am Afraid Of You
- Blind The Sun
- SCRT
- Fall Of Columbia
- Cloak & King
Es gibt ja in vielen Läden diese Postkarten zu kaufen, auf denen ein Spruch mitten aus dem Leben steht. Eine von diesen vielen Karten hängt bei mir zu Hause an der Pinwand, der Spruch darauf lautet „Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, Pläne zu machen“. Warum ich das schreibe? Ganz einfach, geplant war die Gestaltung dieses Abends ganz anders, aber dann kam das Leben dazwischen. Auch Magma Waves hatten diesen Abend ein wenig anders geplant, eigentlich sollten nämlich Llung als Supportband am Start sein. Da aber deren Schlagzeuger krank geworden war, mussten die absagen, und so kam – mal wieder kurzfristig – die Band the journey of Eric Taylor ins Spiel. Mir sollte das natürlich sehr recht sein 😀
Die Parkplatzsituation rund um die Paraplufabrieken ist – gelinde gesagt – ziemlich schwierig, vielleicht liegt das aber auch daran, dass es Samstagabend ist und in der Nähe noch einige „Konkurrenzveranstaltungen“ stattfinden. So muss ich also doch einige Minuten laufen, nachdem ich mein Auto abgestellt habe, aber als ich dann vor Ort eintreffe, haben die Jungs von Magma Waves gerade ihren Merch-Stand aufgebaut und die Jungs von the journey of Eric Taylor sind mitten im letzten Soundcheck. Zeit genug also, sich erst einmal in Ruhe an dieser ziemlich ungewöhnlichen Location umzusehen. Ähnlich wie auch am Gebäude 9 in Köln beherbergen die Paraplufabrieken nämlich mehrere kleine Shops, Betriebe und Künstlerateliers, die jetzt natürlich leider alle geschlossen sind. Im Gebäude untergebracht ist dann auch die sehr gemütliche location, in der heute die Show stattfindet. Bei dieser Gelegenheit ein herzliches „Dankeschön“ an Sebastian von the journey of Eric Taylor für dieses Foto 🙂
Bei den Jungs von the journey of Eric Taylor weiß ich schon langsam nicht mehr, was ich schreiben soll, um meine Begeisterung auszudrücken 😀 Aber es kann ja sein, dass jemand die vorangegangenen Konzertberichte – ich darf die Jungs heute zum vierten Mal live erleben – noch nicht gelesen hat. Man stelle sich also wunderbare Post Rock-Melodien à la Tides From Nebula oder Besides vor, die zum Abtauchen in ganz andere Welten einladen. Da entdeckt man dann ganz tief auf dem Meeresgrund wundersame Geschöpfe und auch schimmernde Formationen, die man sich dann, begleitet vom schönen Spiel von Andi und Manuel an den Gitarren, lange Zeit intensiv anschaut. Dann sagt aber die Taucheruhr, dass es langsam Zeit ist aufzusteigen. Oben angekommen ist die See rau geworden, die Wellen türmen sich hoch auf und man wird umhergeworfen. Der Bass von Sven wummert, Sebastian geizt nicht mit Doublebass, headbanging ist angesagt bei den Metal-Klängen, in die die Songs von the journey of Eric Taylor mal mehr mal weniger unvermittelt übergehen. Aber jede raue See beruhigt sich auch wieder, und man kann entspannt bis zum Horizont schauen. So liefern die vier also wieder mal eine tolle Show, und bei einigen Gesprächen mit den Gästen der Paraplufabrieken, die in einem wilden Gemisch aus deutsch, englisch und holländisch ablaufen, sehe ich auch viele nach oben gereckte Daumen. Die Sprache braucht dann keine Worte 😀
Die aus Duisburg stammenden Magma Waves sehe ich heute ebenfalls zum vierten Mal, auch von den Jungs kann ich nicht genug kriegen. Heute ist die letzte Show im Rahmen der Tour 2017, die natürlich auch das gerade veröffentlichte Debütalbum …and who will take care of you now? promoten soll. Im Rahmen dieser Tour habe ich sie auch bereits bei ihrer ersten Show in Duisburg gesehen, so schließt sich also der Kreis. Und wie auch in Duisburg geben sich die Jungs auch mit der Bühnendeko wieder viel Mühe, die kleinen Lampen werden genauso sorgfältig drapiert, wie auch die eigens mitgebrachten Scheinwerfer, Stroboleuchten und die Nebelmaschine, dann alle Deckenschweinwerfer aus. Wunderbar anzusehen, für mich mit meinen Kameras wieder mal spannend… Wie oben schon geschrieben, gibt es heute einige andere Veranstaltung in der Umgebung, so dass auch Magma Waves leider nicht wirklich vor vollem Haus spielen, aber diejenigen, die da sind, werden reich belohnt. Fünf der insgesamt sieben auf Album …and who will take care of you now? befindlichen Songs werden uns heute präsentiert, und die Jungs haben eine gute Wahl getroffen. Von der Besetzung her genau gleich aufgebaut, wie the journey of Eric Taylor sind ihre Songs denen der Krefelder Jungs so ähnlich und doch so verschieden. Ja, das geht! 😀 Wunderbar dahinfließende Passagen feiner Post Rock-Klänge, bei denen man sich im ruhigen Wasser treiben lassen kann und keine Angst haben muss, unterzugehen. Und dann merkt man schon, wie es an der Wasseroberfläche unruhiger wird, ein Wellengang kommt auf, noch schwebt man nur auf und ab, aber die großen Wellen kommen noch. Das sind aber keine garstigen Brandungswellen, die über einem zusammenschlagen und drohen, einen in die Tiefe zu reißen, sondern man wird ganz sanft hoch auf den Wellenkamm gehoben und hat so ein wunderbares Kribbeln im Magen. Wenn dann Ansgar, Josua und Mathias so wunderbar im Gleichklang spielen, während Dennis von hinten die Toms und die Becken bearbeitet oder auch mal zum Schellenring greift, das ist Balsam für die Seele. Auch Magma Waves wandeln mit Bedacht auf dem weiten Feld des Post Rock und machen dabei auch gern mal Ausflüge in das Reich des Ambient, holen sich Inspiration aus dem Post Metal oder greifen auch mal in den bunten Haufen des Alternative Metal. Und nicht nur bei Magma Waves frage ich mich immer wieder: Wie machen die das, ohne Gesang so wunderbar zu unterhalten und einen alles um sich herum vergessen zu lassen? Nicht vergessen darf man leider auch heute den Blick auf die Uhr, viel zu schnell ist auch dieses Set gespielt, und die vier Jungs dürfen sich den herzlichen, weil wohlverdienten, Applaus von uns anhören.
Jetzt geht es für alle daran, die eigenen Sachen wieder in die Autos zu verstauen. Für einige sehr nette Gespräche ist aber natürlich immer Zeit, und so dauert es bei mir dann auch noch etwas länger, bevor ich wieder in Richtung Heimat starte. Bei dem Gedanken daran, dass wir jetzt alle in die gleiche Richtung und sogar in die gleichen Städte fahren, uns aber heute hier für diese Show in den sehr gemütlichen Paraplufabrieken in den Niederlanden getroffen haben, muss ich dann doch ein wenig grinsen…