Trapeze: „Lost Tracks Vol. 1“ erscheint am 24.11. bei Metalville Records

Nachdem sich die englische Rockband Trapeze im Jahr 1994 endgültig auflöste, hinterließ sie eine Reihe von mittlerweile klassischen Alben. Ihr Einfluss auf andere Bands war immens, und einzelne Mitglieder wurden selbst Teil von Rockgrößen wie Deep Purple, Whitesnake, Judas Priest und Uriah Heep. Aber ihre Geschichte von Trapeze ist noch nicht zu Ende erzählt, wie Lost Tapes Vol. 1 bald enthüllen wird!

Es sind Tracks, die während diverser Tourneen sowie vor und nach Albumveröffentlichungen aufgenommen wurden. Großartige Songs, die gehortet, aber nie veröffentlicht wurden, da die Band in verschiedenen Besetzungen unermüdlich live spielte und nur selten zu Hause war.

Gitarrist Mel Galley brachte all diese Bänder mit zu seinem älteren Bruder Tom. Dort überprüften sie (als Co-Autoren vieler der bekanntesten Trapeze Songs) die Aufnahmen. Mel war dabei so vorausschauend, die Aufnahmen bei Tom zur Aufbewahrung zu lassen, damit sie nicht verloren gehen konnten.

„Einer von Mels letzten Wünschen vor seinem Tod war, dass ich mich mit Trapeze-Manager Tony Perry zusammentue um all diese Dinge zusammenzustellen“, sagte Tom Galley, welcher später die gefeierten Phenomena Alben produzierte, „und das haben wir getan!“

Lost Tapes Vol. 1 bietet die Gelegenheit, Trapeze mit seiner ganzen ursprünglichen Energie zu hören, welche zeigt, dass zwischen den beteiligten Musikern noch viel mehr ungenutztes Potenzial schlummerte, als man bisher angenommen hatte.

Durch ihre Pionierarbeit in Sachen Heavy-Funk-Rock-Sounds, wie er später von The Red Hot Chilli Peppers, Extreme und anderen aufgegriffen wurde, brach Trapeze in den 70ern die Türen in ganz Amerika auf.

So hatten Glenn Hughes (Gesang, Bass), Mel Galley (Gitarre, Gesang) und Dave Holland (Schlagzeug) kaum Zeit zum Verschnaufen, als sie sich in die Studios begaben, um eine Reihe einzigartiger Songs aufzunehmen, die sich nun auf Lost Tracks Vol. 1 wiederfinden, ebenso wie Tracks, die später in den Garage Studios in Großbritannien während ihrer Re-Union in den 90er-Jahren aufgenommen wurden.

Der schrille Hardrocker Breakdown stammt aus dieser erwähnten letzten Phase. „Hier singt Glenn, und seine Stimme ist gleich eines Weltwunders!“ bemerkte Tom. Und das ist sie wirklich, denn der Song klingt auch heute noch ungeheuer frisch und zeitgemäß. Aus der gleichen Zeit stammt auch Don’t Let Them Push You, bei dem Mel den Leadgesang übernimmt.

Auf den älteren Tracks des Trios, mit Songs wie Bad Kid From School und Enough Is Enough, ist es der klassische Sound der Band, den man gerne wieder hört. „Es gelang mir diesen funkigen Heavy-Rock-Sound aus diesen alten Bändern herauszuholen, und das ist es, was ich den Trapeze-Stil nenne!“ Wie Tom erzählt, war Catching Up On You ursprünglich ein Instrumental, bevor man beschloss, doch den Gesang hinzuzufügen. Diese Tracks umfassen sowohl die pulverisierende als auch die nuancierte, emotionale Seite der Band.

Anfangs gestartet als fünfköpfige Band, welche von The Moody Blues gefördert wurde, gingen Galley, Holland und der ursprüngliche Keyboarder Terry Rowley in die Aufnahmestudios von 10cc. Und einige der Songs aus diesen Sessions werden nun zum ersten Mal das Licht der Welt erblicken. „Destiny und Lights Of Tokyo waren Songs, die damals übersehen wurden und so nie auf einem Album landeten“, erinnert sich Tom. Die Tracks waren wichtige Wegbereiter auf der Reise der Band und nahmen die härteren Rock- und Progressive-Sounds vorweg, mit denen die Band ab dem Medusa Album von 1970 Anerkennung finden sollte.

Nachdem Hughes zu Deep Purple gewechselt war, übernahm Mel Galley das Ruder, der sowohl sang als auch Gitarre spielte. Mel holte außerdem den Bassisten Pete Wright und den zweiten Gitarristen Rob Kendrick in die Band. Dies war der Beginn ihrer 1974er Billboard-Chart Hot Wire Ära, während derer sie in den folgenden Jahren in Studios wie Island zahlreiche Tracks aufnahmen. Going Home ist eine feurige, arenataugliche Alternativversion des Klassikers vom Hot Wire Album und ein Indiz, warum die Rolling Stones damals Trapeze als Support ausgewählt hatten.

Über So In Love sagt Tom: „Wenn du dir Chances auf dem zweiten Trapeze Album anhörst, erkennt man So In Love mit einem anderen Text, gesungen von Glenn. Und Mel singt diese Version hier“.

Auch bei Lover zeigt sich der Gitarrist als Sänger in hervorragender Form. Diese Mischung aus Funk-Rock und ein wenig Soul hätte eigentlich eine Single sein sollen, damals, als Musik noch ohne Angst vor Genregrenzen über den Äther ging und allein der gute Geschmack zählte.

Als Kendrick zu Budgie wechselte, übernahm Pete Goalby das Mikrofon. Seine beeindruckende Ausstrahlung gab Galley die Möglichkeit, seine Stimme zu schonen. Aus dieser goldenen Zeit der späten 70er-Jahre stammt der Mainstream-Appeal von You’ve Got It und Who Do You Run To, während Cool Water glatt, funky und mit einer Blues-Rock-Kante daherkommt, angesiedelt irgendwo zwischen The James Gang und Little Feat zu ihrer Blütezeit. Mel hat eine Originalversion geschrieben und gesungen, aber dies ist eine Version, in der er und Pete gemeinsam singen. Außerdem ist Terry Rowley an den Keyboards zu hören“, erinnert sich Tom und verweist dabei auf die anhaltende Verbundenheit zwischen den ehemaligen Bandmitgliedern. bevor er abschließend anmerkt:
„Diese Sammlung von Aufnahmen zeigt nicht nur, wie gut die verschiedenen Besetzungen waren, sondern fängt auch die Leidenschaft und Spannung bei der Entstehung der Songs selbst ein.“

Trapeze war eine Band, die niemals stillstand. Hätten Zeit und Umstände es besser gemeint, können wir uns gut vorstellen, welche Höhen Trapeze erreicht hätte.

Wie die Hörer entdecken werden, enthält Lost Tracks Vol. 1 Songs, die ebenso erstklassig sind wie die auf den früheren Alben. Und einige dieser Tracks werden sich wahrscheinlich genauso zu Klassikern entwickeln.

Lost Tracks Vol. 1  Tracklist
1. Cool Water
2. Lover
3. Breakdown
4. Don’t Let Them Push You
5. Destiny
6. Lights Of Tokyo
7. So In Love
8. Bad Kid From School
9. Catching Up On You
10. Do You Understand
11. Enough Is Enough
12. You’ve Got It
13. Who Do You Run To
14. Going Home