Artist: Warrant
Herkunft: Düsseldorf, Deutschland
Album: The Speed Of Metal
Genre: Speed Metal, Heavy Metal, Power Metal, Thrash Metal
Spiellänge: 43:16 Minuten
Release: 10.10.2025
Label: Massacre Records
Link: http://warrant.band/
Bandmitglieder:
Gesang & Bass – Jörg Juraschek
Schlagzeug – Marius Lamm
Gitarre – Adrian Weiss
Gitarre – Michael Dietz
Tracklist:
- Blood Moon Prelude
- Cut Into Pieces
- Demons
- Falling Down
- Windy City
- Cry Out
- Salvation
- Regain The Fire
- It’s Up To You
- Scream For Metal
Was ist denn mit Warrant los? 1985 die EP First Strike und die LP The Enforcer, dann Bandauflösung. 1999 Neugründung und 2014 Metal Bridge. Jetzt 2025 The Speed Of Metal. Hat die Truppe die Arbeitswut gepackt? Der 15-Jahre-Rhythmus passt nicht mehr. Das vierte große Ereignis folgt bereits elf Jahre nach der zweiten vollen Scheibe. Spaß beiseite, natürlich verdienen die Herren um Jörg Juraschek mit ihrem musikalischen Output nicht ihren Lebensunterhalt. Manche Menschen gehen als Hobby zum Fußball, andere Menschen spielen in einer Metalband und veröffentlichen Platten. Es geht auch 2025 um eine spezielle Mischung aus Thrash-, Speed-, Power- und Heavy Metal. The Speed Of Metal ist etwas irreführend. So schnell sind Warrant gar nicht im Vergleich zu der einen oder anderen Speed-Metal-Band.
Nach dem Intro liefert Cut Into Pieces schon Speed Metal, aber die Gesangslinie ist eher im Heavy Metal oder Power Metal zu verorten. Das ändert sich mit Demons, bei dem Thrash durchblinzelt, der Refrain aber trotzdem melodisch daherkommt und es nicht nur auf die Zwölf gibt.
Spätestens mit dem Anfang von Falling Down ist klar, dass Warrant 2025 kein reiner Hochgeschwindigkeitszug ist. Fast schon rockig geht es los, dann wird der Schalter aber umgelegt und eine Mischung aus Thrash und Heavy Metal bahnt sich ihren Weg, wobei das Tempo songdienlich dosiert wird und es wie bei den beiden Vorgängern nicht nur aufs Gesicht gibt.
Kennt jemand noch die Band The Sweet mit Sachen wie Fox On The Run und Block Buster aus den 70ern? Windy City haben die auch geschrieben, das Warrant covern, aber in ihrem eigenen Style. Das Glam-Rock-Gewand erklingt auch, aber insgesamt bewegen die Herren das Stück mehr zum klassischen Metal mit interessanten und eingängigen Riffs. Wer das Original kennt, wird an der metallischen Variante seine Freude haben.
Auch Cry Out ist für Speed- oder Thrash Metal mit einer Laufzeit von sechs Minuten überdimensioniert. Heavy Metal, durchaus melodisch, dazu harte Riffs und eine ordentliche Prise Thrash und Speed. Warrant sind 2025 speziell. Im hinteren Drittel zieht das Quartett das Tempo mit Slavation und Regain The Fire an, bleibt aber jederzeit zugänglich mit einem klaren roten Faden.
Nach einem The-Sweet-Cover covern sich Warrant selbst. Allerdings ist It’s Up To You noch nicht veröffentlicht, stammt aber aus dem Jahr 1988 und erlebt mehr als 35 Jahre später eine Neuauflage. Das Ding verlässt die Speed- und Thrash-Metal-Schlagseite, es gibt eingängigen Classic Metal mit einer Prise Rock ’n’ Roll. Das Stück hat fast Ohrwurmqualität und lotet die Grenzen der Platte aus. Der Schlusspunkt nennt sich Scream For Metal, der mehr Tempo bietet, aber trotzdem wie sein Vorgänger als Headbanger rüberkommt und für die kommende Setlist gesetzt sein dürfte.