36 Crazyfists Lanterns Europe Tour 2018 am 28.01.2018 in Die Stadtmitte, Karlsruhe

“36 Crazyfists Lanterns Europe Tour 2018 am 28.01.2018 in Die Stadtmitte, Karlsruhe“

Eventname: Lanterns Europe Tour 2018

Headliner: 36 Crazyfists

Vorband(s): 68, All Hail The Yeti

Ort: Die Stadtmitte, Karlsruhe

Datum: 28.01.2018

Kosten: 28,00 € AK

Genre: Metalcore, Alternative Metal

Besucher: ca. 400

Veranstalter: Odyssey Music (http://www.odyssey-music.net/)

Never change a winning Team – eine Redensart, die sich scheinbar nicht nur auf die Welt des Sports bezieht, sondern auch auf die der Musik. Zumindest bei den 36 Crazyfists. Als die Band vor einigen Jahren in Karlsruhe war, haben die fünf Musiker nicht nur in der gleichen Location gespielt, wie am vergangenen Sonntag. Ein Blick auf die rechte untere Ecke des Tourplakats der Lanterns EU Tour 2018 hatte etwas Vertrautes. Die Jungs aus Alaska hatten sogar wieder den gleichen Support im Gepäck: All Hail The Yeti aus Hollywood.

Allerdings haben die 36 Crazyfists dieses Mal auf einen lokalen Support verzichtet und dafür noch eine weitere Band aus den Staaten mitgebracht 68. Das Duo aus Atlanta war der Paradiesvogel des Abends. Nicht nur, weil die beiden Musiker in ihren Anzügen – im Gegensatz zu den anderen Bands – so gar nicht nach Rock’n’Roll aussahen. Auch musikalisch war das Duo sehr eigensinnig. Neben durchaus groovigen Parts, von denen ich gerne mehr gehört hätte, haben Schlagzeuger und Sänger/Gitarrist viel mit der Loop Station herumgespielt und eine Mischung aus Royal Blood, Jack White und einer Handvoll Clowns dargeboten, was bei dem Publikum eher zu Ver-Wunderung statt Be-Wunderung geführt hat.

Die Jungs von All Hail The Yeti hatten ihre liebe Mühe das Publikum wieder zurück in die grobe Richtung des Abends zu lenken. Als die stetig mehr werdende Menge einigermaßen justiert war, fingen die ersten Reihen langsam an ein bisschen in Bewegung zu kommen. Bei Songs wie Mr. Murder oder Slow Season, bekam das Publikum dann kleinere Energieschübe, sehr zur Freude der Band. Als Publikum und Band dann zu einer Einheit verschmolzen sind, war leider schon das Ende der Jungs aus Hollywood gekommen.

Das größte Highlight lag dabei noch vor dem Publikum: 36 Crazyfists. Auch die Band brauchte noch mal eine Weile, um die Menge auf Betriebstemperatur zu bekommen. Aber auch die Band selbst, rund um den etwas fülliger und älter gewordenen Brock Lindow brauchte ein bisschen, um in die Spur zu finden. Nach zwei bis drei Songs waren Publikum und Band auf Vollgas gepolt. Auch wenn Sänger Brock Lindow optisch in die Jahre gekommen ist, seine Stimme scheint sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt zu haben. Vor allem bei den klaren Gesangsparts saß gefühlt jeder Ton. Bei den Klassikern wie End Of August, Bloodwork, Slit Wrist Theory, I’ll Go Until My Heart Stops lies der Großteil des Publikums es sich natürlich nicht nehmen, selbst aus vollen Kehlen mitzusingen. Vom neuen Album Lanterns gab es indes nur wenig zu hören. Aber wen wundert’s. Die Band verlässt sich halt auf Ihre Erfolgsgaranten. Wahrscheinlich wird das auch bei der nächsten Tour wieder so sein.