“Perfektes Konzert ohne Bonusmaterial!“
Artist: Judas Priest
Herkunft: Birmingham, England
Album: Epitaph
Spiellänge: 142 Minuten
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Release: 24.05.2013
Label: Legacy/Sony Music
Link: http://www.judaspriest.com/
Produktion: Gefilmt und aufgenommen im Hammersmith Apollo in London am 26.05.2012
Bandmitglieder:
Gesang – Rob Halford
Gitarre – Glenn Tipton
Gitarre – Richie Faulkner
Bassgitarre – Ian Hill
Schlagzeug – Scott Travis
Tracklist:
- Battle Hymn
- Rapid Fire
- Metal Gods
- Heading Out To The Highway
- Judas Rising
- Starbreaker
- Victim Of Changes
- Never Satisfied
- Diamonds And Rust
- Prophecy
- Night Crawler
- Turbo Lover
- Beyond The Realms Of Death
- The Sentinel
- Blood Red Skies
- The Green Manalishi (With The Two Pronged Crown)
- Breaking The Law
- Painkiller
- The Hellion
- Electric Eye
- Hell Bent For Leather
- You’ve Got Another Thing Coming
- Living After Midnight
Wenn man mir die Aufgabe geben würde, fünf Bands nennen zu müssen, die für das heutige Bild des Metals verantwortlich sind, würden Judas Priest mit Sicherheit auch darunter fallen. Da das letzte Album im Jahr 2008 erschienen ist, ist es um so schöner, von der britischen Band in ihrem Jubiläumsjahr (Judas Priest wird dieses Jahr vierzig!) mal wieder etwas Neues zu hören.
Fans werden mit Sicherheit schon ahnen, dass es hier nicht um eine neue LP geht, sondern um eine brandneue Live-DVD, die am 26. Mai 2012 im Hammersmith Apollo in London aufgenommen und gefilmt wurde.
Zu hören bzw. zu sehen gibt es das gesamte 142minütige Konzert der Birminghamer Band. Für die Setliste hat man sich bei so quasi alle Langspielern der Band bedient. So dürfen Rocka Rolla (1974), Sad Wings Of Destiny (1976), Stained Class (1978), Point Of Entry (1981), Defenders Of The Faith (1984), Turbo (1986), Ram It Down (1988), Angel Of Retribution (2005) und das neueste Album Nostradamus (2008) jeweils nur einen Songs beisteuern. Sin After Sin (1977) und Hell Bent For Leather/ Killing Machine (1979) steuern jeweils zwei Titel dazu, während Screaming For Vengeance (1982), Painkiller (1990) jeweils drei und das erfolgreichste Album British Steel (1980) sogar mit vier Songs in der Setliste an diesem Abend vertreten sind.
Bühnentechnisch lies Judas Priest so quasi alles ankarren, was zur Zeit an Bühnentechnik möglich ist und das, ohne dabei überladen auszusehen. Die Leinwand, welche den zentralen Hintergrund ausfüllt, zeigt je nach Song mal das Albumcover und mal einfach ein paar nette Bildeffekte, während die Zuschauer von Bodennebel, Hasern, Pyrotechnik und sogar einigen Lasern lichttechnisch in die richtige Stimmung versetzt werden.
Musikalisch wird man (solange man eine gute 5.1 Surround Anlage hat) aus dem Wohnzimmer in die Halle teleportiert, denn die Abmischung ist so dermaßen gut gelungen, dass man wirklich das Gefühl bekommt, mitten in der tobenden Menge zu stehen. Dieser Effekt kommt vor allem bei den ”Evergreens” der Band Breaking The Law und Living After Midnight besonders gut rüber. Und da die Songs komplett vom Publikum gesungen werden, wird einem das ein oder andere mal die Gänsehaut den Rücken runterlaufen.
Ein wenig auffällig ist, dass Sänger (und Metal-Gott) Rob Halford häufig stark vorgebeugt singen muss. Ob das nun am Alter liegt (der Gute wird im August sage und schreibe 62 Jahre alt) oder einfach nur daran, dass es nicht wirklich einfach ist, Songs wie Painkiller und Diamonds And Rust zu singen und dabei jeden Ton zu treffen, lasse ich mal außen vor.