Artist: Vultures Vengeance
Herkunft: Rom, Lazio, Italien
Album: Dust Age
Genre: Epic Metal, US Power Metal, Heavy Metal, Progressive Power Metal
Spiellänge: 41:27 Minuten
Release: 21.02.2025
Label: High Roller Records
Link: https://vulturesvengeance.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Tony T. Steele
Schlagzeug – Damian Rage
Gitarre – Tony L.A. Scelzi
Bass – Matt Savage
Tracklist:
1. Dust Age
2. Queen Of The Last Light
3. Those Who Sold The World
4. Reign Of Severance
5. City Of A Thousand Blades
6. The Exiled
7. The Foul Mighty Temple Of Men
8. It Holds
Metallische Kost aus Italien. Viele Fans rümpfen schnell die Nase und denken an Rhapsody oder ähnliche Vertreter, die mit bombastischem Sound und ordentlich Zucker um die Ecke kommen. Die Römer Vultures Vengeance liefern einen ganz anderen Ansatz. Epischer Grundton, knarzende Gitarren und einen ordentlichen Schwung klassischer Metal. Die Italiener kochen ihr eigenes Süppchen, in dem Cirith Ungol oder Manilla Road genauso zu finden sind, wie komplexere Strukturen in Richtung US Power Metal. Selbst eine Prise Running Wild darf in dem Gebräu nicht fehlen. Das klingt nach einem durchgekauten Gemüsegarten, kann auf Platte aber punkten. Doch der Reihe nach:
Der Titeltrack Dust Age eröffnet die guten 40 Minuten Vultures Vengeance. Mit ordentlich Tempo und hohen Vocals orientiert sich das Quartett am US-Power-Metal der 80er-Jahre. Im hinteren Teil bekommt die Nummer einen Schuss Epic, sodass sich mit einer filigraneren Saitenarbeit Ansätze in Richtung Fates Warning oder Queensrÿche ableiten lassen. Deutlich mehr Epic erhält die Königin des letzten Lichts. Hier lassen sich Parallelen zu Cirith Ungol finden, ohne dass Vultures Vengeance den doomigen Bestandteil in der Nummer haben oder Tony T. Steele einem Tim Baker das Wasser reichen könnte.
Hatten wir schon klassischen Heavy Metal? Those Who Sold The World könnte anfänglich auch von einem alten Judas Priest oder Running-Wild-Album stammen. Im weiteren Verlauf dreht der Track in Richtung Epic und Progressivität. Der Gesang macht den Unterschied. Steele probiert viel, kann aber mit den Größen der 80er-Jahre nicht mithalten.
Nichts ist beständiger als der Wechsel. Galoppierend geht es mit Reign Of Severance weiter, genauso wie mit dem Spagat zwischen epischer und klassischer metallischer Kost. Der Anfang von City Of A Thousand Blades deutet zunächst auf die große Schlachtenhymne. Wie bereits bei den Vorgängern scheint Steele gesanglich nicht in der Lage, eine derartige Hymne, wie es zum Beispiel Triumpher auf Spirit Invictus umsetzen, zu kreieren. Der ins Kreischen übergehende Gesang wirkt nicht unbedingt stimmig zur Melodie, sodass die Nummer insgesamt gewöhnungsbedürftig, aber auch interessant und positiv andersartig ist. The Exiled nimmt die epischen Momente zurück und tendiert zum klassischen Metal, bleibt insgesamt abwechslungsreich mit Schlenkern zum progressiven Power Metal.
In Richtung Scheibenende knüpft The Foul Mighty Temple Of Men an seinen Vorgänger an. Der Track ist unorthodox und liefert eine eigene Note, wird aber nicht in jeden Gehörgang passen. Der Schlusspunkt nennt sich It Holds, der mit dem balladesken Einstieg nochmals einen neuen Klangkosmos auftischt. Im weiteren Verlauf geht es in Richtung epischen Metal und insgesamt gehört It Holds zu den interessanten und mutigen Nummern auf der LP.