Artist: Revocation
Herkunft: USA
Album: New Gods, New Masters
Spiellänge: 44:21 Minuten
Genre: Tehnischer Death Metal
Release: 26.09.2025
Label: Metal Blade Records
Link: https://www.facebook.com/Revocation
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – David Davidson
Gitarre – Harry Lannon
Bassgitarre – Alex Weber
Schlagzeug – Ash Pearson
Tracklist:
1. New Gods, New Masters
2. Sarcophagi Of The Soul
3. Confines Of Infinity (feat. Travis Ryan, Cattle Decapitation)
4. Dystopian Vermin
5. Despiritualized
6. The All Seeing (feat. Gilad Hekselman)
7. Data Corpse
8. Cronenberged (feat. Jonny Davy, Job For A Cowboy)
9. Buried Epoch (feat. Luc Lemay, Gorguts)
Ach ja, Revocation aus Boston, USA, sind auch schon seit 2006 dabei und haben irgendwie nie den Status erreicht, den sie verdient haben, zumindest hier bei uns. Vielleicht täusche ich mich da auch, aber in ihrer Karriere haben sie schon richtig geile Alben herausgebracht und diese wurden natürlich auch gefeiert, vor allen von den Fans der technischen extremen Variante. Acht richtig fetzige Alben pflastern ihren Weg und alle konnten mich überzeugen. Nach dem Album namens Revocation wechselte man von Relapse Records zu Metal Blade und dort ist man bis heute. Seit 2025 sind Alex Weber (Bass, Ex-Obscura) und Harry Lannon (Gitarre, Cognitive) mit dabei. Nun also das neunte Album mit neuen Mitgliedern. Ich denke aber mal, dass sie ihre Marschrichtung nicht ändern werden.
Los geht es mit dem Namensgeber. New Gods, New Masters. Druckvolle, langsame Drums gesellen sich zu den Gitarrenvorspielern und dann darf die Doublebass ihre ruhigen Kreise ziehen. Schon jetzt spürt man die kraftvolle Produktion. Break und los geht die wilde Sau. Im Midtempo mit screamigen Vocals, die sehr aggressiv klingen, und mit technischem Riffing marschiert man vorwärts. Wieder darf kurze Zeit später die Doubelbass ran, um dann endlich den Knüppel für sich sprechen zu lassen. Wieder ein Break und dann hört man von ganz weit hinten eine höher gestimmte Gitarre. Nun begibt man sich in einen eher cleanen, progressiven Moment, zaubert dann ein geiles, melodisches Solo hervor und breitet dieses aus. Sehr atmosphärisch und klassisch angehaucht. Technisch natürlich auf hohem Niveau, ohne jetzt komplett abzudriften. Break, Gitarre vorweg und Attacke. Jo, das macht absolut Laune. Dieser druckvolle, von der Doublebass getragene Groove schockt ohne Ende. Kleines Break mit Beckenbetonung und dann erneut ab in die Vollgasabteilung, um dann noch einmal den Groovehammer schwingen zu lassen. Geiler Einstieg.
Sarcophagi Of The Soul legt sich dann technisch so richtig ins Zeug. Abgehacktes Riffing, Stopp and Go im Gitarrensektor, während die Drums so richtig drücken. Hier zeigen sie mal wieder ihr technisches Vermögen. Aber man klingt nie so, als ob man sich verläuft, sondern hat auch immer die Brutalität im Auge. Dieser Midtempopart mit der Doublebass-Attacke macht einfach nur Spaß und bei ihnen weiß man nie, was als Nächstes kommt. Aber man klingt nie wirr oder durcheinander, sondern man hat ein gutes Gefühl, wie man einen Song aufbauen muss. Schon ziemlich sick wechselt man von einem feinen Blastbeat in diesen druckvollen Midtempopart und hat immer kleine Breaks dabei. Schockt. Geht schon in die Magengegend. Inhaltlich geht es um die Sucht nach Technologie, vor allem um unseren Umgang mit Smartphones.
Auch Confines Of Infinity fängt eher ruhig, aber nicht chillig an. Man drückt und zwickt und baut eine gewisse bedrohliche Situation auf, um dann den Knüppel wieder sprechen zu lassen, natürlich mit technischem Riffing. Und zack, ab in einen Breakdown-Part, der seinen Namen auch verdient hat. Absolut fett und am Ende angekommen, wiederholt man den vorherigen Knatterpart und bietet eine gewisse Abwechslung, weil man dann wieder einen Breakdown-Moment anbietet, der am Ende recht wirr und krank wird, auch stimmlich, und in ein verspieltes und melodisches Solo übergeht. Sehr emotional irgendwie. Dieses lässt man dann ausklingen und wechselt wieder in die langsame Abteilung. Wuchtig und zerstörerisch. Die aggressiven Vocals passen dann wie die Faust aufs Auge. Damit es richtig finster und böse wird, hat man sich als Gastsänger Travis Ryan (Cattle Decapitation) dazugeholt. Gute Idee.
Einen weiteren Gastsänger haben sie beim Song Cronenberged am Start. Der gute Jonny Davy von Job For A Cowboy darf sein zartes Stimmchen ins Mikro transportieren. Spricht ja auch für die Klasse der Band. Hier geht es um ein wissenschaftliches Experiment, welches schiefgelaufen ist, und es ist eine Hommage an das Body-Horror-Genre, welches von David Cronenberg mitgegründet wurde. Das Video zu dem Song finde ich auch ziemlich cool, aber natürlich können sie auch hier musikalisch überzeugen. Ähnlich druckvoll und intensiv mit kleinem Basspart zu Beginn. Hinzu kommt ein richtig geiles Solo. Macht Laune.