Artist: Allegaeon
Herkunft: Amerika, Denver/Fort Collins, Colorado
Album: Damnum
Spiellänge: 60:08 Minuten
Genre: Technical Melodic Death Metal
Release: 25.02.2022
Label: Metal Blade Records
Links: https://de-de.facebook.com/Allegaeon
https://allegaeon.bandcamp.com
Bandmitglieder:
Gitarre – Greg Burges
Gitarre – Michael Stancel
Gesang – Riley McShane
Bass – Brandon Michael
Schlagzeug – Jeff Saltzmann
Tracklist:
- Bastards Of The Earth
- Of Beasts And Worms
- Into Embers
- To Carry My Grief Through Torpor And Silence
- Vermin
- Called Home
- Blight
- The Dopamin Void, Pt.I
- The Dopamin Void, Pt.II
- Saturnine
- In Mourning
- Only Loss
Seit 2008 aktiv, mit Damnum die sechste Platte und in der Metalwelt trotzdem noch so was wie ein Geheimtipp. Man kann sich fragen, warum das so ist? An der Musik kann es nicht liegen. Der erste Release Fragments Of Form And Function hat trotz seines technischen Einschlags (oder genau deshalb?) gute Kritiken eingefahren. Dabei spielen die Amerikaner einen technisch, melodischen Death Metal, der bei den ersten Releases noch primär auf die Instrumente bezogen war. Vergleiche mit Dark Tranquility und allgemein der schwedischen (vor allem Göteburger) Szene wurde in der Vergangenheit gezogen. Seitdem hat sich der Stil von Allegaeon weiterentwickelt. Die Tendenz nach Schweden ist aber geblieben.
Als Erstes sticht besonders heraus, dass das Album glasklar produziert ist und trotzdem eine gewisse Organik und Charme hat. Durch Akustikgitarrenpassagen erhält das Album eine gewisse Wärme, welche im Gegensatz zu den technischen Death Metal Passagen stehen. Letztere haben natürlich noch die Oberhand auf dem Album. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass das muntere Geschredder auf den Gitarren hinten runterfällt. Hier ist man sich treu geblieben.
Muntere Spielereien und Experimente müssen aber trotzdem sein und so kommt jedes Instrument auf seine Kosten. Besonders Brandon Michael (Bass) hat hier gut gesetzte Einlagen, die man nicht erwartet, aber extrem gut herausstechen. Entweder sind dies kleine Melodieläufe als Intro, oder in Ballerparts zaubert Brandon Michael noch einen kleinen Lauf dazu (Vermin). Das lockert nicht nur alles auf, sondern gibt den Anreiz, einen Song häufiger zu hören, um alles zu entdecken.
Selbst bei Songs, bei denen man am Anfang denkt: „Okay, der Blastbeat gibt schon mal eine gute Keule vor“, schaffen es Allegaeon doch noch was aus dem Hut zu zaubern. Hier sei der Song Blight erwähnt, der im Mittelteil eine längere Klavierpassage hat, die mich persönlich sehr stark an den epischen Dechristianize Part (von Vital Remains) erinnert.
Etwas ungewöhnlich, und auf dieser Platte ein relativ häufig eingesetztes Stilmittel, ist der Clean Gesang von Riley McShane. Im Gegensatz zur ersten Platte eine deutliche Wendung beim Gesang.
Gleich beim Opener Bastards Of The Earth wird dies dem Zuhörer quasi aus dem Nichts präsentiert. Wenn man nicht damit rechnet, kann das den Zuhörer kurz aufhorchen lassen. Ihr seid also gewarnt und könnt nun solche Parts ohne zu erschrecken genießen.
Wie schon erwähnt, ist die Liebe zum modernen schwedischen Death Metal nicht abstreitbar. Und ganz ehrlich, bei dem Song Called Home wird dies einmal mehr deutlich. Denn der kann zu 100 % auch von Opeth sein. Selbst die Stimme ist so täuschend ähnlich! Die Inspiration ist klar.