Autopsy – Born Undead

„Phasenweise zu kernig und roh!“

Artist: Autopsy

Album: Born Undead (DVD)

Spiellänge CD: 293 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 31.08.2012

Label: Peaceville Records

Link: http://www.autopsydeathmetal.com/

Bandmitglieder:

Schlagzeug,Gesang – Chris Reifert
Gitarre, Gesang – Eric Cutler
Gitarre – Danny Coralles
Bass – Joe Trevisano

Tracklist DVD:

  1. Maryland Deathfest VIII 2010
  2. Maryland Deathfest VIII Rehearsals 2010
  3. Party.San Festival 2010
  4. Hole In The Sky Festival 2010
  5. Slaughter By The Water 2011
  6. Extras

Auropsy melden sich 2012 mit Bild und Ton zurück: Nach ihrer DVD Dark Crusades aus dem Jahre 2006 gibt es von der Death Metal-Legende 2012 wieder was auf’s Auge. Das meiste Material stammt von Born Undead von 2010, womit sich die Amerikaner auch das erste Mal nach unglaublichen 20 Jahren in Deutschland auf dem Party.San Open Air haben sehen lassen. Natürlich ist das nicht alles. Zwischen fünf Live-Mitschnitten tummeln sich diverse Extras, die für jeden Fan der Band lohnenswert sind, doch alles der Reihe nach!

Nüchtern betrachtet ist Born Undead edel, allein die Optik lässt keine Wünsche offen: Eine schicke Hülle umschließt das Live-Schlachtwerk der Amerikaner, die das Booklet ausschließlich für Bilder und DVD-Inhaltsangabe genutzt haben. Das Geschoss erst einmal in den DVD Player versenkt, erblickt der Konsument ein überschaubares Menü. Wählt man den ersten Punkt „Biographie“, führen Autopsy durch die eigene Geschichte mit musikalischer Untermalung und kleinen Berichten, Interviews und Statements der Band, die für eine Menge Hintergrundwissen sorgen. Wer mal zwei Stunden Zeit hat, solte sich diese Zeitreise auf keinen Fall entgehen lassen. Im wohl interessantesten Bereich „Concerts“ findet ihr das, worauf die meisten heiß sind: Das Live-Material, welches hauptsächlich 2010 eingespielt wurde.

Hauptaugenmerk liegt beim Live-Material mit klarem Schwerpunkt beim Maryland Deathfest VIII 2010, welches 18 Tracks umfasst. Neben dem Blitzlichtgewitter von Fans und Fotografen wird man im heimischen Sessel ordentlich in die Polster gedrückt. Old School Deatl à la Autopsy wird roh durch die Boxen geballert und von einer einfachen Bühnenshow gefolgt. Etwas ungewohnt dabei Chris Reifert, der neben seinem Schlagzeug auch die Membran vom Mikrofon maltretiert – für alle festen Autopsy-Fans ist dieses Bild kein besonderes, schließlich weiß man, wo Chris‚ Platz ist und er erfüllt beide Jobs immer zufriedenstellend. Neben der allgemein rohen Handschrift kommt auf der DVD der Sound hin und wieder zu kurz, was aber erstmal nicht weiter zu stören scheint. Bis auf dem Party.San-Teil leiden alle Bereiche unter der mäßigen Aufnahmequalität, beinhalten dafür aber eine klare Autopsy-Message: Scheiß auf künstlich erzeugte Spannungen, wenn man auch einfach Fucking Death Metal spielen kann! Schließlich gab es früher auch kein PiPaPo!

Das Hole In The Sky Festival 2010 fällt echt finster aus und kratzt an einer grenzwertigen Qualität, die bereits den Spaß am Sehen ein wenig verdirbt. Neben dem fetten Auftritt vom Party.San 2010 haut auch der Slaughter By The Water 2011-Gig, welchen man sich ganz entspannt bei Bier und Whiskey auf die Ohren bzw. Augen geben kann, rein. Absolutes Highlight ist und bliebt die Show von der Schlammschlacht in Bad Berka, die vor allem beim deutschen DVD-Käufer Luftsprünge verursachen dürfte! Abgerundet werden die 293 Minuten mit extra Videos, die nochmal das ganze Autopsy-Feeling verdeutlichen.

Fazit: Ich habe nichts gegen Old School-Ambiente, welches auch ruhig kerniger ausfallen darf, wenn beim Bildmaterial aber kaum was zu erkennen ist oder Sound scheiße ist, hört der Spaß auf. Zum Glück ist genug Material auf der DVD, dass man die Punkte, die einem nicht gefallen, nicht anspielen braucht. Ansonsten ist für jeden Autopsy-Fan etwas dabei. Eine klare Kaufempfehlung möchte ich dennoch nicht aussprechen. Man sollte sich vorsichtig herantasten und die Punkte genießen, die einem gefallen, wobei der Geschmack bekanntlich bei jedem anders ist. Für mich persönlich reißt der Party.San-Bereich viel raus. Sieben von zehn Punkten sind meiner Ansicht nach für die Mühe der Amerikaner angemessen. Anspieltipps: Party.San Festival 2010
Rene W.
7
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