Artist: Belzebubs
Herkunft: Finnland
Album: Pantheon Of The Nightside Gods
Spiellänge: 53:52 Minuten
Genre: Blackened Death Metal, Melodic Black Metal, Melodic Death Metal
Release: 26.04.2019
Label: Century Media Records
Link: https://www.facebook.com/belzebubsofficial/
Produktion: von Dan Swanö (Mix + Mastering)
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Sløth
Leadgitarre – Obesyx
Bassgitarre und Gesang – Hubbath
Schlagzeug und Percussion – Samaël
Tracklist:
- Cathedrals Of Mourning
- The Faustian Alchemist
- Blackened Call
- Acheron
- Nam Gloria Lucifer
- The Crowned Daughters
- Dark Mother
- The Werewolf Bride
- Pantheon Of The Nightside Gods
Tatsächlich muss man bis ins Jahr 2002 zurückblicken, um die Ursprünge von Belzebubs zu ergründen. Zur Bandgeschichte seit dieser Zeit macht Century Media Records in der Presseinfo nicht viele Worte, so geht es gleich nahtlos zur Veröffentlichung der Debüt-7inch-Vinyl Blackened Call im Jahr 2018, die wohl so eine Art Appetizer auf das jetzt am 26.04. veröffentlichte Album Pantheon Of The Nightside Gods gelten kann. Da konnten die Belzebubs auch einige namhafte Künstler für ein Gastspiel gewinnen, um nur Desibelius, ICS Vortex und Skvllcraft zu nennen.
Sehr witzig, wie auch das ganze Konzept um die Belzebubs herum, ist deren Info auf der bandeigenen Facebook-Seite: „… JP Ahonen is the author of the graphic novel Sing No Evil (Perkeros) and Villimpi Pohjola Sunday strip, published in Finland (yes, the Moomin-head-shaped country in Scandinavia). Belzebubs is his improvised therapy project, a playground for silly ideas and an exercise in simply getting SHIT DONE. JP enjoys cooking, having a few pints with friends and getting tattooed but hates writing biographies in third person.“ Jeder trve Black Metal-Fan wird sich jetzt wahrscheinlich schon mit Grausen abwenden, ich find’s herrlich und habe auch beim Video zu Cathedrals Of Mourning tatsächlich Tränen gelacht:
Fulminant mit genau diesem Song startet das Album, und gleich den Track kann man wohl ohne Übertreibung als das bezeichnen, was Belzebubs musikalisch ausmacht. Die nahtlose Überblendung von Melodic Death Metal und Black Metal, ab und zu mal ein paar symphonische Elemente, Tempo- und Rhythmuswechsel… Belzebubs haben wohl gewählt, welcher Stilmittel sie sich aus welchem Genre bedienen und verfügen außerdem über den grandiosen Sløth am Mikrofon. Wenn man die Black Metal-Einflüsse ein wenig ausblendet, wie zum Beispiel bei Blackened Call, dem gleich folgenden Acheron oder auch The Werewolf Bride, kann man sich tatsächlich bei den Meisterwerken von Insomnium aus den Anfängen der 2000er wiederfinden, gänsehauterzeugende Growls inklusive.
So rasen die Belzebubs also mit Hochgeschwindigkeit durch die ersten drei Tracks. Da haben sie ja schon mit wohlgesetzten Tempowechseln geglänzt, aber das fast schon epische Acheron, das dann auch locker die Sieben-Minuten-Marke überschreitet, kann man in der Beziehung fast schon als progressiv bezeichnen. Das fängt schon mit dem anderthalb Minuten langen sehr ruhigen Intro an und zieht sich bis ans Ende mit den immer wieder Einzug haltenden langen und ruhigen Gitarren-Interludes durch.
Aber genug mäandert, wenn ein Song schon Nam Gloria Lucifer heisst, wird das Tempo wieder angezogen und es wird wieder um einiges schwarzmetallischer. Wie man diesen bombastischen Breitband-Sound ganz ohne symphonische Elemente und mit „nur“ zwei Gitarren, Bass und Drums hinbekommt, ist wohl eine der besonderen Fähigkeiten von Dan Swanö. Meine Begeisterung steigt tatsächlich von Song zu Song.
Ihr Pulver haben die Belzebubs aber noch lange nicht verschossen, mit The Crowned Daughters folgt tatsächlich ein Song, der zunächst mal als eine akustisch gehaltene Ballade mit dem wunderbaren Klargesang von ICS Vortex daherkommt, dann aber zum Ende hin förmlich explodiert. Diese Explosion nehmen Belzebubs dann auch gleich mit, um mit Dark Mother die nächste furiose Glanztat auf den Hörer loszulassen. Dies ist der längste Track des Albums, kommt auf über neun Minuten Spielzeit, und wartet, wie alle anderen Songs auch mit einem grandiosen Gitarrensolo auf. Und selbst während dieser neun Minuten verzetteln sich Belzebubs nicht, jede Sekunde ist eine hörenswerte, und der Track könnte auch noch weitergehen, ich würde nach wie vor begeistert lauschen.
Der Titeltrack Pantheon Of The Nightside Gods schließt die Platte im Grunde so ab, wie sie begonnen hat, nämlich mit einer wunderbaren Vermischung von Death Metal und Black Metal. Hier dürfen dann aber auch mal die symphonischen Elemente zeigen, dass sie durchaus eine Bereicherung für den Gesamtsound sein können. Dimmu Borgir und Cradle Of Filth werden laut Beifall klatschen.
Und weil es tatsächlich ein so grandioses Album ist, hier noch ein Video, nämlich das zu Blackened Call: