Dead City Ruins – Never Say Die

„Dreckiger Aussie Hardrock, der sich mit dreckigem Wasser gewaschen hat“

Artist: Dead City Ruins

Herkunft: Melbourne / Australien

Album: Never Say Day

Genre: Hard Rock, Stoner Rock

Spiellänge: 43:07

Release: 13.04.2018

Label: AFM Records

Link: http://promo.afm-records.de/en/dead-city-ruins

Bandmitglieder:

Vocals – Jake Wiffen
Guitars – Tommy Cain
Guitars – Sean Blanchard
Drums – Nick Trajanovski
Bass – Matthew Berg

Tracklist:

1. Devil Man
2. Bones
3. Dirty Water
4. Rust And Ruin
5. The River Song
6. We Are One
7. Destroyer
8. Raise Your Hands
9. Lake Of Fire

Dead City Ruins bringen am 13.04.2018 mit Never Say Die ihr 3. Album auf den Markt. Es ist ihr Erstes beim Label AFM Records.

AFM Records lässt sich bei der Veröffentlichung dann auch nicht lumpen. Erscheinen wird das Album als reguläre Jewelcase CD, als Digipack CD (mit 3 live Bonus Songs) und als limitiertes black Vinyl und purple Vinyl (beide auf jeweils 250 Stück limitiert).

Eine Hard Rock Band aus Australien muss sich doch wie AC/DC anhören – oder? Einen Scheißdreck muss sie sich wie AC/DC anhören. Dead City Ruins (DCR) haben es nicht nötig auf eine alte Dampflok aufzuspringen, nach dem Motto die alte Berta hat bald ausgedient, jetzt fahren wir den Zug genauso weiter, nur mit einer neuen Lock. Das wäre zu einfach.

Dead City Ruins machen ihren eigenen echten handgemachten dreckigen, rohen und intensiven Hard Rock. Das Ganze wird sehr druckvoll mit mächtigem Groove dargeboten.

In der Vergangenheit waren sie bereits auf Tour mit Größen wie Skid Row, Ugly Kid Joe und Mastodon. Im Januar haben sie auf einer überwältigenden Clubtour mit den Norwegern Audrey Horne auf sich aufmerksam gemacht. Ich selbst konnte sie mir in Köln im ausverkauften Jungle ansehen und einen überwältigenden Auftritt der Australier ansehen und sie persönlich kennenlernen. Hier könnt ihr es nachlesen. Da merkt man, dass es den Jungs von Dead City Ruins Spaß macht ihre Songs vor großartigem Publikum zu spielen. Eine wahrlich großartige Hard Rock Band um Frontman Jake Wiffen. In Köln erzählten sie mir, dass im Frühjahr ihr Album Never Say Die erscheinen wird, und sie wahrscheinlich danach auch wieder zurück nach Europa kommen, um es zu promoten.

Jetzt endlich habe ich Never Say Die vor mir liegen. Die Jungs können wirklich stolz sein, denn sie haben mit ihrem Album wahrlich einen großen dreckigen Hard Rock Bastard vorlegt, der euch das Schmalz aus den Ohren blasen wird.

Auf Never Say Day legen uns Dead City Ruins 9 prächtige Hard Rock Songs vor, die den besten Hard Rock Platten der Siebziger, Achtziger oder Neunziger in nichts nachstehen. Jetzt fangt nicht mit Retro oder so an. Ja könnte man meinen und hört sich manchmal auch so an. Ist es aber nicht, da hier prinzipiell nicht irgendetwas imitiert wird. Nein, die Jungs leben den Hard Rock und Rock ’n‘ Roll authentisch. Das hört man in ihren Songs. Wenn man sie dann auch mal live erlebt hat, dann spürt man es auch. Bands wie Dead City Ruins sorgen dafür, dass der Hard Rock weiter lebt.

Der starke Opener Devil Man zeigt, wo es hingeht. Dead City Ruins treffen den Teufel Crossroads, verkaufen ihre Seele, um den wahrsten Hard Rock spielen zu können. Oder nicht? Wollt ihr Belege dafür? Wie sonst sollte Jake Wiffen an diese Wahnsinnsröhre gekommen sein. Wie sonst sollten die Gitarristen Tommy Cain und Sean Blanchard solche Riffs und Soli spielen. Wie sonst sollte Bassist Matthew Berg solche Bassläufe hinlegen können. Wie sonst sollte Drummer Nick Trajanovsk, der immer mit seiner Melone rumläuft, zu diesem wahnsinnigen Drumspiel gekommen sein. Schläft Nick Trajanovsk mit seiner Melone eigentlich? Was für ein Hammer dieser Opener. Das passende Gegenstück zu Blues Pills Devil Man. Hier mit männlicher Stimme und dieses irre Lachen am Ende des Songs verrät uns, dass der Teufel mit im Spiel war!

Bones beginnt mit tiefem satten grollenden Bass, bevor die Gitarren einsetzen. Dann gesellt sich Jack Wiffens Stimme dazu, die am Ende des Songs auch richtig screamt. Der Song ist wirklich heftig mächtig. Den muss man sich in großer Lautstärke anhören. Vielleicht mal bei einem großen Open Air, denn dort würde er richtig krachen und die Menge zum Kochen bringen.

Dirty Water ist wirklich dreckiger Rock ’n‘ Roll mit mächtigem Groove und aufheulenden Gitarren. Nichts passt besser zu dreckigem Rock ’n‘ Roll als dreckiges Wasser. Sauberes Wasser hätte das Feeling kaputtgemacht, denn hier muss auch nichts rein gewaschen werden.

Rust And Ruin ist bluesgetränkt, ohne den Druck des Hard Rock zu verlieren. Hier zeigt Jack Wiffen, dass er ganz ausdrucksstark seine Voices zutage bringen kann. Das teilweise im Duell mit der Gitarre. Ganz starkes Songwriting und Songfeeling.

The River Song kommt eher ruhiger und gemächlicher daher, ohne aber auf krachende Gitarren und kraftvolle Stimme zu verzichten. Da ist eine Karawane zum Flussufer unterwegs und wird schneller nachdem sie den Fluss erblickt hat.

We Are One zeichnet sich durch prächtiges Zusammenspiel aller Beteiligten aus. Eben We Are One. Wobei die Gitarren im Mittelteil natürlich wieder aufheulen dürfen. Das Gleiche wird jedoch auch Bass und Schlagzeug erlaubt.

Destroyer zerstört dir dann wirklich die Ohren. Jetzt gibt es mit heulenden und quietschenden Gitarren mächtig was auf die Ohren. Starker Groove und basslastiges Fundament, auf dem die anderen Bandmitglieder, inklusive Sänger Jake Wiffen, ihre Runden drehen dürfen. Richtiger Hammersong, der einfach alles wegfegt. Mächtig und ausdrucksstark. So will ich Hard Rock hören. Ich wippe jetzt noch mit. Da kommt bei mir auch wieder das Livefeeling vom Januar auf. Hier ist nichts zurechtgestutzt. Die Musiker haben ihren freien Lauft. Das rockt ungemein.

Das geht auch unversehens auf den nächsten Song Raise Your Hands über. Ja und so geht der Song auch ab. Da werden die Fans beim Liveperforming regelrecht ausflippen. Und wieder diese aufheulende Gitarren und Jack Wiffens aufregende Stimme dazu. Da brodelt der Hard Rock regelrecht, ein Vulkan bricht aus.

Lake Of Fire beginnt zunächst mit filigranem Gitarrenspiel. Der Song hat irgendwie etwas Wehklagendes. Er bewegt sich zunächst im Midtempo, ist stark basslastig und kommt episch daher, bevor er am Ende dann richtig unruhig wird und an Led Zeppelins Songstrukturen erinnert. Da versucht der Song regelrecht aus dem Ruder zu laufen.

Bin jetzt noch richtig baff nach dem Hören der Platte. Bei den Songs kommt ein klasse Feeling auf. Da freue ich mich persönlich, sie wieder live zu sehen. Termine habe ich noch keine mitbekommen. Wie sie mir in Köln aber sagten, haben sie vor, nach der Veröffentlichung des Albums wieder nach Europa und auch nach Deutschland zu kommen. Schaut euch die Jungs mal an. Jack Wiffen schaut nicht nur so aus wie der junge Ozzy ….Ihre Einladung bei einem der nächsten Konzerte in Deutschland dabei zu sein nehme ich gerne an. See you boys!

Fazit: Dead City Ruins legen mit ihrem dritten Album Never Say Die einen richtigen dreckigen Hard Rock Bastard dahin. Kraftvoll, dreckig und ehrlich. Da treibt und groovt es. Ausufernde Gitarren und lebendiger Gesang. Ein wenig Blues darf auch nicht fehlen. Dead City Ruins zeigen mit Never Say Die, wie sie Rock 'n' Roll leben. Die Platte dürfte sich diesen Sommer an jedem Feuer einer Rockergang drehen. Und ganz wichtig: Obwohl aus Australien, hören sie sich kein bisschen wie AC/DC an.

Anspieltipps: Devil Man, Bones, Dirty Water
Juergen S.
9.6
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