Cadaver Shrine – Benigthed Desecration

Derbes Gebräu aus Doom und Death Metal, ohne viel Schnickschnack!

Artist: Cadaver Shrine

Herkunft: Niederlande

Album: Benigthed Desecration

Spiellänge: 39:04 Minuten

Genre: Death Metal, Doom Metal

Release: 10.02.2023

Label: Chaos Records

Link: https://gnawtheirtongues.bandcamp.com/album/benighted-desecration

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Mories

Tracklist:

  1. The Reverberation
  2. And Death Crawls
  3. Dragged Away
  4. The Black Door
  5. Tongues Spread
  6. Benigthed Desecration
  7. Faceless Abomination
  8. The Shattered Corpse

Es gibt immer mehr Einzelkämpfer in der weltweiten Metal Community. Hinter der Band Cadaver Shrine steckt ein gewisser Herr Mories, der in den Niederlanden beheimatet ist. Die Niederlande sind ja ein klein bisschen wie Schweden. Viele Bands und viele Musiker, die sich in mehreren Bands tummeln. Im Grunde ist es ja auch egal, sofern die Musik passt. Ansonsten ist oder war Mories noch bei folgenden Bands tätig: Black Mouth Of Spite, Caput Mortuum, Cloak Of Altering, Coffin Lurker, De Magia Veterum, Dodenbezweerder, Gnaw Their Tongues, Golden Ashes, Grand Celestial Nightmare, Hagetisse, Malorum, Mystagogue, Obscuring Veil, Pyriphlegethon, The Black Mysteries, The Black Vomit, The Sombre, ex-Astral, ex-Atrocious, ex-Soulwound, ex-The Nefarious Cult, ex-Under The Wings Of Belial, ex-Cauteror, ex-Eclipse, ex-Ophiuchus, Aderlating, Canticle, Druk Yul, It Only Gets Worse, Mors Sonat, Offerbeest, Pompidou, Seirom, Slavernij, Temple Mist, The Night Specter, Vetus Sepulcrum, ex-Dimlit Hate Cellar, ex-Temple Of Will. Wer will schon schlafen, wenn wer in vielen Bands spielen kann? Vielleicht der Rogga Johansson der Niederlande? 2021 brachte er mit Cadaver Shrine ein Demo heraus und nun das Debütalbum.

Dunkel und düster erhebt sich der Song The Reverberation aus seinen Höhlen und verschafft den Geneigten gleich zu Beginn ein positives Unbehagen. Sie kriechen durch den Morast und man darf sich dabei begleiten. Irgendwann kommen dann Growls dazu und nach zwei Minuten ändert sich die kriechende Richtung. Geringfügig wird das Tempo verändert. Ein cooles Riff gesellt sich dazu. Später fügt man dann eine hoch klingende Melodie hinzu, die von fiesen Screams unterstützt wird. Zwischen langsam und etwas schneller springt man hin und her und wartet mit einem gelungenen Songwriting auf. Die Gitarren sind natürlich tief gestimmt und so schwebt über allem ein gewisser Duft von Bösartigkeit, aber auch Gevatter Tod zieht seine Kreise. Auf viel Schnickschnack wird verzichtet. Man beschränkt sich auf das Wesentliche und dieses zieht einen ganz schön runter. Genau eben das, was deathiger Doom bezwecken soll.

Auch And Death Crawls geht natürlich genau in die Richtung. Wie bei allen anderen Songs auch kommen blackmetallische Elemente dazu, die das Ganze in einem sehr dunklen Gewand erscheinen lassen. Auch hier wird eine traurige Melodie mit eingebaut, die sich sehr, sehr langsam in dein Gehirn brennt und sicherlich für nicht geahnte Nachwirkungen sorgen wird. Abwarten. Ansonsten schleppt man sich wieder durch die niederländischen Kellergewölbe. Sicherlich sind auch deathige Momente am Start, aber das Hauptthema ist auch hier der Doom, gar keine Frage. Die tiefen Vocals im Zusammenspiel mit den tiefer gestimmten Gitarren machen hier mal wieder Laune und passen total ins Bild.

Auch das nachfolgende Dragged Away folgt dem Schema. Und das ist auch gut so. Manische klingende Soundkulissen durch dunkle Riffs erhellen die Nacht und ziehen dich in den Abgrund. Dann trillert die Gitarre und helles Screaming erfolgt, bis man dann mit langsamem Stakkato-Riffing wieder das Böse in einem hervorruft. Dazu wird natürlich wieder der tiefe Gesang verwendet. Die helle Gitarre erklingt wieder und erzeugt erneut diese boshafte Umgebung. Sicher sein kann man sich hier nicht. Wenn man sich fallen lässt, kann es passieren, dass man gruselige Alpträume bekommt. Der Song zieht zwar irgendwie an einem vorbei, aber hinterlässt Spuren der Verwüstung.

Das Highlight für mich stellt definitiv The Black Door dar. Groovender Midtempo Death Metal zu Beginn. Ich liebe es, wenn wie Bolt Thrower gepanzert wird. Da kommt keiner ran, auch Cadaver Shrine nicht, aber der Part ist mal so richtig geil. Hier wird die Death Metal Fahne hochgehalten. Das Drumming ist wie ein Kettenfahrzeug unterwegs und das Riffing drückt und drückt. Sehr schön. Hinzu kommt natürlich dieser typische, gutturale Gesang. Im weiteren Verlauf kommt auch flüsterndes Gekrächze dazu, zumindest klingt es so. Und natürlich dürfen auch wieder diese Melodien nicht fehlen. Am Ende gibt es ein paar anschlagende Akkorde und die Qualen haben erst einmal ein Ende.

Puh, wirklich düsteres Zeug, mit dem man sich hier auseinandersetzen muss. Zum Ende hin, so finde ich, lässt das hohe Niveau ein wenig nach, aber ansonsten bieten sie echt ein heftiges Süppchen an.

Cadaver Shrine – Benigthed Desecration
Fazit
Mastermind Mories aus den Niederlanden bietet eine echt derbe Mischung aus Doom und Death Metal an. Hier und da ein paar Ausflüge in den Black Metal Bereich und fertig ist die anstrebende Dunkelheit. In hohen Lagen werden Melodien hinzugefügt, die einem einige Alpträume verschaffen könnten. Eher old schooliger Doom/Death, der auf sonstigen Schnickschnack verzichtet und sich auf das Wesentliche besinnt

Anspieltipps: The Reverberation und The Black Door
Michael E.
8.1
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