Cadû – Psychotic Parade

Progressiver und avantgardistischer Rock ohne Wiener Schmäh

Artist: Cadû

Herkunft: Wien, Österreich

Album: Psychotic Parade

Genre: Progressive Rock, Psychedelic Rock

Spiellänge: 58:09 Minuten

Release: 13.10.2023

Label: StoneFree Records

Link: https://www.facebook.com/cadubandofficial

Bandmitglieder:

Gitarre – Clemens Hackmack
Gesang – Scharmien Zandie

Gastmusiker:

Percussion – Manuel Pitsch

Tracklist:

  1. Lucid Dreaming
  2. DANN
  3. Transition
  4. Ol
  5. Giant Head
  6. Mesmerizing Flow
  7. Psychotic Parade
  8. Dead End
  9. ??? (Hidden Track)

Am 13.10.2023 erscheint Psychotic Parade, das neue Album der Wiener Band Cadû. Veröffentlicht wird es über das ebenfalls in Wien ansässige Label StoneFree Records und ist dort in tollen Vinylvariationen erhältlich.

Seit Oktober 2016 versuchen Clemens Hackmack (Gitarre) und Scharmien Zandie (Gesang) die Grenzen konventioneller Kompositions- und Performance-Techniken zu verschieben und mit Elementen von Rockmusik zu experimentieren. Bereits 2019 erschien ihr Debüt Steelstreet. Als Livemusiker komplettieren wohl noch Florian Lukas (Bass) und Martin Pöchmüller (Schlagzeuger) die Band.

Auf die mir bisher unbekannte Band brachte mich der mir wohlbekannte Berliner Promo-Pitbull, denn der weiß natürlich, dass ich auf ausgefallene Sachen stehe. Und ja, das ist das vorliegende Album Psychotic Parade auf jeden Fall. Ich würde es einfach mal als Album mit Songs des psychotischen Wahnsinns bezeichnen, welches beim geneigten Hörer durchaus Verzückung bringen kann.

Cadû kommt aus dem (alt)Kurdischen und wird [tschaduu] ausgesprochen. Cadû bedeutet so viel wie Zauber:in, Hexe:r, Vodoo (child) , Magie. Im Promosheet findet sich folgender Satz: Psychotic Parade steht für das Abbild unserer heutigen Gesellschaft – im Wandel, im Aufbruch, im Verlassen des Alten, im Entdecken des Neuen, aber auch im Finden des Abgründigen.“ Dieser Satz kann eins zu eins für die Musik / die Songs auf Psychotic Parade übernommen werden. Cadû sehen sich zwischen heavy Riffs, progressiven Klängen und sphärisch psychedelischen Welten. Ein kompromissloser Mix mit Headbang-Faktor, aber ebenso psychedelisch und tanzbar.

Cadû sprengen mit ihren Songs geradezu die vorgegebenen Normen. Ob es nun Psychedelic Rock, Progrock, Spacerock oder was auch immer ist, es ist geradezu sensationell. Kein Song gleicht dem anderen. Was jedoch jedem Song inneliegt, ist jede Menge Power und Dynamik. Eine Ausnahme hierzu sind allenfalls der zweite Teil von Dead End und der darauffolgende Hidden Track. Auf beiden Teilen wird aus meiner Sicht dann doch etwas zu viel psychedelisch herumexperimentiert.

Wie sagt die Band selbst: „Rock ist laut, Rock ist ungemütlich, Rock ist bunt, Rock ist wild, Rock ist kein Mainstream, aber Rock ist eine Reise in die 11. Dimension!“ Ok, es ist schon eine etwas andere Dimension als auf „normalen“ Rockalben.

Songs mit coolen Trip Hop Anklängen, wie Giant Head (da fliegt mir wirklich die Rübe weg) oder Mezmerizing Flow mit partiell Indie/Folk Klängen (oh ja, da ist echt ein Flow festzustellen), oder auch ein punkig/rotziger Song wie der Titeltrack Psychotic Parade komplettieren die Skala in der Dimension Cadû.

Der eigentlich abschließende Song Dead End besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen, die allerdings durch eine Minute unterbrochen sind. Wobei der erste Teil ein geiler Avantgarde Space Rock Song ist. Der zweite Teil ist dann doch vielleicht etwas zu viel planloses Rumgejamme. Den Hidden Song würde ich als fast verzichtbar bezeichnen. Ob Dead End wirklich so gewollt war, ober ob da zufällig noch was auf Band gerutscht ist, wollte ich von der Band eigentlich erfahren. Leider warte ich da bis heute noch auf eine Antwort!

Als Vorbote zum neuen Album wurde vor Kurzem bereits das Video zum Song Lucid Dreaming veröffentlicht.

Cadû – Psychotic Parade
Fazit
Psychotic Parade, das zweite Album der Wiener Cadû, sprengt die Grenzen des Rocks. Neue psychedelische Welten mit jeder Menge Power und Dynamik sprengen die Birne des Hörers und führen mindestens zu einer Psychotic Parade. Eigentlich eine ganz tolle Sache, bei der man sich allerdings den zweiten Teil nach der einminütigen Pause des letzten Songs Dead End und den dann noch folgenden Hidden Track hätte sparen können, da aus meiner Sicht nicht unbedingt zum Rest des Albums passend. Das führt dann leider zu leichten Abzügen in der B-Note.

Anspieltipps: Giant Head, Psychotic Parade und Dead End (bis zur Pause)
Juergen S.
8.9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8.9
Punkte