Crucible Rock Fest am 17.10.2015 im Parkhaus Meiderich, Duisburg

“Eine äußerst gelungene Premiere des Crucible Rock Fest“

Eventname: Crucible Rock Fest

Bands: Daily Peace Project, Schismophilia, Dave Esser, Elvellon

Ort: Parkhaus Meiderich, Duisburg

Datum: 17.10.2015

Kosten: 10,00€ VK, 12,00€ AK

Genre: Alternative Rock, Symphonic Metal, Gothic Rock, Singer/Songwriter, Alternative Metal, Crossover

Besucher: ca. 150 Besucher

Veranstalter: Jugendkultur DU-Nord e.V. (http://neu.parkhaus-meiderich.de/)

Link: https://www.facebook.com/events/1108500062512646/

 

Setlisten:

  1. Sick Of
  2. My Rage
  3. Flag
  4. Things That Never Change
  5. The Shore
  6. Chasing Light
  7. Neuer Song, hat noch keinen Namen
  8. Broken Home
  9. Steps
  10. Kissing The Sunset
  11. Black Heart

  1. Road To Perdition
  2. Katara
  3. Mytuma
  4. The Walk Of Shame
  5. Parelthon
  6. Brainwashed
  7. The Widow
  8. As Reality Passes You By…
  9. $ex $ells

  1. Fireborn
  2. Wake Up
  3. Ich bin Legende
  4. Eis
  5. Country Princess
  6. Dark Symphonie
  7. Unter der Maske
  8. Perfekte Welt
  9. Risen
  10. Rette mich
  11. Jekyll & Hyde
  12. In Ewigkeit Amen

  1. Intro
  2. Dreamcatcher
  3. Born From Hope
  4. King Of Thieves
  5. My Wings
  6. Key To My World
  7. Oraculum
  8. Shore To Aeon
  9. Run Boy Run
  10. Dead-End Alley

2015 10 17 - Plakat Crucible Rock Fest
An diesem Abend ist wieder einmal das Parkhaus Meiderich in Duisburg meine Anlaufstelle. Auf diese Show freue ich mich nun seit über einem Monat, und heute geht es endlich los. Dank der Einladung des Organisators habe ich die Möglichkeit, mich vor der Show noch mit den Bands zu unterhalten und auch den Soundcheck zu erleben. Allein, was ich da schon höre, erhält bei mir, insbesondere in Anbetracht des Alters der Bandmitglieder, die Hoffnung aufrecht, dass man sich um den Nachwuchs im Rock und im Metal keine Sorgen machen muss. Dave Esser muss man bei der Bezeichnung „Nachwuchs“ allerdings ausnehmen, der ist schon seit langem Vollblutmusiker. Auch mit einem stolzen Elternpaar kann ich mich kurz unterhalten, die beiden sind mit voller Begeisterung dabei und unterstützen ihren Sohn, wo sie können.

Gegen 18:40 Uhr geht es dann aber endlich los. Als erste Band betritt Daily Peace Project die Bühne. Deren Sänger/Shouter erinnert mich vom Aussehen her an Mike Shinoda (Linkin Park), die Shouts könnten aber auch von Chester Bennington stammen. Musikalisch hat man mit der amerikanischen Band allerdings nicht so sehr viel zu tun. Der sehr gelungene Alternative Rock wartet auch mit einigen Grunge-Elementen auf. In den Strophen des Öfteren mal eher ruhig, kann Sänger Marrek dann im Chorus so richtig aus sich herausgehen. Gitarrist David und Bassist Matthias verlassen ihre angestammten Plätze nur äußerst selten, umso mehr Platz hat allerdings Sänger Marrek, für den die Bühne gern auch noch ein wenig größer sein dürfte. Ebenfalls sehr viel Spaß hat augenscheinlich Schlagzeuger Didi, der sich von dem vor dem Schlagzeug aufgebauten Ventilator die Haare durcheinanderwirbeln lässt. Zu dem von Marrek angebotenen Fotoshooting kommt es allerdings nicht 😀 Von einem notwendigen Kabelwechsel am Bass lassen sich die Jungs auch nicht aus der Ruhe bringen, Sänger Marrek überbrückt diese Zwangspause mit dem ihm eigenen Charme. Nach einer sehr unterhaltsamen dreiviertel Stunde ist der Auftritt dann aber auch schon wieder vorbei. Definitiv ein richtig gelungener Start.

2015 10 17 - Daily Peace Project
2015 10 17 – Daily Peace Project

Einen recht abgedrehten Crossover spielt die zweite Band des Abends, Schismophilia. Sänger Gogo Gassi spielt gleichzeitig auch die Leadgitarre, so dass hier insgesamt drei Saiteninstrumente vertreten sind. Die Rhythmusgitarre wird von Oliver Biklic bearbeitet, der, genau wie Gogo Gassi, auch in der Band Sunchair aktiv ist. Das zu beschreiben, was Schismophilia auf die Bühne bringen, ist eigentlich ganz einfach und doch so schwierig. Auf ihrer Facebook-Seite bezeichnen sie ihren Stil selbst als Alternative Metal und Crossover Thrash, was (fast) alles und nichts sagt. Ich möchte dann noch Death Metal und auch Black Metal hinzufügen, dessen Elemente immer mal wieder kurz aufblitzen. Nach dieser Aufzählung steht auf jeden Fall schon mal fest, dass hier nicht einfach nur drauf los geprügelt, sondern sehr abwechslungsreich mit feinen und auch groben Rhythmus- und Tempowechseln gearbeitet wird, die dann auch die volle Aufmerksamkeit fordern. Gesangstechnisch gibt es sowohl Clean Voice als auch Shouts und Growls zu hören, wobei Gogo Gassi meiner Meinung nach Letztgenanntes besser beherrscht. Die verhältnismäßig langen Songs leben allerdings hauptsächlich von ebenfalls verhältnismäßig langen Instrumentalparts. Hier sind dann auch mal kurz griechisch-folkloristisch angehauchte Klänge zu hören, von den teils in griechischer Sprache gesungenen Texten mal ganz abgesehen, und hier kommt dann auch das schauspielerische Talent von Gogo Gassi zum Vorschein. Mal tänzelt er leichtfüßig über die Bühne, mal verzieht er leidend sein Gesicht. Dann gibt sich voll und ganz dem wilden Black Metal-Geschreddere hin oder versinkt in einem schönen und melodischen Gitarrensolo. Zwischendrin liefert er sich mit seinem kongenialen Partner an der Rhythmusgitarre feine Gitarrenduette und auch -duelle, in die auch Bassist Ryan Voosen ab und zu mit einsteigt. Ein äußerst gelungener Auftritt, der den Härtegrad der Veranstaltung deutlich nach oben drückt.

2015 10 17 - Schismophilia
2015 10 17 – Schismophilia

Die einzige Band, die ich heute Abend kenne, ist Dave Esser. Das Album Menetekel habe ich ja bereits mit 9/10 Punkten bewertet (das Review findet Ihr hier: https://time-for-metal.eu/dave-esser-menetekel/), heute Abend gibt es alle Songs des Albums sowie zwei weitere in der Liveversion. Auch wenn ich vorher wusste, dass Dave Esser ein Profimusiker ist, der auch eine entsprechende Gesangsausbildung genossen hat, war ich doch gespannt, ob die Stimme auch live genau so kraftvoll und ausdrucksstark rüberkommt. Aber die Gedanken hätte ich mir sparen können, das wird mir mit den ersten Tönen von Fireborn klar. Der Kontrast zwischen Dave Esser, der eine richtiggehende Rampensau ist, und der Instrumentalfraktion, die extrem zurückhaltend auftritt, ist mächtig. Ich habe wirklich das Gefühl, die Jungs spielen ihre Instrumente lieber im Studio als auf der Bühne. Das soll die gesamte Show aber definitiv nicht beeinträchtigen, denn Dave Esser ist unbestritten der Dreh- und Angelpunkt und füllt mit seiner Erscheinung auch die gesamte Bühne aus. Selbst bei den ruhigen Liedern, für die er sich dann auch mal auf einem Barhocker niederlässt und Gitarrist Chris Surowy zur Akustikgitarre greift, ändert sich daran nichts. Wie auch auf dem Album Menetekel gibt es bei den Songs Dark Symphonie und Rette mich weibliche Unterstützung. Dazu kommt Nicole Meyer auf die Bühne und hat trotz ihrer zierlichen Statur kein Problem, neben Dave Esser zu bestehen. Das gilt sowohl für ihre Präsenz an sich als auch für ihre tolle Stimme. Als vorletzten Song gibt es Jekyll & Hyde zu hören, den Dave Esser gemeinsam mit J.R. Blackmore geschrieben hat und der auf dem Album J.R. Blackmore & Friends – Voices aus dem Jahr 2011 vertreten ist. Der letzte Song In Ewigkeit Amen aus dem Jahr 2009, bei dem Nicole ein weiteres Mal mit auf die Bühne kommt, stammt noch aus Schattenspieler-Zeiten. Bei beiden Songs zeigt sich, dass sehr viele langjährige Fans vor der Bühne stehen, die auch hier ihre Textsicherheit beweisen. Den lautstark bekundeten Wunsch nach einer Zugabe kann Dave Esser leider nicht erfüllen, da der Zeitplan mittlerweile leicht im Verzug ist.

2015 10 17 - Dave Esser
2015 10 17 – Dave Esser

Ganz so viele Zuschauer, wie bei der Eröffnung des diesjährigen M’era Luna (dort versammelten sich trotz der frühen Spielzeit um 11 Uhr vormittags ca. 1000 begeisterte Metalheads) stehen heute nicht vor der Bühne, aber die hätten auch gar nicht ins Parkhaus gepasst. Und trotz der schon ziemlich weit fortgeschrittenen Stunde verfügen sowohl die Zuschauer als auch die Band Elvellon noch über eine Menge Energie, die sich in ausgeprägtem Mattenschwingen und einem mächtigen Bewegungsdrang der Bandmitglieder entlädt. Es gibt sowohl Songs von der im Januar 2015 veröffentlichten EP Spellbound als auch neues Songmaterial zu hören. Auch zwei Balladen, bei denen Gitarrist Gilbert dann die Saiten der bereitgestellten Akustikgitarre zupft, gehören zum Programm. Hauptsächlich hauen Elvellon aber kraftvolle und mit hohem Mitsingfaktor versehene Songs raus, was fast schon einem Weckruf gleicht. Ich hatte ja vorher schon im Gespräch mit Sängerin Nele von ihr erfahren, dass sie auch im klassischen Bereich unterwegs ist, ihre Stimme klingt allerdings zu meiner Erleichterung nicht so sehr nach Tarja Turunen sondern eher nach Floor Jansen, während mich Gitarrist Gilbert ein wenig an Marco Hietala erinnert. Das sollen jetzt aber auch die einzigen Vergleiche mit Nightwish sein, denn nicht jede Band, die Symphonic Metal spielt und eine Sängerin hat, muss nun unbedingt als Nightwish-Kopie angesehen werden. Ähnlichkeiten lassen sich nie vermeiden, aber für mich klingen die Songs von Elvellon sehr frisch und eigenständig. So bedaure ich es zum einen sehr, den Auftritt von Elvellon beim M’era Luna nicht miterlebt zu haben und freue mich zum anderen auf weitere Shows und das bereits angekündigte Album. Die fünf werde ich definitiv im Auge behalten, aber auch dieser letzte Auftritt des Abends geht natürlich mal zu Ende.

2015 10 17 - Elvellon
2015 10 17 – Elvellon

Da die Außentemperaturen es noch zulassen, versammeln sich die Besucher noch zu einem kürzeren oder längeren Plausch im Außenbereich. Hier kann man auch noch mit einem Teil der aufgetretenen Künstler ins Gespräch kommen oder einfach nur einem glücklichen und zufriedenen aber auch mehr oder weniger erschöpften David zu der hervorragenden Organisation gratulieren und ihm damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern.