Bands: D-A-D, The 69 Eyes
Ort: Hellraiser Leipzig
Datum: 02.11.2025
Genre: Hard Rock, Gothic Metal, Gothic Rock
Besucher: 1000 Besucher
Veranstalter: Dragon Productions & Bottom Row Northly
Link: The 69 Eyes D-A-D
Sonntagabend in Leipzig. Während sich der Großteil der arbeitenden Bevölkerung langsam auf die neue Arbeitswoche vorbereitet und früh ins Bett geht, machen wir uns aufgehübscht und in bester Laune auf den Weg ins Hellraiser in Leipzig. Hier werden heute D-A-D (auch bekannt als Disneyland After Dark) und The 69 Eyes gemeinsam die Bühne zum Zerbersten bringen. Das müssen wir uns unbedingt ansehen, und so stehen wir kurz nach Türöffnung auch direkt vor der Location. Einmal drinnen angekommen, suchen wir uns auch schon einen guten Platz in der beliebten mittleren Mitte und merken, wie sich der Saal nach und nach füllt.
Pünktlich wie die Maurer und ohne Supportband betreten auch schon die Kult Hard Rocker D-A-D aus Dänemark die Bühne. Die Cowpunks, wie das Tourplakat so schön betitelt, legen auch umgehend das Hellraiser in Asche. Mit Jihad geht die Sause los und die Stimmung ist direkt hervorragend. Es folgt ein bunter Blumenstrauß von Klassikern und Songs aus der letzten Veröffentlichung Speed Of Darkness. Die ausgefallenen Bass-Gitarren von Stig Pedersens, die mit nur zwei Saiten auskommen, wechseln wie andere ihre Unterwäsche. Man muss schon hin und wieder etwas schmunzeln beim Anblick dieser selbstkreierten Glanzstücke. Auch outfittechnisch weiß der Bassist sich in Szene zu setzen. Die Binzer-Brüder Jacob und Jesper stehen in Entertainerqualitäten dem aber in nichts nach. Sänger Jesper spricht alle Ansagen auf Deutsch – oder versucht es zumindest. Sympathischer kann man gar nicht sein.
Der Auftritt geht leider rasend schnell vorbei und so stimmen D-A-D schon die letzten Lieder an. Den Abschluss macht Ist’s After Dark, ein Klassiker, der von vielen mitgesungen und gefeiert wird. Hach, die Dänen hätten wirklich noch etwas länger spielen können.
Nach kurzer Umbaupause, die super reicht, um noch mal zur Bar und Toilette zu gehen, erwarten wir dann auch schon die zweiten Headliner des heutigen Abends. Die Finnen von The 69 Eyes haben wir schon genau vor einem Jahr im Felsenkeller in Leipzig gesehen und freuen uns trotzdem auf den heutigen Auftritt. 2024 stand das komplette Album Devils auf der Setlist, heute ist diese dafür etwas bunter gemischt. Mit dem titelgebenden Song des gerade erwähnten Albums starten die Vampires From Hellsinki, wie sich die Gruppe auch nennt, und wir sind sofort Feuer und Flamme. Als Black-Metal-Anhänger ist es mit lautem Mitsingen ja immer schwieriger. Da tut so ein mitsingbares Konzert doch auch mal gut. Und genau das machen wir, vor allem bei Hits wie Feel Berlin, Gotta Rock, Betty Blue, Never Say Die oder I Love The Darkness In You und uns wird schlagartig bewusst: Morgen sind wir garantiert heiser!
Doch The 69 Eyes kennen kein Erbarmen und hauen noch so Songs raus wie Gothic Girl, Brandon Lee, Dance d’Amour und zum Abschluss Lost Boys. Was soll man dazu noch sagen? Wir haben nicht nur mitgesungen, sondern auch leidenschaftlich getanzt – und das als Freunde der schwärzesten aller schwärzen metallischen Klänge. Egal, wir hatten unseren Spaß und sind natürlich auch beim nächsten Konzert wieder dabei.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir zwei tolle Konzerte erlebt haben. Einziger Wermutstropfen, und das muss man einfach mal sagen, ist die Tatsache, dass das Hellraiser so abgelegen liegt, dass wir den letzten Bus natürlich verpasst haben. Wir konnten zwar noch ein Taxi erwischen, aber dennoch passiert das nicht zum ersten Mal und auch nicht nur uns. Wir haben spontan ein paar verwaiste Konzertbesucher in unserem Taxi mitgenommen und lustige Gespräche auf dem Heimweg geführt. Hier wäre eine Abstimmung mit dem Fahrplan vielleicht mal eine Verbesserung.








