Dies Irae – Secret Veils of Passion

“Die Katze im Sack!“

Artist: Dies Irae

Album: Secret Veils Of Passion

Spiellänge: 55:29 Minuten

Genre: Progressive Death Metal

Release: 09.01.2012

Label: Chaos Records

Link: http://www.myspace.com/diesiraeonline

Klingt wie: Praetorian, Sacram

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel HG
Gitarre – Frenz
Gitarre – Juan Manuel Darhen

Trackliste:

  1. Want
  2. To
  3. Tree
  4. For
  5. Fight
  6. Sex
  7. E7en
  8. Hate
  9. Night
  10. Then?

Dies_Irae-Secret_Veils_Of_Passion-Cover

Dies Irae sind zwar nicht die schnellste Maus von Mexiko, aber eine rasante Death Metal-Truppe aus dem Herzen des Landes. Vor über 10 Jahren formierte sich die Band, die einige Alben produzierte, sich aber 2002 auflöste. Doch 2009 wurde das Projekt erneut ins Leben gerufen und nun präsentieren die Mexikaner das neue Album Secret Veils Of Passion. Sie verbinden progressive Elemente mit hartem Death Metal und schaffen eine Kombination, die sowohl technisch auf höchstem Niveau arbeitet als auch kreativ und ideenreich gestaltet ist. Ein Eyecatcher sind die Titel, die den Zahlen Eins bis Zehn nachempfunden sind und nur durch ähnlichklingende Worte ersetzt wurden.

Musikalisch bewegt sich die Band auf vielen Wegen. Eindeutig Death Metal ist es nicht, da die Rhythmen sich überlagern und ein vielseitiges Klangbild erschaffen. Es gibt einen Grundtakt, der die Spannung aufbaut, indem nach und nach die Instrumente einstimmen. Das Schlagzeug spielt eigene Figuren und gibt den Takt nicht vor. Ein hoher Anteil wird auf die instrumentale Seite gelegt, die eindrucksvoll bedient wird. Gesanglich ist man genauso professionell und variabel. Sänger Daniel HG zeigt sowohl tiefe Intonationen als auch hohe, die etwas verwirrt klingen. Unterstützung erhält er oft durch seine Member, die im Chorus zu hören sind. Das Tempo ist ruhig und schleichend und wird nur selten aggressiv. Man würde die Mexikaner eher in die Gothic-Schublade packen, denn sie haben Ähnlichkeit mit den früheren Tiamat. Ein Beispiel hierfür ist To. Die genannten Attribute kommen hier zur Anwendung. Die Songs stehen in unmittelbarer Verknüpfung und bilden fließende Übergänge. Einem Abbruch der psychedelischen Stimmung wird daher vorgebeugt. Das Gesamtwerk hat eine Melodie, von der sie nur selten abweicht.

Doch auch die harten Töne kommen nicht zu kurz. Nachdem man schon glaubt, man schläft gleich ein, wird mit For die Death Metal-Schiene stärker bedient. Das Tempo zieht merklich an und auch das Riffing wird rasanter. Das Schlagzeug zaubert kräftige Doublebass aus dem Hut und auch stimmlich ist das aggressive Shouten zu hören. Kleine Soli finden Platz, die aber eher im Hintergrund laufen und vom Grundtakt überlagert werden. Leider stellen For und E7en stellen die einzigen kraftvollen Höhepunkte des Albums dar, wobei grade E7en erst im Verlauf mehr Fahrt aufnimmt. Der Rest erklingt im melancholischen Gleichklang. Es ist hier wirklich schade, dass man das spielerische Können nur in den seltenen Soli hört und ansonsten die Professionalität etwas abhanden kommt. Die Band kann wesentlich mehr als eintönige Lieder zu produzieren.

Fazit: Dies Irae enttäuschen etwas, da man sich doch mehr darunter vorstellt, schon alleine, wenn man das Genre sieht, welches sie bedienen möchten. Die ruhigen, gleichförmigen Aufbauten sind Geschmackssache und hauen mich persönlich nicht vom Hocker. Es ist ein durchschnittliches Album, welches die Mexikaner in ein schlechteres Licht rückt. Ihre kraftvolle Seite steht ihnen besser zu Gesicht, als das „Gejaule“. Anspieltipps: For, E7en
Nadine S.
5
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