Adamantra – Act II: Silent Narratives

“Gar nicht so melancholische Finnen“

Artist: Adamantra

Herkunft: Helsinki/Vantaa/Turku, Finnland

Album: Act II: Silent Narratives

Spiellänge: 63:29 Minuten

Genre: Power Metal, Progressive Metal

Release: 23.05.2014

Label: Power Prog Records

Link: http://www.adamantra.com

Bandmitglieder:

Gesang – Tuomas Nieminen
Gitarre – Panu Kiskola
Bassgitarre – Jukka Hoffrén
Keyboard – Christian Pulkkinen
Schlagzeug – Mikko Sepponen

Tracklist:

  1. Lionheart
  2. Three
  3. In The Shadow Of The Cross
  4. The Oracle
  5. Angel Of Music
  6. Red Death
  7. Wicked Chain Of Events
  8. Circle Of Sorrow
  9. On Ember Remains

Adamantra - ActII Silent Narratives

 

Gegründet wurde die Band Adamantra im Jahr 2005. Bislang wurde in 2006 eine EP und in 2009 das Debutalbum Revival veröffentlicht. Dieses Album erschien auf Grund einer Verkettung unglücklicher Umstände nur in Finnland. Im Jahr 2010 beschloss die Band dann, ein neues Album in Angriff zu nehmen, und so erschien nun am 23.05.2014 das zweite Album Act II: Silent Narratives.

Mit dem über 18 Minuten dauernden Lionheart startet das Album. Bei den vielen Tempowechseln, von balladesk über Uptempo bis Vollgas, vielen Bridges und unterschiedlichen Gesangsstilen hätte man hieraus auch problemlos mehrere Lieder machen können. Adamantra haben hier bereits alles reingepackt, was einen sonst noch auf dem Album erwartet. Jedes einzelne Instrument kriegt seinen Platz im Scheinwerferlicht, und Tuomas Nieminen führt auch sofort sein gesamtes, sehr imposantes Gesangsspektrum vor. Das Lied bedient sowohl die Freunde des Power Metal als auch des Progressive Metal.

Beim folgenden Three ist der Einfluss von Symphony X unüberhörbar, was Adamantra aber definitiv nicht zum Nachteil gereichen soll. Das Tempo wird durchgehend angezogen, das Lied ist etwas gitarrenlastiger, und der Gesang ist in den Strophen etwas rauer.

Das Lied In The Shadow Of The Cross hat es mit dem Gitarrenspiel bei ca. einer Minute Laufzeit sofort in meine Anspieltipps geschafft. Und als dann noch dieser hymnische Refrain einsetzte, war es restlos um mich geschehen. Vornehmlich im Uptempo gehalten, verbreitet dieses Lied eine mitreißende Stimmung, die an eine Mischung aus Circus Maximus und Seventh Wonder erinnert.

Sehr rau, zumindest in den Strophen, wird der Gesang dann bei The Oracle, einem insgesamt relativ hart gehaltenen Power Metal Song. Aber auch den Klargesang im Refrain beherrscht Tuomas Nieminen hervorragend.

In eine andere Richtung geht Angel Of Music, hier wird Power Metal mit Folk Metal kombiniert, man hört teilweise Geigen und Flöten. Aber keine Bange, das folkige Element fügt sich harmonisch in das gesamte Lied ein. Dieses Mal kommt mit einer sehr schönen Frauenstimme auch noch weiblicher Gesang hinzu.

Red Death ist das kürzeste Lied auf dem Album. In der ersten Minute hört man einen Sprecher mit tiefer Stimme, hier hätte die Instrumentierung von Seventh Wonder sein können. Danach wird es sehr orchestral und pompös, die Instrumentierung und der Gesangspart erinnern mich ein wenig an Rhapsody Of Fire, das Lied endet eigentlich ziemlich abrupt.

Der Uptempo-Song Wicked Chain Of Events zeigt dann wieder die Einflüsse von Symphony X, dieses Mal gepaart mit Stratovarius, eine sehr interessante Kombination. Das Keyboard-Spiel wird stellenweise etwas in den Vordergrund gerückt und ist schon beeindruckend.

Das vorletzte Lied Circle Of Sorrow fährt mal wieder herrliche Riffs auf. Aber auch die anderen Bandmitglieder dürfen noch einmal zeigen, was sie können. Neben all der hervorragenden Spieltechnik wird dabei aber nicht das Melodische vergessen, und der gewaltige Background-Chor unterstreicht dies noch.

Mit dem Uptempo-Lied On Ember Remains fasst Adamantra im Grunde das komplette Album noch einmal zusammen, es ist eins der progressiveren Songs des Albums. Und wenn dann Stille einsetzt, sollte man nicht gleich die Stopp-Taste drücken…

Fazit: Ich muss gestehen: Nach dem ersten Hören von Lionheart musste ich erst einmal eine Pause machen. Ich finde es auch nach wie vor sehr mutig, das Album mit einem über 18 Minuten laufenden Lied zu beginnen. Auch das restliche Album hat, bis auf In The Shadow Of The Cross, nicht gleich beim ersten Hören gezündet, aber es lohnt sich definitiv, dem Album mehrere Durchläufe zu gönnen. Hier sind richtige Könner mit viel Leidenschaft am Werk, es gibt auf dem Album viel zu entdecken und die Band hat es definitiv verdient, aus der Ecke des "Geheimtipps" herauszukommen.

Anspieltipps: Three, In The Shadow Of The Cross, Wicked Chain Of Events
9.3
9.3